Was macht einen „guten“ Job in den Augen von Stellensuchenden aus? karriere.at befragte dazu 510 User auf Arbeitnehmerseite per Online-Voting. Das Ergebnis zeigt, dass die Qualität eines Jobs längst nicht mehr allein an den Faktoren Gehalt und Sicherheit festgemacht wird. Ganz oben stehen bei Jobsuchenden nämlich Schlagworte wie Unternehmenskultur und Arbeitsklima, die unbedingt passen müssen.
Rund jeder zweite Umfrageteilnehmer (46 Prozent) gab an, dass Unternehmenskultur und Arbeitsklima stimmen müssen, um einen Job in Betracht zu ziehen. Jeweils 21 Prozent der befragten User entscheiden nach der Nähe zum Wohnort oder nach dem geforderten Jobprofil. Das gebotene Gehalt ist nur für zwölf Prozent der Befragten ausschlaggebend: Sie finden, dass nur Bares Wahres ist und sagen: „Alles andere ist nur schmückendes Beiwerk.“
Dieselbe Tendenz weist die Befragung der „Gegenseite“ auf, also von 170 Unternehmensvertretern (HR-Manager, Geschäftsführer, Führungskräfte). Fast zwei Drittel (62 Prozent) sind davon überzeugt, dass Unternehmenskultur und Arbeitsklima Bewerber am stärksten bei einer Jobentscheidung beeinflussen. Stärker als auf der Arbeitnehmerseite stellen HR-Profis aber die Höhe des Gehalts in den Vordergrund: 20 Prozent geben an, dass Bewerber am besten durch Gehalt zu ködern sind. Zwölf Prozent der User auf Managementseite stimmten für ein passendes Jobprofil als Entscheidungsgrundlage ab. Nur sechs Prozent glauben, dass die Nähe zum Wohnort für Bewerber am wichtigsten ist.
„Individualität spielt auch bei der Jobsuche eine immer wichtigere Rolle. Nur wenn sowohl das Aufgabengebiet als auch die Rahmenbedingungen im Unternehmen passen, ziehen die meisten Stellensuchenden einen Arbeitgeber überhaupt in Betracht“, weiß Jürgen Smid, geschäftsführender Gesellschafter von karriere.at.
Immer wichtiger sind Faktoren wie zeitliche Flexibilität und Zusatzangebote wie Home-Office oder Kinderbetreuungsangebote. Smid: „Das Stichwort Work-Life-Balance sollte von Arbeitgebern nicht im Sinne von ‚entweder-oder‘ verstanden werden sondern als Grundvoraussetzung, um die Arbeitswelt mit der privaten Lebenswelt unter einen Hut zu bringen. Oft sind es kleinere Änderungen, die große Effekte erzielen: etwa eine Ausweitung der Gleitzeit oder die Möglichkeit, teilweise von zuhause arbeiten zu können.“