Mitarbeiter, die für gutes Geld alles machen – diese Zeiten sind zum Leidwesen mancher Firmenbosse vorbei. Wie ein Online-Stimmungsbild von karriere.at zeigt, ist für Arbeitnehmer Zeit das neue Gold. Vier von zehn Befragten würden ihre Freizeit für kein Geld der Welt eintauschen wollen. Doch auch Arbeitgeber sind sich dieser Tatsache bewusst: Die Mehrheit der Unternehmensvertreter ist davon überzeugt, dass zusätzliche Urlaubstage als Benefit bei ihren Mitarbeitern besser ankommen als Extrageld. Nur 15 Prozent der Befragten tendieren eher zu Geld als Extraleistung des Unternehmens, schränken aber ein, dass sich die dafür nötigen Überstunden im Rahmen halten müssen. Und jeder Zehnte vertritt die Meinung, dass nur Bares Wahres ist.
Aufseiten der Unternehmensvertreter weiß man ebenfalls über den Wert der Freizeit für Arbeitnehmer: So glaubt die Mehrheit (55 Prozent) der HR-Manager, Unternehmer und Führungskräfte, dass Zusatz-Urlaubstage der perfekte Benefit sind, sofern das Gehalt ihres Teams stimmt. Rund jeder fünfte Befragte (19 Prozent) findet, dass Freizeit durch Geld nicht ersetzt werden kann. 18 Prozent tendieren zu monetären Anreizen, bei mäßigen Überstunden. Und die Minderheit (acht Prozent) findet, dass der gesetzliche Urlaub ausreicht und Geld die härteste Benefit-Währung ist.
„Das Ergebnis darf man keinesfalls falsch interpretieren: Die eindeutige Tendenz zeigt nicht, dass Arbeitnehmer weniger arbeiten wollen. Sie zeigt, dass geänderte Rahmenbedingungen, wie etwa die Notwendigkeit, Job und Familie unter einen Hut bringen zu müssen, ein höheres Maß an zeitlicher Flexibilität erfordern“, analysiert karriere.at-Geschäftsführer Jürgen Smid. Doch nicht nur bestehende Mitarbeiter sind von der Arbeitszeit-Freizeit-Policy eines Unternehmens betroffen: „Gerade im Sektor der qualifizierten Fachkräfte wählen Kandidaten ihren Arbeitgeber immer häufiger nach einem individuellen Bündel an Vorteilen aus, das ihnen geboten wird. Geld spielt hier natürlich eine Rolle, die Qualität des Arbeitgebers an sich steht allerdings klar im Vordergrund.“
Quelle: Salzburger Nachrichten, 28. November 2015