Salzburg (SN-sb). Knapp der Hälfte der Chefs ist das Feedback der eigenen Mitarbeiter wichtig. Voraussetzung ist aber, dass es sich um kompetente Rückmeldungen handelt. Laut einer aktuellen Erhebung des Online-Jobportals karriere.at legen gerade in Zeiten der Krise immer mehr Chefs Wert auf die Meinung ihrer Mitarbeiter. 20 Prozent der Manager fragen sogar jedes Mal nach, wenn Entscheidungen anstehen.
"Verfügt eine Führungskraft über einen großen Pool an qualifizierten Mitarbeitern, so kann sie, sofern sie sich dieses Schatzes auch bewusst ist, daraus großes Potenzial schlagen. Gerade wenn Entscheidungen die Abläufe im eigenen Unternehmen betreffen, sollten Wahrnehmungen und Einwände der Mitarbeiter auf alle Fälle miteinbezogen werden", unterstreicht karriere.at-Geschäftsführer Oliver Sonnleithner. Ihm zufolge haben Angestellte häufig ganz genaue Vorstellungen, wie "Best Practice"-Lösungen in ihren Arbeitsbereichen herbeizuführen sind. Das Befragen von Mitarbeitern kann also, sofern aus diesen auch für Mitarbeiter nachvollziehbare Effekte resultieren, einen positiven Effekt auf die Mitarbeitermotivation und den Unternehmenserfolg haben. Das heißt jedoch nicht, dass die Belegschaft in jede Geschäftsentscheidung einbezogen werden sollte.
20 Prozent autokratisch
"Natürlich kann nicht jede Entscheidung basisdemokratisch getroffen werden. Zum Finden von gewissen essenziellen Entscheidungen können auch nur Mitarbeiter einbezogen werden, die das nötige Know-how und die entsprechenden Kompetenzen haben", erklärt Sonnleithner. "Es gilt aber der Grundsatz: Wer Entscheidungen nachvollziehen kann, trägt sie leichter mit als jemand, der vor den Kopf gestoßen wird." Die Ergebnisse der Online-Befragung, an der 402 Arbeitnehmer und 125 Arbeitgeber teilgenommen haben, zeigen, dass 35 Prozent der Mitarbeiter angaben, im Job nie nach der eigenen Meinung gefragt zu werden. Laut Experten bietet sich dies aber allein schon im Interesse der Optimierung des Arbeitsklimas an. Während 13 Prozent der Firmen regelmäßig Mitarbeiterbefragungen durchführen, schalten und walten 20 Prozent weiterhin autokratisch.
Ein Drittel wird nie gefragt
Während jeder dritte Arbeitnehmer nie um seine Meinung gefragt wird, gaben 17 Prozent der Arbeitnehmer an, dass ihr Feedback vor wichtigen Entscheidungen immer eingeholt wird. Elf Prozent wird sogar die Möglichkeit eingeräumt, eigene Anregungen im Zuge von Erhebungen von Mitarbeiter-Feedback einzubringen. 37 Prozent erklärten, zwar um ihre Meinung gefragt zu werden, dass diese die Entscheidungen der Chefs ihrem Empfinden nach aber nicht beeinflusst.Ansehen ist nicht wichtig Zu einem interessanten Ergebnis kommt eine Studie des Engineering-Unternehmens IVM: Demnach legen angehende Techniker überraschend wenig Wert darauf, in einem großen und namhaften Unternehmen zu arbeiten. Viel wichtiger als das Prestige sind ihnen ein gutes Betriebsklima und eine interessante Tätigkeit. "Techniker achten offenbar wenig aufs Prestige", meint Walter Hanus, CEO von IVM, "Freude an der Arbeit und ein nettes Betriebsklima zählen bei der Wahl des Arbeitgebers viel mehr."
Das liebe Geld spielt natürlich ebenfalls eine Rolle. Die meisten der befragten Technikstudenten (63 Prozent) erwarten ein Einstiegsgehalt zwischen 25.000 und 35.000 Euro brutto jährlich. Berufstätige halten zum Teil sogar ein höheres Startgehalt für möglich. Beide Gruppen bewerten jedoch nicht nur den Kontostand, sondern auch die Transparenz beim Verdienst und bei den Karrierewegen.