Kumpel und Chef : Ist das möglich? Laut einer aktuellen Online-Umfrage des Jobportals karriere.at , sehen sich Führungskräfte ihren Mitarbeitern offenbar näher als umgekehrt: Jeder dritte Arbeitnehmer rechnet durch eine private Freundschaft zum Vorgesetzten mit Interessenskonflikten. Besondere Herausforderung für beide Seiten sind in dieser Hinsicht personelle Veränderungen im Unternehmen.
Grundsätzlich sind sowohl Mitarbeiter als auch Unternehmensvertreter aufgeschlossen, was Freundschaften über Hierarchieebenen hinweg betrifft. 42 Prozent der Arbeitnehmer sind laut dem aktuellen Online-Stimmungsbild überzeugt, dass dies kein Problem darstellt, solange die Chemie zwischen Chef und Teammitglied stimmt. Auf Seiten der HR-Manager, Unternehmer und Führungskräfte geht davon sogar knapp jeder Zweite der 146 Umfrageteilnehmer aus, rund 48 Prozent.
Für 14 Prozent der Arbeitnehmer und 19 Prozent der Manager ist die Unternehmensgröße ausschlaggebend, ob Chefs auch zum Kumpel werden können.
Exakt ein Drittel der Arbeitnehmer, also 33 Prozent, fürchtet durch eine zu enge Bindung zum Chef Interessenskonflikte. Etwas, das Arbeitgebervertretern mit 24 Prozent Zustimmung weniger starkes Kopfzerbrechen bereitet. „Unmöglich. Chef ist Chef – und das ist gut so“, sagen elf Prozent der Arbeitnehmer, die eine klare Trennlinie zwischen den Hierarchieebenen ziehen. Diese Meinung vertreten auch neun Prozent der Unternehmensvertreter.
„Eine private Freundschaft zwischen Mitarbeiter und Vorgesetztem kann natürlich problematisch werden, wenn einige, wichtige Grundregeln nicht befolgt werden. Es sollten etwa klare Grenzen zwischen Job und Freizeit gezogen werden. Auf keinen Fall dürfen sich Mitarbeiter ohne privaten Kontakt mit der Führungskraft benachteiligt fühlen oder gar andere Informationen haben als der Freund des Chefs“, kommentiert Jürgen Smid, geschäftsführender Gesellschafter von karriere.at das Umfrageergebnis: „Bei Personalentscheidungen oder Veränderungsprozessen im Unternehmen sollte besonders auf Professionalität geachtet werden, um Misstrauen oder Missgunst unter Kollegen zu vermeiden.“
Quelle: wirtschaftsblatt.at, 17. August 2016