„Bunter“ werden die Berufsbiografien, junge Generationen werden sehr viele verschiedene Jobs und Ausbildungen machen und sich permanent verändern (müssen), weil sich die Arbeitswelt so irre schnell dreht, sagen Karriereexperten.
Welche Ehrenrunden, welche Pausen dürfen also im Lebenslauf stehen? Wann darf man in jungen Jahren stehengeblieben sein, um sich zu finden?
Eine Leere im Verlauf regt jedenfalls die Fantasie der Beurteiler (=Personalentscheider) meist negativ an – da bedarf es einer guten Erklärung, heißt es. Eh, aber wie kommt man überhaupt dazu, dass man sich erklären darf, statt vorher wegen Lücken im Lebenslauf (CV) aussortiert zu werden? In einer Umfrage des Portals karriere.at gaben kürzlich zumindest 22 Prozent der Personalchefs zu, dass Lücken im CV oft zum Aussortieren der Bewerbung führen. Ob man in der Lücken-zeit fürs Leben und besonders in puncto sozialer Kompetenz gelernt hat, kann dann nicht einmal mehr erzählt werden. Es fehlt ja das Zertifikat im CV. Also raus mit der Bewerbung. Diese alten Augen auf die neue Arbeitswelt sind gar nicht mehr angemessen.
Quelle: Der Standard, 14. November 2015