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Ein paar Sekunden entscheiden

18.02.2016

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Weniger als zehn Sekunden nehmen sich die Recruiter großer Unternehmen, um Bewerbungen ein- oder auszusortieren, sagt eine Studie. No-Gos beim Bewerben zur Erinnerung.

Wien – Wer sich für eine Position in einem großen Unternehmen bewirbt, muss damit rechnen, dass sich die Personalentscheider nur wenige Sekunden für das Durchsehen der eingelangten Bewerbung nehmen. Laut einer Studie von The Ladders, wenden Recruiter großer Unternehmen im Schnitt 6,2 Sekunden pro Lebenslauf auf, was dazu führt, dass Bewerber ziemlich schnell rausfliegen können, wenn auf den ersten Blick ein No-Go erscheint:

  • Unnötige Infos, fehlende Struktur In einer Umfrage des Online-Portals karriere.at unter 123 Personalisten, Führungskräften und Unternehmern bemängeln 40 Prozent die mangelnde Relevanz der im Lebenslauf angeführten Informationen. Und sechs Prozent sehen veraltete Angaben als Knockout-Kriterien. Ein knappes Drittel (32 Prozent) gibt an, dass Kandidaten mit ihrem Lebenslauf aufgrund schlechter Übersichtlichkeit und Struktur scheitern würden. Es ist mithin ratsam, den Lebenslauf derart zu gestalten, dass er auf einen Blick die wichtigsten Informationen bereithält: Was qualifiziert den Bewerber / die Bewerberin für den ausgeschriebenen Job? Wo liegen die persönlichen Schwerpunkte und Stärken?
  • Lücken im Lebenslauf 22 Prozent sagen, dass Lücken im Lebenslauf oft schuld sind, warum Kandidaten schon scheitern, bevor es überhaupt zu einem Vorstellungsgespräch kommt. Die vielzitierten „bunten“ Biografien der modernen Arbeitswelt, in denen auch Brüche und Lücken nicht schaden, sind offenbar in der Wirklichkeit noch nicht angekommen.
  • Tipp- und Rechtschreibfehler Schon ein einziger davon kann dafür sorgen, dass gleich die gesamte Bewerbung aussortiert wird. Laut einer Umfrage von Careerbuilder sind Tipp- und Rechtschreibfehler für mehr als die Hälfte der Personalmanager ein absolutes Knockout-Kriterium.
  • Nichtprofessionelle E-Mail-Adresse Das Verwenden einer nichtprofessionellen Mail-Adresse ist nicht nur mit einer höheren Chance verbunden, dass die Bewerbung sofort in den Spam-Ordner wandert – sie sind auch ein ausschlaggebendes Knockout-Kriterium bei der Selektion. Denn wer will schon eine „susimaus1989“ oder einen „Darkangel“ einstellen?
  • Unseriöse Onlineprofile Drei von vier HR-Managern und Führungskräften halten laut karriere.at-Umfrage eine korrekte Online-Reputation von Bewerbern für wichtig. Wenn eingereichter Lebenslauf und Inhalte im Netz nicht deckungsgleich sind, darf das als klares No-Go gelten. Auch die einzelnen Profile – auf Xing oder LinkedIn – sollten miteinander übereinstimmen. Da Facebook-Profile ebenfalls immer öfter unter die Lupe genommen werden, gilt es auch Folgendes zu vermeiden: unseriöse Profil- und Coverfotos (wie beispielsweise Partyschnappschüsse), peinliche Posts oder Lästern über den ehemaligen Arbeitgeber. Oder rundum wild drauflosposten mit Klarnamen. Überrascht darf man also nicht sein, wenn man im Bewerbungsgespräch auf Social-Media-Fotos angesprochen wird. Für das Monitoring des eigenen Auftritts gibt es bereits eigene Tools. Die meisten funktionieren wie eine Antivirenlösung, allerdings für soziale Netzwerke und Apps: Ein Algorithmus identifiziert Inhalte, die eine Gefahr für Privatsphäre, Sicherheit und Onlinereputation darstellen.

Vor dem Start des Bewerbungsprozesses ist es immer ratsam, sich zunächst einmal selbst zu googeln. Zum Problem können nämlich auch unangenehm auffallende Namensvettern werden. Um Verwechslungen zu vermeiden, ist es daher grundsätzlich ratsam, den Lebenslauf mit einem aktualisierten Foto auszustatten. (red)

Quelle: Der Standard, 13. Februar 2016

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