Wien. Auch uns Österreicher berührt derzeit die aktuelle Krise am Finanz- und Realmarkt. Laut einer aktuellen Online-Umfrage des österreichischen Karriereportals www.karriere.at machen sich drei Viertel der österreichischen Arbeitnehmer Sorgen um ihren Arbeitsplatz. "Panikmache wäre momentan völlig unangebracht", betont karriere.at-Geschäftsführer Oliver Sonnleithner.
45,3% wollen vorläufig erst einmal die zukünftige Entwicklung abwarten, bevor sie an Panikmache denken. Weitere 20,2 % sehen ihren Job durch die Finanzkrise sogar konkret gefährdet. Kündigungen forderte die turbulente Situation in acht Prozent der Unternehmen. Nur ein Viertel der Umfrageteilnehmer fühlt sich von der derzeitigen Krise wenig oder nicht betroffen: 14,7 % gaben an, ihr Arbeitsplatz sei auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten abgesichert, weitere 11,8% kümmern die aktuellen Wirtschaftsprognosen gar nicht.
"Sich selbst sortieren"
"Wie die Umfrageergebnisse zeigen, warten Österreichs Arbeitnehmer die Situation ab, bevor sie konkrete Jobängste äußern oder Entscheidungen treffen. Dem Großteil ist nämlich klar: Der Einzelne kann in diesem Fall nicht viel ändern. Wichtig und notwendig ist es jedoch allemal, die Entwicklungen zu beobachten, um rechtzeitig reagieren zu können", so Sonnleithner. Und auch karriere.at-Jobcoach Gabriela Novotny betont in Anbetracht der Sachlage: "Steht der Jobverlust möglicherweise im Raum, ändert eine Panikstimmung nichts an der Sache. Besser ist es, Ruhe zu bewahren und die Energie sofort in Erledigungen zu investieren, die einen beruflichen Neubeginn unterstützen - Inserate und Jobbörsen sichten, sich selbst sortieren, Bewerbungsunterlagen vorbereiten. Die Chancen in der Situation zu sehen und diese aktiv für sich zu nützen, verleiht dem Betroffenen trotz aller Enttäuschung Kraft."
Wie loyal Österreichs Arbeitnehmer in Krisenzeiten gegenüber dem eigenen Unternehmen sind, zeigte bereits eine karriere.at-Umfrage vom Juni 2008, in der mehr als ein Drittel der Befragten angab, in turbulenten Zeiten dem Arbeitgeber den Rücken zu stärken. 51,4% aktivieren in der Krise ihr Kontaktnetzwerk. Nur 13,6% würden sofort kündigen und keine mögliche Besserung der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens abwarten. Mitarbeiter im Internet zu rekrutieren, boomt jetzt übrigens auch bei heimischen Klein- und Mittelbetrieben.
(medianet)