Zum Seiteninhalt springen

Keine Feier wie jede andere

22.02.2017

Gerne sind wir bei Fragen auch persönlich für Sie da!

Weihnachten.No-Gos: Anlassig, angefressen, angetrunken. Wie Firmen-und Familienfest gelingen

vonHedwig Derka

Feste sind zum Feiern da. So kann auch eine Weihnachtsfeier im Betrieb eine feine Sache sein: Die Führung lädt ein und lässt es krachen, die Mitarbeiter genießen entspannt den Abend, das Wir-Gefühl wird gestärkt – sofern sich keiner danebenbenimmt. Die angenehme Atmosphäre ist sonst schlagartig zerstört, der Schaden für den Betroffenen mitunter nachhaltig. Feiern braucht Anstand und Regeln – auch beim Familienfest daheim.

No-Go

Was sind die größten Fauxpas bei der Party mit Kollegen? Die Online-Jobbörse karriere.at hat nach den „Weihnachtsfeier-Fails: Was ist das absolute No-Go?“ gefragt, 428 User haben geantwortet. Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer hält Aggression und Pöbeleien für überflüssig, für 44 Prozent haben diese Stimmungskiller auf der Party nichts verloren. Jeder dritte Befragte kritisiert Alk-Abstürze von Kollegen, für 34 Prozent ist das sinnlose Besäufnis verzichtbar. Jeder Sechste reiht das amouröse Pantscherl zwischen Kollegen an die Spitze der Peinlichkeiten, diese 16 Prozent wollen von einem firmeninternen Techtelmechtel nichts wissen. Nur sechs Prozent finden: „Peinlich gibt’s nicht!“

„Die jährliche Weihnachtsfeier ist für Arbeitgeber die beste Möglichkeit, sich bei Mitarbeitern zu bedanken“, sagt Jürgen Smid von karriere.at zum Umfrageergebnis. Er machte eine weitere Spaßbremse aus: „Mitarbeiter, die bereits frustriert zur Feier erscheinen, tragen meist wenig zur allgemeinen guten Stimmung bei.“

Der deutsche Philosoph Christoph Quarch wundert sich seit Längerem über die Unkultur des Feierns. Ob mit Kollegen bei Kerzenschein, mit Freunden beim Punsch oder die Adventjause – alle Feiern sind zum Verwechseln ähnlich geworden. Der Anlass des Festtags geht oft in Alkohol unter. Der Sinn ist verloren, die Tiefe fehlt. Ein Festtagsschmaus macht noch keine Feier, ein Tannenbaum allein stiftet keine Verbundenheit.

Umdenken“Umdenken ist erforderlich. Wir müssen wieder diesen Raum schaffen für das Nichtalltägliche, das den Geist hebt und die Seele weitet“, sagt der 52-jährige Autor und Berater. Damit das Weihnachtsfest – in der Tradition ein Familienfest – nicht zur sinnentleerten Party verkommt, rät Quarch: „Man spielt Familie – nach Regeln wie bei einem Spiel. Man tauscht sich aus, nimmt sich Zeit, beschenkt sich. Man vergewissert sich der Zusammengehörigkeit.“

Quelle: Kurier, 16. Dezember 2016

Aktuelle Presseinformationen zu Studien und karriere.at-News erhalten!

Gerne sind wir bei Fragen auch persönlich für Sie da!