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Neue Wege im Recruiting gesucht

21.11.2014

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Aktive Ansprache von Kandidaten, gezielter Aufbau von Netzwerken und Nutzung neuer Internetplattformen sind heute unverzichtbar.

Das waren noch Zeiten, als sich die Unternehmen mit einem nett formulierten Stellenangebot in der Samstagsbeilage einer überregionalen Tageszeitung sicher sein konnten, in der Woche danach mehrere prall gefüllte Postsäcke mit Bewerbungen ins Haus geliefert zu bekommen. Heute ist es eher umgekehrt: Die Unternehmen selbst müssen danach trachten, sich bei potenziellen Mitarbeitern ins Gedächtnis zu rufen. “Aktive Ansprache” heißt die Zauberformel, die viele Unternehmen im Recruiting umtreibt – vor allem in Branchen, in denen ein (angeblicher) Mangel an Fachkräften herrscht, also beispielsweise im IT- und Hochtechnologie-Sektor. Speziell diese Unternehmen warten nicht auf Bewerbungen, sondern sprechen Mitarbeiter an, die sie jetzt gleich oder in naher Zukunft brauchen können.

Kandidaten erreichen. Laut einer aktuellen Studie über die Recruiting-Trends 2014, die von der Internet-Plattform LinkedIn in Auftrag gegeben wurde, sagen knapp ein Drittel der befragten HR-Manager, dass sie bessere Wege suchen würden, um passive Kandidaten zu erreichen. Wenig überraschend hingegen die Erkenntnis, dass mehr als ein Drittel Onlinenetzwerke stärker verwenden wollen. Employer Branding, also die gezielte Bearbeitung der Unternehmensmarke am Personalmarkt, bleibt übrigens das bestimmende Thema: Für knapp die Hälfte der Human-Resources-Manager bleibt dies einer der wichtigsten Trends.

Aktive Ansprache von Kandidaten ist auch einer von drei Recruiting-Trends, die man beim Beratungsunternehmen Accenture identifiziert hat. Die beiden anderen lauten E-Recruiting/Mobile Recruiting sowie Empfehlungen durch eigene Mitarbeiter (siehe Interview auf Seite 20). Technologie ist jedenfalls im gesamten Human-Resources-Bereich von steigender Bedeutung. Früher wurde das Internet vor allem dazu genutzt, etwas über die Kandidaten (und ihre etwaigen Verfehlungen) herauszufinden, heute dient es als Informations- und Kontaktmöglichkeit. Auch das mobile Internet, also via Smartphone oder Tablet, wird im Recruiting wichtiger.

Das unterstreicht eine Studie des Kariereportals karriere.at, wonach schon jeder vierte Österreicher bei der Jobsuche auf mobile Plattformen zurückgreifen würde. Vor allem in der Zielgruppe der 18- bis 29-Jährigen ginge es nicht mehr ohne Mobile Recruiting: Fast ein Drittel würde auf diese Weise einen Job suchen. “Das stellt eine riesige Nutzergruppe dar, die es adäquat anzusprechen gilt” sagt karriere.at-Geschäftsführer Jürgen Smid. Die Informationen müssen rasch verfügbar sein.

Netzwerke aufbauen. Networking gewinnt vor diesem Hintergrund an neuer Bedeutung: Die Unternehmen suchen nicht nur Mitarbeiter, wenn eine Stelle vakant ist, sondern bauen Talentepools auf. Diese bestehen unter anderem aus Uni-Absolventen, ehemaligen Mitarbeitern und Personen, die in Netzwerken wie Xing oder LinkedIn aufgefallen sind. Auch Kandidaten, denen abgesagt wurde, bleiben im Fokus. Solche Netzwerke sind zugleich unverzichtbar für eine umfassende Employer-Branding-Strategie, schließlich ist das Auftreten des Unternehmens am Arbeitsmarkt von nachhaltiger Bedeutung.

Allerdings müssen sich die Unternehmen bewusst sein, dass auf Internetplattformen wie Facebook oder Twitter nicht alles leicht kontrolliert werden kann. Gelassenheit ist in dem Fall die beste Herangehensweise.

Quelle: Format, 21. Novembet 2014

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