Welche Wirtschaft hat immer Hochkonjunktur? Richtig, die Freunderlwirtschaft! Ob in Politik oder Industrie - ohne Beziehungen geht nix. Erst recht nicht, wenn's um gute Posten geht. Das belegt jetzt auch eine brandaktuelle Job-Studie: 39 Prozent der steirischen Arbeitnehmer halten Protektion für enorm wichtig.
VON GERALD SCHWAIGER
Freunderlwirtschaft, Vetternwirtschaft, Protektion - wie man's auch nennt, gehen tut's immer ums Gleiche: um die Besetzung von Posten durch gute Freunde, Bekannte oder Familienangehörige. Der gelernte SteirerGERALD SCHWAIGERweiß: auch hierzulande häufig geübte Praxis.
Traurig, aber wahr, doch diesen Befund unterstreicht jetzt auch eine brandaktuelle Job-Studie des Branchendienstes "karriere.at". 563 heimische Arbeitnehmer und 181 Arbeitgeber wurden für die Untersuchung vors Mikrofon gebeten; die Autoren wollten wissen, wie wichtig das berühmt-berüchtigte "Vitamin B" denn bei einer Bewerbung sei.
Das ernüchternde Ergebnis: Lediglich ein Fünftel der befragten "Hackler" glaubt, dass qualifizierte Leute ohne die Hilfe von anderen gute Jobs finden können. Magere zwei Prozent sind der Ansicht, dass bei Bewerbungen "ausschließlich objektive Kriterien" zählen. Aber die große Mehrheit von 39 Prozent sagt: "Ohne Protektion geht bei uns gar nichts!"
Ähnlicher Meinung sind die steirischen Arbeitgeber: 48 Prozent empfehlen Arbeitsplatzsuchenden dringend, ihre Kontakte spielen zu lassen, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten.
Schade eigentlich, wenn eine gute Ausbildung heutzutage nicht mehr ausreicht!