Wien. "Ja dürfens denn das?” fragte sich nicht nur Kaiser Ferdinand, sondern schon der eine oder andere Arbeitgeber beim Thema Internetnutzung seiner Angestellten: Nach den Ergebnissen einer Online-Umfrage des Online-Jobportals karriere.at sind für 23% der heimischen Arbeitnehmer E-Banking, Privatmails checken oder schnell noch die aktuelle Facebook-Konversation am Arbeitsplatz durcharbeiten eine Selbstverständlichkeit. Gemeinsam mit jenen 32%, die "manchmal“ die Dienstzeit für private Online-Aktivitäten nutzen, verwenden 55% der befragten Arbeitnehmer ihre Dienstzeit auch für Privates. Immerhin sieben Prozent der Arbeitnehmer gaben an, sich "selten“ über Verbote der Vorgesetzten hinwegzusetzen und trotzdem den Firmen-PC für persönliche Erledigungen zu nutzen. Immerhin 37% der Angestellten sind aber überzeugt, dass Privates zuhause und Dienstliches in der Arbeit seinen Platz hat.
Tolerante Unternehmer
Relativ tolerant mit der Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter geben sich jedenfalls die heimischen Unternehmer: Jeder zweite Arbeitgeber dultet es laut der Umfrage, wenn ihre Angestellten am Arbeitsplatz private Dinge erledigen - solange sie ihre Arbeit schaffen. Jeder Fünfte drückt ein Auge zu, wenn sich die Dienstnehmer auf das Checken ihrer Privat-Mails beschränken. Streng handhaben aber 22% der Arbeitgeber nach eigenen Angaben das Privat-Surfen im Büro: Bei ihnen herrscht absolutes Verbot von Facebook & Co.
Dass generelle Verbote die Mitarbeiter abhalten, in der Arbeitszeit Privates zu erledigen, glaubt karriere.at-Geschäftsführer Jürgen Smid nur bedingt: "Die Umfrage-ergebnisse zeigen, wie die Realität im Büroalltag aussieht. Und da der Großteil der Arbeitnehmer heute über Smartphones mit Internetzugang verfügt, werden Verbote von Social Networks und Free-Mail-Anbietern zunehmend zahnlos.“ Für effektiver hielte er es, wenn die Unternehmensführung gemeinsam mit den Mitarbeitern Regeln definiert, wie vor allem mit dem Thema Social Media umgegangen wird.