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Qualmen am Arbeitsplatz: Raucher bei Kollegen unbeliebt

04.10.2010

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Innsbruck - Nicht nur in den Cafés werden die Fronten zwischen Rauchern und Nichtrauchern härter: Auch am Arbeitsplatz wird der Glimmstängel zum Problem. Das beweist eine Umfrage des Online-Jobportals karriere.at: Demnach sind fast die Hälfte der Arbeitnehmer (47 Prozent) überzeugt, dass ihre rauchenden Kollegen mehr Pausen machen und weniger Zeit am Arbeitsplatz verbringen als sie selbst. Weitere zehn Prozent sind ebenfalls der Meinung, dass Raucher weniger arbeiten - Pausen seien aber ihr gutes Recht. Nur 29 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Raucher durch die Pausen sogar produktiver sind, 14 Prozent glauben, dass die Treffen am Rauchertisch Besprechungszeit sparen.

Raucher arbeiten weniger - dass diese Meinung keine Ausnahme ist, beweist auch, dass Tiroler Firmen wie Swarovski oder Sandoz ein Rauchverbot ausgesprochen haben. Laut Umfrage greifen aber nur fünf Prozent der Firmen zu diesem drastischen Mittel. Fixe Pausenzeiten werden von 50 Prozent der von karriere.at befragten Unternehmen dazu genutzt, um allzu häufige Unterbrechungen und damit mögliche Konflikte zu vermeiden. Ein Drittel der Arbeitgeber lässt den Dienstnehmern bei der Einteilung der Rauchpausen freie Hand.

Die rechtliche Lage zum Thema Rauchen am Arbeitsplatz ist eindeutig, klärt Gottfried Kostenzer, Rechtsschutzsekretär des ÖGB-Tirol, auf: „Der ArbeitnehmerInnenschutz steht an oberster Stelle, der Dienstgeber ist also verpflichtet, die Nichtraucher am Arbeitsplatz zu schützen." Der Dienstgeber kann deshalb auch ein generelles Rauchverbot anordnen. Eine weitere Möglichkeit sei, den Anhängern des blauen Dunsts einen Raum oder eine Koje zu schaffen, wo sie rauchen können. „Man hat die Möglichkeit, über Betriebsvereinbarungen solche Regelungen abzuschließen", erklärt der Gewerkschafter. Da gebe es keine generellen Richtlinien - aber eben viele Möglichkeiten. „Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es mehrere Arten gibt, damit umzugehen", so Kostenzer. Und das gilt auch für die Art, wie man mit der Arbeitszeitabrechnung von Rauchern umgeht. „Es geht um das Finden einer gangbaren Lösung", fasst Gottfried Kostenzer seine Erfahrungen zusammen und meint zum Thema Nichtraucherschutz: „An das gewöhnt man sich immer mehr."

„Das Thema Rauchen polarisiert in den meisten Betrieben", ist der Schluss von Oliver Sonnleithner, Co-Geschäftsführer von karriere.at. „Aus unserer Sicht ist es daher ratsam, dieser Problematik mit fixen Pausenzeiten zu begegnen. So haben Raucher wie Nichtraucher die gleiche Möglichkeit zu kurzen Erholungsphasen." (ritz)

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