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Rauchpausen umstritten

06.10.2014

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UMFRAGE. (VN-dh) Nicht nur in der Gastronomie erhitzt der blaue Dunst die Gemüter. Auch im Arbeitsleben gibt es immer wieder Differenzen zwischen Nichtrauchern und Rauchern. Zwar immer seltener wegen unmittelbarer Belästigung durch Zigarettenrauch, sondern eher wegen der Zeit, die Rauchpausen in Anspruch nehmen. Dass die Meinung in vielen heimischen Büros zwischen den „beiden Fraktionen“ sehr zweigespalten ist, zeigt eine Umfrage von karriere.at. So ergab die Auswertung auf Arbeitnehmerseite, dass die Hälfte der Befragten Zigarettenpausen kritisch gegenübersteht. So glaubt ein Viertel, dass Rauchen allein schon deshalb unproduktiv macht, weil dadurch Arbeitszeit verloren geht. Etwas mehr sind der Meinung, dass sich die Unterbrechungen des Arbeitsflusses negativ auf den Output auswirken. Mit 30 Prozent meint hingegen knapp jeder Dritte, dass Rauchpausen die Kreativität fördern und Ideen bringen. 16 Prozent sehen diese sogar als Faktor eines guten Zeitmanagements und sagen: „Rauchen spart Besprechungszeit“.

Arbeitgeber wenig erfreut

Die Vertreter der Arbeitgeberseite sehen die Rauchpausen kritischer – für insgesamt knapp zwei Drittel sind sie Produktivitätskiller. Für 42 Prozent sind in erster Linie die Unterbrechungen der Arbeitsabläufe das größte Problem, jeden Fünften stört die dadurch verloren gegangene Arbeitszeit. Ein Viertel der Arbeitgebervertreter finden, dass Zigarettenpausen oft gute Ideen bringen. Forscher der Ohio State University fanden gar heraus, dass Raucher ein Unternehmen im Durchschnitt etwa 4600 Euro mehr im Jahr kosten als Nichtraucher. Der größte Kostenbrocken sind dabei die Rauchpausen mit rund 2000 Euro im Jahr. Aber auch bei den Fehlzeiten wegen Krankenstand sowie der „allgemein verminderten Produktivität aufgrund der Nikotinsucht“ schneiden Raucher statistisch gesehen im Vergleich zu Nichtrauchern schlechter ab, wenn man den Forschern Glauben schenkt.

Am Raucher-Thema zeigt sich offenbar, wie wichtig eine transparente und vor allem gerechte Einteilung der Arbeitspausen in Unternehmen ist. Im Sinne eines positiven Teamgefüges sollte keinesfalls von Nichtrauchern erwartet werden, dass diese durchgehend die Stellung halten, während ihre Kollegen mehrmals täglich auf Zigarettenpause sind. In Österreich gibt es prinzipiell keinen Anspruch auf eigene Rauchpausen. Arbeitgeber können sie verbieten, aber auch ausdrücklich erlauben. Eigenmächtige Rauchpausen, die eine erhebliche Arbeitszeitversäumnis darstellen, können übrigens ein Entlassungsgrund sein oder es kann auch ein Lohn abgezogen werden.

Quelle: Vorarlberger Nachrichten, 20. September 2014

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