Jobausschreibungen tragen wesentlich zur Markenbildung von Unternehmen bei. Personaler wissen, dass es Nachholbedarf gibt.
Information ist alles. Das gilt besonders beim Recruiting. Eine Studie von karriere.at und Marketagent.com hat herausgefunden dass Bewerbungen ausbleiben, wenn notwendige Fakten zum Unternehmen fehlen. 1004 Erwärbstätige und 279 Personaler wurden befragt.
Stellenausschreibungen dürften keinesfalls unseriös sein, das schreckt 65,1 Prozent der Befragten ab, oder gar Fehler enthalten. Scheint etwa der Name des Arbeitgebers nicht auf, ist das für 42,4 Prozent nicht tragbar. Nach dem unsympathischen Unternehmensauftritt und der fehlenden Identifikation mit dem zukünftigen Arbeitgeber folgt erst an fünfter Stelle das Gehalt. Die Bewerber wünschen sich hingegen eine ansprechende Website, eine kommunizierte Firmenphilosophie, eine Aufstellung der gebotenen Benefits und ein ausführliches Onlineprofil auf Jobportalen. 69,6 Prozent der Befragten setzen sich noch vor einer Bewerbung intensiv mit einem Unternehmen auseinander. Die Qualität von Jobinseraten spielt dabei eine wichtige Rolle. Es sagt für die Bewerber viel darüber aus, ob das Unternehmen auch zu ihnen passt. Jobausschreibungen sind für Unternehmen daher ein gutes Mittel um das eigene Image nach außen hin zu polieren.
Dieses Employer Branding, durch das sich Unternehmen als attraktive Arbeitgeber darstellen, müsse laut Thomas Schwabl, dem Geschäftsführer von Marketagent.com, aber auch nach innen gelebt werden. Arbeitszufriedenheit und hohe Identifikation der Mitarbeiter mit dem Arbeitgeber werde immer wichtiger. Aktuell scheinen die Befragten sehr zufrieden zu sein. Zwei von drei finden ihr Unternehmen attraktiv, sechs von zehn fühlen sich sehr/eher verbunden und würden es sogar weiterempfehlen.
Ob sich Personaler ihrer Verantwortung im Bereich Markenbildung des Unternehmens, etwa durch das Verfassen von Stelleninseraten bewusst sind, hat die Studie ebenfalls herausgefunden. 15,2 Prozent der befragten HR-Manager sehen in der Qualität der Bewerbungen großes Verbesserungspotenzial, zu effizienter Personalrekrutierung zählt laut Schwabl auch eine Qualitätssteigerung bei den Bewerbungen.
Am Bewusstsein fehlt es jedenfalls nicht. Ein Viertel der Personalisten sieht in der Steigerung der Unternehmensbekanntheit die wichtigste Aufgabe. 22,1 Prozent wollen vermehrt als attraktiver Arbeitgeber auftreten und 17 Prozent halten ihre Unternehmenskultur für verbesserungswürdig. 92,9 Prozent glauben dass eine positive Unternehmensmarke in Zukunft noch wichtiger werden wird.
Zur Stärkung der Unternehmensmarke halten 62,4 Prozent der HR-Manager die Weiterempfehlung durch bestehende Mitarbeiter für das beste Mittel, gefolgt von einer gelebten Unternehmenskultur (57,7 Prozent), einer ansprechenden Website (52,0 Prozent) und Benefits (57,7 Prozent).
Quelle: http://karrierenews.diepresse.com/home/karrieretrends/4704705/Stelleninserat-als-Aushaengeschild, 9. April 2015