Burnout und Boreout – das sind zwei Phänomene der modernen Arbeitswelt. Die Pole des Stresslevels im Job verdeutlichen: ein Zuwenig und ein Zuviel an Arbeit.
Darin spiegeln sich auch die Umfrageergebnisse wider (Österreichs größtes Jobportal befragte seine User auf der Arbeitnehmerseite, es gab 495 Abstimmungsteilnehmer). Das Gros der Befragten (41 Prozent) fühlt sich überqualifiziert für seine Arbeitsstelle, Unterforderung steht an der Tagesordnung. 19 Prozent finden, dass der Job fachlich passt, Abwechslung würde allerdings nicht schaden. 16 Prozent sind zufrieden mit ihrer Arbeit und meinen: „Genau richtig, mein Stress ist positiv.“ 25 Prozent aller Umfrageteilnehmer bezeichnen die an-fallenden Aufgaben als Überforderung und würden gerne mehr Zeit zur Verfügung haben.
Aber wissen die Arbeitgeber, wie es um den Stresslevel ihrer Mitarbeiter steht? Definitiv – das lässt immerhin das Ergebnis der Online-Befragung (155 Teilnehmer) vermuten. 51 Prozent der befragten Unternehmensvertreter geben an, ihren Mitarbeitern Stress und Langeweile anzusehen. 20 Prozent erfahren zumindest im Mitarbeitergespräch etwas über die Arbeitsbelastung in ihrem Unternehmen. 16 Prozent haben in Sachen Stresspegel nur Einblick, wenn der Mitarbeiter selbst explizit darauf zu sprechen kommt. 13 Prozent schieben das Thema generell von sich und meinen, das sei Sache der unmittelbaren Führungskraft.
„Der Stresspegel ist eine relative Größe. Was für den einen fast nicht zu bewältigen ist, kann für den anderen eine Leichtigkeit sein. Das wird von Arbeitgeberseite nicht immer sofort erkannt. Die Tatsache, dass sich beinahe die Hälfte der Befragten unterfordert fühlt, sollte sehr ernst genommen werden“, meint karriere.at-Geschäftsführer Jürgen Smid. Als gutes Zeichen erweist sich aber, dass nur eine Minderheit der Unternehmensvertreter angibt, nicht am Stress- level der Mitarbeiter interessiert zu sein. Smid: „Vor allem ist es wichtig, ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der Mitarbeiter zu haben. Über- und Unterforderung führen gleichermaßen zu Unzufriedenheit und können somit die Fluktuation im Unternehmen massiv beeinflussen.“
Quelle: NÖN, 22. Februar 2016