Aber auch die Nähe zum Wohnort sowie das geforderte Jobprofil ist jeweils für jeden fünften (21 Prozent) wichtig. Geld ist demnach nur für jeden achten der Umfrage das Top-Kriterium bei der Stellensuche (12 Prozent). Ihr Urteil ist dafür recht klar und eindeutig: Nur Bares sei Wahres. „Alles andere ist nur schmückendes Beiwerk“, so das Urteil.
Aber auch auf der Unternehmensseite scheinen dieselben Präferenzen entscheidend zu sein. 170 Unternehmensvertreter und somit Entscheider (HR-Manager, Geschäftsführer, Führungskräfte) wurden gleichzeitig befragt. Und das Ergebnis ist ähnlich in der Tendenz. Aber die Personalentscheider haben eine noch größere Überzeugung, was den Wert von Unternehmenskultur und Arbeitsklima für die Jobsuchenden ausmacht. Rund zwei Drittel (62 Prozent) glauben demnach, dass die Unternehmenskultur und Arbeitsklima für Bewerber am stärksten die Jobentscheidung beeinflussen.
Bares und Individualität
Beim Gehalt gibt es dann doch unterschiedliche Wahrnehmungen. Die Personal-Profis geben dem Gehalt einen höheren Stellenwert als Entscheidungskriterium als die Kandidaten selbst.: 20 Prozent der Personalexperten glauben mit der Höhe des Gehalts noch immer die Stellensuchenden zu ködern sind. Für zwölf Prozent der Personalmanager sei das passendes Jobprofil die Entscheidungsgrundlage schlechthin, womit sich die Einschätzung mit den Kandidaten deckt.
Sehr unterschiedlich ist die Sichtweise, was die Anreise zum Arbeitsplatz betrifft: Nur sechs Prozent der Personalverantwortlichen sehen die Nähe zum Wohnort als wichtiges Kriterium – für 21 Prozent der Jobsuchenden ist das ein Top-Kriterium.
Wählerisch und anspruchsvoll sind die Jobsuchenden auch was die „Individualität“ des Jobs betrifft. „Nur wenn sowohl das Aufgabengebiet als auch die Rahmenbedingungen im Unternehmen passen, ziehen die meisten Stellensuchenden einen Arbeitgeber überhaupt in Betracht“, sagt Jürgen Smid, geschäftsführender Gesellschafter von karriere.at.
Die Work-Life-Balance
Aber auch flexible Arbeitsstrukturen gewinnen laut Karriere.at-Chef Smid an Bedeutung – Stichwort: Work-Life-Balance. So spielt die Kombination des Familienlebens mit dem Job eine immer größere Rolle. Faktoren wie zeitliche Flexibilität und Zusatzangebote wie Home-Office oder Kinderbetreuungsangebote stehen Smid bereits hoch im Kurs.
„Das Stichwort Work-Life-Balance sollte von Arbeitgebern nicht im Sinne von ‚entweder-oder‘ verstanden werden sondern als Grundvoraussetzung, um die Arbeitswelt mit der privaten Lebenswelt unter einen Hut zu bringen“, sagt Smid. Und dabei bedürfte es oft nur an kleinen Änderungen und Zugeständnissen seitens des Arbeitgebers, womit „große Effekte“ zu erzielen wären, etwa mit einer Ausweitung der Gleitzeit oder die Möglichkeit auf Home-Office.
Quelle: Trend, https://www.trend.at/branchen/karrieren/umfrage-topjob-u-kultur-arbeitsklima-geld-7998885, 21. Februar 2017