Wien. In Österreichs Unternehmen herrscht ein reges Kommen und Gehen - das zeigen die Ergebnisse einer im März 2008 durchgeführten Blitz-Umfrage des Karriereportals www.karriere.at.
Mehr als 80% der Umfrageteilnehmer führen eine hohe Mitarbeiterfluktuation im eigenen Unternehmen an. Mit 16,9% relativ gering ist der Anteil derjenigen, die nur einen seltenen Wechsel der Kollegen verspüren. Ob gute Konjunktur oder Wandel der Personalverhältnisse - es herrscht ein reger Arbeitsplatzwechsel in Österreich.
Mehr als die Hälfte der österreichischen Arbeitnehmer, genau 56,2%, verspürt eine enorm hohe Mitarbeiterfluktuation in der eigenen Firma. 22,4% der Befragten vermelden, dass Schlüsselstellen dauerbesetzt sind, andere Positionen jedoch laufend ausgewechselt werden. Weitere 4,5% der Umfrageteilnehmer geben einen regelmäßigen Austausch des gesamten Teams durch die Geschäftsleitung an. Laut Hernstein Institut wiederum liegt die Mitarbeiterfluktuation in Österreich im Durchschnitt bei neun Prozent. Das heißt, dass in jedem Unternehmen die Belegschaft rein rechnerisch alle elf Jahre einmal ausgewechselt wird. "Ein gewisses Maß an Fluktuation ist notwendig und verständlich", so www.karriere.at-Geschäftsführer Oliver Sonnleithner. "Im Grunde sind Mitarbeiter kompromissbereit und offen für Veränderungen. Wenn aber über einen längeren Zeitraum etwas nicht stimmt, gehen sie."
Loyalität schwindet
Waren häufige Jobwechsel vor zehn Jahren noch die große Ausnahme, sind sie heute zumindest an der gedanklichen Tagesordnung jedes Arbeitnehmers. Aber auch auf Arbeitgeberfront trennt man sich schneller und leichter von Mitarbeitern. Sonnleithner: "Moderne Kündigungsmotive wie "Drang nach Selbstverwirklichung" auf Arbeitnehmer- oder eine "gesunde Trennungskultur" auf Firmenseite, sind meist nur Synonyme für die altbekannten Gründe: Unzufriedenheit, Unterbezahlung, Über- oder Unterforderung, etc. - sowie Kosteneinsparungen und Mitarbeiterabbau."
(medianet, Nina Pachernegg)