Die Haustiere verbessern Arbeitsklima und Arbeitsmoral. Wie die Zusammenarbeit im Büro funktioniert.
Gesteigerte Arbeitsmoral, weniger Stress, eine bessere Work/Life-Balance und größere Loyalität zum Arbeitgeber: Kollege Hund hat einer aktuellen US-Studie zufolge einen durchwegs positiven Effekt auf das Arbeitsklima. Darüber hinaus sinken beim Hundebesitzer die Schuldgefühle seinem Haustier gegenüber. Diese Ergebnisse vom Banfield Hospital wurden rechtzeitig zum heutigen „Bring-dein-Tier-zur-Arbeit-Tag“ präsentiert.
Weltweiter Aktionstag
Auch heuer findet am ersten Freitag nach dem Vatertag der „Bring-dein-Tier-zur-Arbeit-Tag“ statt. Der weltweite Feiertag wurde von Pet Sitters International, der größten überregionalen Vereinigung von Tier-Sittern, ins Leben gerufen. Erklärtes Ziel: In der Berufswelt das Interesse für den besten Freund des Menschen zu wecken und so die Zahl der Waisen in Tierschutzhäusern zu verringern. In Österreich hat die Initiative dieses Jahr mit Mars Austria einen namhaften Unterstützer.
Nachweis positiver Effekte
Zwei- und Vierbeiner können von einer guten Zusammenarbeit gleichermaßen profitieren, wie zahlreiche Studien belegen. Zuletzt erhob die größte europäische Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu.at, was die deutsche working mass zufrieden stellt. Arbeitnehmer wünschten sich demnach 2016 – neben flexibler Zeiteinteilung oder Home-Office – vor allem eines: den eigenen Hund zur Arbeit mitbringen zu können. Eine Umfrage der österreichischen Karriereplattform karriere.at untermauerte jüngst, dass viele Arbeitgeber bereit sind, Hunde bei der Arbeit zu erlauben. Trotzdem ist der haarige Untergebene unter dem Schreibtisch eher die Ausnahme als die Regel.
Vorzeigebetrieb
Wie gut die Teamarbeit funktionieren kann, zeigt Mars Austria in seinen Wiener Büroräumen vor. Hier dürfen Hunde ihre Besitzer das ganze Jahr über zur Arbeit begleiten: „Das ist ein riesiger Vorteil für beide Seiten“, bestätigt Personal-Chefin Birgit Weber-Wesely: „Die vierbeinigen Familienmitglieder müssen nicht alleine zu Hause bleiben, und die Kollegen haben ihren Hund für gelegentliche Streicheleinheiten stets zur Seite.“ Nebenbei sorgen die Tiere für eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Denn Hunde am Arbeitsplatz sind gut gegen Stress, fördern das kollegiale Miteinander. Und das regelmäßige Gassi gehen sorgt in den Pausen für ausreichend Bewegung der Mitarbeiter an der frischen Luft.
Spielregeln
„Natürlich braucht es für das friedliche Miteinander so vieler Menschen und Hunde gewisse Regeln“, betont Weber-Wesely. Schließlich soll das Werken bzw. Warten auf allen Seiten stressfrei ablaufen. Dafür wurde eine sogenannte „Petiquette“ entwickelt, an die sich sowohl Hundebesitzer wie Haustierlose Mitarbeiter halten. Die Eckpunkte der Abmachung:
Nur gesunde, geimpfte und wohlerzogene, folgsame Hunde dürfen ins Großraumbüro. Sie müssen sich mit den anderen – auch tierischen – Kollegen vertragen und sich beispielsweise bei Telefonaten und Besprechungen ruhig verhalten. Die Vierbeiner dürfen ausschließlich mit sauberen, trockenen Pfoten ins Büro. Nur der Wassernapf steht unter dem Schreibtisch. Wichtig ist zudem, dass die Hunde ihre Grenzen kennen. Und höchstens für kurze Zeit alleine gelassen wird.
Aufseiten der Nicht-Hundehalter sieht die Petiquette vor, dass die Vierbeiner nicht ohne Rücksprache mit dem Besitzer gestreichelt oder mit Leckerlis verwöhnt werden dürfen. Und auch sonst eher zu ignorieren als anzufassen, aufzuwecken oder anzustarren sind.
Birgit Weber-Wesely schließt: „Auch wenn bei uns glücklicherweise jeder Tag,Bring-dein-Tier-zur-Arbeit-Tag‘ist, finden wir es wichtig, diesen speziellen Aktionstag gemeinsam mit dem Rest der Welt zu feiern und so auf die tollen Auswirkungen solcher Initiativen hinzuweisen.“ Wuff.
Quelle: kurier.at, 23. Juni 2017