2017 zieht mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer einen JOBWECHSEL in Betracht. Jobhopper sind die Österreicher im internationalen Vergleich aber nicht.
Wird 2017 das Jahr der Jobwechsel? Diese Frage stellt das Job-und Karriereportal karriere. at nach der Auswertung eines Online-Votings unter heimischen Arbeitnehmern zu den Erwartungen für 2017 im Hinblick auf das eigene Arbeitsleben. Auf die Frage „Was soll 2017 bringen?“ stimmte eine absolute Mehrheit, exakt waren es 56 Prozent, der knapp 500 Befragten dem Statement „Neuer Job, neuer Arbeitgeber -Veränderung total!“ zu. Ebenfalls eine Veränderung, allerdings in einem anderen Sinne, streben jene 19 Prozent an, die 2017 weniger arbeiten und mehr das Leben genießen wollten.
Auf Stabilität setzt dagegen nur ein Viertel der Arbeitnehmer, das sich wiederum in zwei unterschiedliche Richtungen aufspaltet: 15 Prozent hoffen 2017 auf einen Karrieresprung im bisherigen Unternehmen, zehn Prozent zeigen sich mit ihrer erreichten Position zufrieden und wünschen sich vor allem, dass es so weiterläuft wie bisher.
Jürgen Smid, der Geschäftsführer von karriere.at, ist nicht wirklich überrascht vom Ergebnis: „Gerade junge Arbeitnehmer möchten viele Erfahrungen in der Arbeitswelt sammeln, daher werden Job- und Unternehmenswechsel heute viel lockerer gesehen als noch vor einigen Jahren.“ Außerdem, so Smid, wüssten die Mitarbeiter nur zu gut, dass eine Verbesserung beruflicher Rahmenbedingungen etwa im Hinblick auf Gehalt oder Führungsrolle nur durch einen Jobwechsel möglich sei: „Viele Unternehmen arbeiten in Projektstrukturen, was flache Hierarchiemodelle mit sich bringt. Die Aufstiegsmöglichkeiten werden dadurch aber auch weniger.“
Trotz der aktuell hohen Wechselbereitschaft zählen Österreichs Arbeitnehmer aber auf mittlere Sicht und im internationalen Vergleich nicht unbedingt zu besonderen Jobhoppern. Das geht aus einem Vergleich der Jobsuchmaschine Jobswype hervor. Bei diesem wurde nicht nach Jobwechseln im engeren Sinne, sondern nach Berufswechseln im Zeitraum der letzten fünf Jahre gefragt.
In Österreich wechselten demnach 47 Prozent der Befragten in dieser Zeit ihr berufliches Tätigkeitsfeld, ein Wert, der im internationalen Vergleich im Mittelfeld liegt. Deutlich höhere Wechselraten gab es in unseren östlichen Nachbarländern, etwa in Ungarn mit 62 Prozent, in der Slowakei und Tschechien mit jeweils 59 Prozent, aber auch in der Schweiz mit 52 Prozent. In Deutschland dagegen war die Wechselrate mit 37 Prozent eindeutig niedriger als hierzulande (siehe Grafik), dort blieben Arbeitnehmer also zumindest in den letzten Jahren ihrer Branche deutlich treuer.
Quelle: trend, 27. Jänner 2017