Peinlichkeit. Jedenfalls warten die Fettnäpfchen nur darauf, dass man in sie hineintappt. Einer Umfrage von karriere.at zufolge sind aggressives Verhalten oder Pöbeleien die schwerwiegendsten Entgleisungen auf Weihnachtsfeiern. Fast die Hälfte ist überzeugt, dass dies ein absolutes No-Go ist, während nur sechs Prozent der Meinung sind, dass es nichts Peinliches beim Feiern gibt. Auch Alkohol-Abstürze sind fehl am Platz. Dass es hingegen mitunter „zwischenmenschelt“ finden nur 16 Prozent deplatziert. Liebeleien unter Kollegen gelten maximal als Kavaliersdelikt.
Arbeitsrechtliche Konsequenzen
Wer relativ neu in der Firma ist und das erste Mal bei der Weihnachtsfeier dabei ist, sollte sich generell eher zurückhalten. Witzige Bemerkungen über Arbeitskollegen oder gar den Vorgesetzten können sich solche, die seit Jahren dabei sind, eher leisten. Wer schon länger im Unternehmen ist, der weiß, wie Chefs und Kollegen ticken und auch, was man sich erlauben darf. Allzu unbedachte Handlungen können jedenfalls schwerwiegende arbeitsrechtliche Konseqenzen haben. Hauptauslöser ist meistens zu viel konsumierter Alkohol, der die Hemmungen reduziert. Denn auch bei Firmenweihnachtsfeiern, die zumeist außerhalb der Arbeitszeit stattfinden, bewegt man sich in einem Arbeitsumfeld. Wer sich daneben benimmt, schadet sich beruflich nur selbst. „In ausgelassener Stimmung den Chef auf der Weihnachtsfeier beschimpfen, kann sehr wohl einen Entlassungsgrund darstellen“, warnt etwa der Jurist Ingo Kaufmann, der auch Vorstand der D.A.S. Rechtschutz AG ist. Dasselbe gilt für sexuelle Belästigungen.
Ein absolutes Tabu ist auch, allzu ausgelassene Fotos von der Weihnachtsfeier in den sozialen Medien zu posten. Wer die Sau rauslässt und meint, er müsse dies per Facebook, Twitter oder sonst welche digitale Kanäle mitteilen, kann auch ein Unternehmen in Verruf bringen. Und wenn doch mal etwas daneben gegangen ist, hilft nur noch eines: sich den Tatsachen stellen und versuchen, eine Lösung zu finden. Als Trost sei zudem gesagt: die nächste Weihnachtsfeier kommt bestimmt. Und da hat man hoffentlich aus den Fehlern gelernt.
Quelle: Vorarlberger Nachrichten, 9.12.2017