Push-Benachrichtigung statt mühsamer Recherche: Was die mobile Jobsuche am Smartphone bietet und wofür sie geeignet ist. Ein Check ausgewählter Apps.
Das Smartphone als digitales Universalwerkzeug wird verstärkt für die Jobsuche verwendet. Den Finger am Touchscreen haben aber nicht nur Arbeitslose. Auch vier von zehn Arbeitnehmern liebäugeln mit einem Wechsel, hat Jobvermittler karriere.at hochgerechnet. Was leisten Job-Apps bei Bedienkomfort, Funktionen und Angebot?
Es gibt reine Suchmaschinen, die Jobnetzwerke abgrasen und schlicht und einfach Inserate auflisten, es gibt aber auch deklarierte Vermittler. Ein Phänomen wurde im Check leider wiederholt beobachtet: Inserate werden in den Apps als aktuell oder neu ausgepreist, sind – wie Stichproben in Personalabteilungen ergaben – längst nicht so aktuell, wie sie scheinen.
Vor dem Losschicken der Bewerbung sollte daher ein Aktualitäts-Check auf der Website des Unternehmens gemacht werden. Was ist tatsächlich noch vakant? Viele Jobs waren schon vor Wochen ausgeschrieben worden und längst besetzt.
Durch die massive Onlineverbreitung von Inseraten (manche begegnen einem immer wieder in den unterschiedlichen Apps) bekommen Firmen heute auch deutlich mehr Bewerber als früher – und Personalisten berichten, dass sich immer mehr Bewerber aus Osteuropa melden. Die Jobsuche via App funktioniert eben europaweit und global.
Eine positive Überraschung im Vergleichs-Check stellte die AMS-Job-App dar, die von 86.000 Österreichern regelmäßig verwendet wird. Die Datenbanken sind tagesaktuell und bieten mehr, als man vermuten würde. AMS-Vorstand Johannes Kopf freut sich über das Ergebnis: “Fast 40 Prozent aller freien Stellen, die es gibt, werden uns gemeldet. Und wir akquirieren aktiv Jobs bei den Unternehmen. Wir sehen, dass die App auch von Jobwechslern genutzt wird.“
Einziger Wermutstropfen für Johannes Kopf: Bei den hochqualifizierten Jobs liegt der Anteil noch im einstelligen Prozentbereich. “Wir forschen seit mehreren Jahren daran, die Onlinevermittlung besser und intelligenter zu machen,“ sagt er, “2016 wird es dazu eine neue Plattform geben.“
Quelle: Format, 25. September 2015