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Wo gibt’s noch Jobs?

13.02.2009

Gerne sind wir bei Fragen auch persönlich für Sie da!

Noch ist am Jobmarkt nicht aller Tage Abend. Engagierte Mitarbeiter mit Verkaufs- und Beratungserfahrung werden ebenso wie Experten im IT- und Gesundheitsbereich auch 2009 weiterhin gesucht.

Zukunftsbranchen wie Gesundheitswesen und Medizin werden in den kommenden Monaten massiv wachsen“, prognostiziert Oliver Sonn-leithner, Geschäftsführer der Online-Jobplattform karriere.at. „Fachkräfte – vor allem in der IT und im technischen Bereich – sind weiter heiß begehrt. Auch wenn der akute Bedarf nun kurzfristig etwas sinken sollte, bleiben solche Mitarbeiter auf Dauer stark gefragt“, so der Experte.
Grund dafür sei nicht allein die demografische Entwicklung, die schon für sich durch steigenden Betreuungsbedarf im Altenbereich viele Arbeitsplätze schaffe, sondern etwa auch die zunehmende Verzahnung zwischen den zukunftsträchtigen Branchen Gesundheit und IT.

Ein Beispiel für die erfolgreiche Kombination beider Bereiche ist das im ober-österreichischen Steyr ansässige E-Health-Unternehmen Systema, das seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent steigern konnte. Die Hauptaufgabe von Systema liegt darin, Abläufe im Gesundheitswesen mit integrierter Informationstechnologie optimal zu unterstützen. Aktuell werden dort Mitarbeiter in den Bereichen Software-Entwicklung, Qualitätssicherung, Beratung (auch SAP), Vertrieb und Buchhaltung eingesetzt.

Bei der Personalauswahl wird vorrangig auf technisches Wissen abgestellt, jedoch müssen nicht alle Bewerber über detaillierte IT-Kenntnisse verfügen. „Für uns ist es wichtig, dass wir gerade im Consultant-Bereich Mitarbeiter haben, die sich im Gesundheitswesen auskennen und mit den Abläufen in Krankenhäusern vertraut sind“, betonen die Systema-Geschäftsführer Willibald Salomon und Hannes Reichl. So haben bei Systema schon Gesundheitspfleger oder biomedizinische Analytiker Karriere gemacht.

Branchen, die der Krise trotzen

„Längst nicht alle Branchen sind von der Krise betroffen, in manchen sinkt die Arbeitslosenzahl sogar“, sagt auch Barbara Wiesinger, Geschäftsführerin des Jobportals Monster in Österreich. So gab es etwa in Wien um fast zehn Prozent weniger Arbeitslose in Gesundheits- und Pflegeberufen sowie in der Reinigungsbranche. Und auch im Handel und im Tourismus werden immer noch neue Arbeitskräfte gesucht. Trotzdem: „Realistische Prognosen sind in der aktuellen Arbeitsmarktsituation aus den uns vorliegenden Daten aber nicht abzuleiten“, so Wiesinger. Rückschlüsse erlaubt hingegen das Ranking der auf monster.at im letzten Halbjahr meistgesuchten Job-Beschreibungen. Die am stärksten nachgefragten Bereiche: „Administration und Sachbearbeitung“ (12 Prozent), gefolgt von „Vertrieb“ (11 Prozent), „IT & Softwareentwicklung“ (10 Prozent), „Rechnungswesen“ (9 Prozent) und „Ingenieurwesen“ (8 Prozent).

Dieses Ranking bestätigt die Expertise von Maria Hofstätter, Leiterin der Abteilung Arbeitsmarktforschung beim AMS Österreich. „IT, Elektronik und Technik sind in allen Branchen gefragt und gelten nach wie vor als wichtige Schlüsselqualifikation“, erklärt Hofstätter. Informatiker und Techniker werden daher auch 2009 Jobs finden, ebenso qualifiziertes Fachpersonal im Handel sowie im Tourismus, wo immer noch viele Stellen unbesetzt sind. „Bildungstrainer und Coaches für Erwachsene bleiben gefragt, weil fachliche und berufliche Weiterbildung weiterhin wichtig ist“, so Hofstätter.

Kundennahe Bereiche

Bei karriere.at verzeichneten im Vorjahresvergleich die Stellenanzeigen der Berufsfelder „Beratung/Consulting/Recht“ (+25 Prozent), „Lehrer/Ausbilder/Trainer“ ex aequo mit dem Bereich „Handwerk/Gewerbe/Produktion“ (+24 Prozent) die höchsten Zuwachsraten. Vor allem in den kundennahen, beratenden Bereichen – besonders bei Gesundheitsdienstleistungen und im Managementbereich – sind Mitarbeiter mit höherem Qualifikationsniveau und Soft Skills begehrt. „Je besser man ausgebildet ist, desto einfacher ist es, auch in einem schwierigen Umfeld einen Job zu finden“, pflichtet Wiesinger bei.

Rechtsexperten gesucht

Obwohl die Finanzkrise Banken und Versicherungen besonders stark getroffen hat, gibt es selbst dort noch Chancen. Juristen und Wirtschaft-Absolventen stehen daher nicht nur in Kanzleien Möglichkeiten offen. So stellt die RZB laufend Mitarbeiter ein, die sich mit Wirtschaftsrecht und wettbewerbsrechtlichen Bereichen beschäftigen. „5.000 Seiten Berichte müssen mittlerweile monatlich an Aufsichtsbehörden abgeliefert werden, weshalb wir laufend Mitarbeiter einstellen, die sich damit beschäftigen“, sagt Walter Rothensteiner, RZB-Generaldirektor. Zwar schafft die RZB heuer keine Planstellen, besetzt aber aus dem Vorjahr offen gebliebene.

„Am Jobmarkt ist jede zusätzliche Ausbildung oder Vertiefung neben dem Studium ein Asset“, erklärt Monika Pfingstl, Head of Human Resources der Kanzlei Wolf Theiss. Das könne ein LL. M. (Master of Law), ein Auslandsaufenthalt oder wissenschaftliches Arbeiten sein. „Gute Anwälte beziehungsweise talentierte Absolventen werden bei uns auch weiterhin gesucht und haben auch künftig sehr gute Einstiegs-und Entwicklungsmöglichkeiten“, so Pfingstl.

(Format, Dina Elmani)

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