Anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums veranstaltete der Verein ZARA (Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit) erstmalig „ZARA:Talks“. Bei der Halbtageskonferenz, die am Wiener Standort von karriere.at stattfand, wurden Strategien zur Inklusion von Menschen mit Migrationsbiografie in Wirtschaft und Politik diskutiert.
Bewusstseinsbildung, Solidarität und Unterstützung (zusammengefasst unter dem englischen Begriff „Allyship“) sowie Repräsentation – diese Strategien nutzen Unternehmen unter anderem bereits, um (rassistische) Diskriminierung im Arbeitskontext vorzubeugen und zu minimieren.
Bei „ZARA:Talks“ stellten Lilian TEUFFENBACH vom Telekommunikationsunternehmen Magenta, Nicole STEGER von IKEA Österreich und Stefanie WUNSCH von der Post AG jeweils Maßnahmen vor, um die Integration unterrepräsentierter Gruppen in ihren Unternehmen zu fördern. Silvia JANKOVIĆ, Bezirksvorsteherin des fünften Wiener Gemeindebezirks Margareten präsentierte politische Maßnahmen zur Förderung des multikulturellen Zusammenlebens auf kommunaler Ebene.
Antidiskriminierungsexpertin Melinda TAMÁS griff eine Zahl aus einer Studie der in Wien ansässigen Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (kurz FRA) auf: Laut der Studie „Being black in the EU“ melden nur 9 Prozent der Diskriminierungsopfer ihre Fälle bei einer offiziellen Stelle. Daher sei es notwendig, Anlaufstellen für Betroffene auch innerhalb von Unternehmen und Organisationen zu etablieren.
Georges YOUNES, Mitbegründer des Master-Programms Applied Human Rights an der Universität für angewandte Kunst in Wien, sprach über die Repräsentation von Menschen mit Migrationshintergrund in Universitäten, Unternehmen und Politik. Sein Fazit: „Menschen mit Migrationsbiografie sind in wesentlichen Entscheidungsfunktionen unterrepräsentiert.“
Am Podium diskutierten Chantal BAMGBALA vom Verein DISRUPT für diskriminierungs- und rassismuskritische Bildungsarbeit, Elizabeth HÖCHTL vom Softwareanbieter RIB Software, Peter GRIDLING, ehemaliger Direktor des Bundesamts für Verfassungsschutz (BVT) und Sandra KONSTATZKY, Leiterin der Gleichbehandlungsanwaltschaft des Bundes Strategien gegen Rechtsextremismus am Arbeitsplatz.
„Vielfalt und Inklusion sind Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens. Daher ist es entscheidend, dass Führungskräfte und HR-Expert*innen sich vereint gegen Hass und Diskriminierung am Arbeitsplatz einsetzen. ZARA bietet eine Plattform für den Austausch und die Entwicklung effektiver Maßnahmen zur Schaffung einer diskriminierungsfreien Arbeitswelt“, betont Rita ISIBA, Geschäftsführerin von ZARA.
„karriere.at setzt sich für einen Arbeitsmarkt mit gleichen Chancen für alle Menschen in Österreich ein. Als Unternehmen ist es unser Ziel, dass jeder und jede den richtigen Job findet. Leider bekommen aber manche Menschen erst gar nicht die Möglichkeit, ihr Können zu beweisen, da sie von vornherein abgelehnt werden – nicht, weil sie nicht die passenden Qualifikationen hätten, sondern weil sie mit Vorverurteilungen konfrontiert sind“, erklärt Maresa MAYER, PR-Managerin bei karriere.at.
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Der Verein „ZARA - Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit“ wurde 1999 in Wien gegründet und setzt sich seitdem für eine diskriminierungskritische Gesellschaft ein. Unter dem Motto „Vereint gegen Hass“ bietet ZARA Betroffenen von Hass im Netz und Rassismus kostenlose Beratung, führt Workshops und Schulungen zu (digitaler) Zivilcourage und Anti-Rassismus durch und arbeitet aktiv an Projekten, die eine inklusive Gesellschaft fördern.