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Blender im job

Blender im Job: Wie du Hochstaplern das Handwerk legst

Zusammenarbeit Erstellt am: 15. November 2017 3 Min.

Blender legen in Meetings oder beim Zusammentreffen mit dem Chef gerne einen großen Auftritt hin, ihren Worten folgen dann aber nur selten Taten. Trotzdem schaffen sie es durchs Berufsleben - manchmal sogar höchst erfolgreich. Alles kein Problem, solange deine eigene Karriere nicht darunter leidet. Wenn doch, solltest du dagegen etwas tun.

Wenn dein Kollege eine große Idee nach der anderen präsentiert und die Arbeit danach an anderen hängenbleibt, dann hast du es mit einem Blender zu tun. Sie sind Meister der Selbstvermarktung, nicht immer ganz ehrlich und schaffen es mit wenig Arbeitsaufwand zuweilen bis ganz nach oben. Fünf Anzeichen dafür, dass du es mit einem Hochstapler zu tun hast und wie du darauf reagieren kannst:

#1 Meister des Konjunktivs #

Wir sollten / wir könnten: Der Blender bringt Vorschläge und Ideen so zur Sprache, dass ihm möglichst wenig Arbeitsaufwand blüht. Klar, nicht jeder, der seinem Team eine Idee unverbindlich und vorsichtig präsentiert, ist ein Hochstapler. Beim Blender kannst du dir aber sicher sein, dass er nach Sätzen wie "In diesem Bereich könnten wir wirklich mal tätig werden" sicher nicht von selbst aus tätig wird.

Das kannst du tun: Sofort reagieren und ihn auch mal in die Pflicht nehmen : "Klasse Idee! Möchtest du dazu mal ein paar Daten zusammentragen und schauen, was möglich wäre?"

#2 Deine Lorbeeren sind meine Lorbeeren #

Ein guter Hochstapler präsentiert Erfolge am liebsten als seine. Ein geschickter Hochstapler tut das natürlich nicht vor versammelter Mannschaft, sondern zwischendurch beim Zusammentreffen mit dem Chef: Eine kurze Bemerkung auf dem Weg zum Auto oder im Lift reichen ihm völlig, um seine Position zu sichern.

Das kannst du tun: Über deinen Schatten springen und Erfolge ebenfalls regelmäßig zur Sprache bringen. Entweder in offiziellem Rahmen oder du machst es wie dein Blender-Kollege und streust zwischendurch mal ein, dass dein Projekt richtig gut gelaufen ist.

#3 Bitte keine Fragen! #

Der Blender weiß alles und kennt außerdem jeden. In Gesprächen wird er deshalb nicht müde zu erwähnen, dass er vor fünf Jahren bereits an einem ganz ähnlichen Projekt gearbeitet hat oder Kontakte zur Stadtpolitik hat. In Wirklichkeit war es nicht sein Projekt, sondern das seines Sitznachbarn im Büro und der Kontakt ist nur eine Bekannte des Mannes seiner Schwester, die er einmal getroffen hat.

Das kannst du tun: Wenn Kollege Schaumschläger immer wieder dick aufträgt, hake einfach jedes Mal nach. Stelle Fachfragen oder erkundige dich, ob er euch seine wertvollen Kontakte nicht mal vorstellen oder für eine Zusammenarbeit ins Boot holen möchte.

#4 Fähnchen im Wind #

Seine Meinung zu ändern und dann doch andere Standpunkte zu vertreten, das kommt vor und ist an sich ja nichts schlechtes. Der Blender ändert seine Meinung jedoch laufend und je nachdem, welche Vorgehensweise ihm momentan Vorteile verschafft. Im Kollegenkreis ist er gegen die neuen Büromöbel, vor dem Chef dann plötzlich dafür. Gestern war das Projekt noch zum Scheitern verurteilt, heute plötzlich eine grandiose Idee. Der ständige Richtungwechsel ist für alle Beteiligten mühsam und man weiß nie, worauf man sich beim Blender einstellen kann.

Das kannst du tun: Beobachte, in welche Richtung sich die Meinung des Hochstaplers entwickelt und wenn du oder deine Arbeit betroffen sind: Nachfragen und ergründen, woher der plötzliche Richtungswechsel rührt. Wenn es einen plausiblen Grund dafür gibt, kann der Blender das auch begründen.

# Großes Ego #

Blender sind charmant und streuen oft großzügig Komplimente. Sie treten charismatisch auf und verstehen es so, andere auf ihre Seite zu holen. "Du bist im Erstellen von Präsentationen einfach unschlagbar. Kannst du dir meine mal ansehen und vielleicht verbessern?" Kannst du jemandem einen Gefallen abschlagen, der dir gerade Blumen gestreut hat?

Das kannst du tun: Ernstgemeintes Kompliment oder gezieltes Schleimen? Hör genau hin, wenn dir der Blender schmeichelt. Die hohe Kunst dabei: Nicht paranoid werden, denn selbst Schaumschläger verteilen auch mal ernstgemeinte Komplimente.


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