Alternativen zur Gehaltserhöhung: Was du statt Geld verhandeln kannst
Welche Alternativen zur Gehaltserhöhung gibt es, wenn du dein Wunschgehalt nicht bekommst? Bevor du dich schmollend zurückziehst und dich im schlimmsten Fall nach einem neuen Job umsiehst, bitte deine Führungskraft zur zweiten Verhandlungsrunde. Denn es gibt viele attraktive Alternativen zur Gehaltserhöhung, von denen auch dein Arbeitgeber profitiert.
So gut wie alles ist verhandelbar. Im Arbeitsleben denken wir beim Verhandeln aber hauptsächlich ans liebe Geld. Doch Entlohnung ist mehr als der monatliche Betrag am Konto und inkludiert alle Leistungen, die dein Arbeitgeber für dich bietet. Genau diese solltest du beim nächsten Gehaltsgespräch im Hinterkopf behalten ...
Wunschgehalt abgelehnt: Was nun? #
„Tut mir leid, heuer ist nicht mehr drin.“ – Wenn die Reaktion deiner Führungskraft auf deinen Gehaltswunsch so ausfällt, solltest du zuerst einmal prüfen, ob es sich dabei um eine typische Killerphrase handelt, oder ob tatsächlich heuer nicht genug Budget vorhanden ist. Wie du das tust, erfährst du in diesem Artikel:
Entspricht die Argumentation der Wahrheit, dann heißts: Zurück an den Verhandlungstisch! Gute Leistung sollte entsprechend honoriert werden. Und wenn schon nicht mit deinem Wunschgehalt, dann vielleicht mit einer dieser Alternativen:
„Gute Leistung sollte entsprechend honoriert werden.“
Alternativen zur Gehaltserhöhung #
Bevor du jetzt überlegst, womit du statt mehr Geld ebenfalls zufrieden wärst, sei dir bewusst, dass du auch Zusatzleistungen und Benefits verhandeln kannst. Sie zählen ebenso zu deinem Gehalt wie der Betrag, der monatlich auf deinem Konto landet. Aus demselben Grund gilt aber auch für Benefits: Ohne entsprechende Leistung wirst du nicht mehr bekommen. Argumentiere also immer auf Basis der Erfolge, die du für dein Unternehmen erzielt hast.
Zweistufige Anpassung #
Wie Finanzexperte Florian Märzendorfer in unserem Podcast erklärt hat, kann man auf abgelehnte Gehaltswünsche mit einem Kompromissvorschlag reagieren. Schlage deiner Führungskraft eine zweistufige Gehaltsanpassung vor: Ein bisschen mehr bekommst du sofort, den Rest zu einem späteren Zeitpunkt. Diesen vereinbart ihr genauso wie den Betrag schriftlich, um eine gewisse Verbindlichkeit zu schaffen.
Weiterbildung #
Auch – oder gerade – in Krisen sehr wichtig sind zeitgemäße Fähigkeiten, die du dir regelmäßig aneignen solltest. Die Kosten dafür übernimmt im Idealfall dein Arbeitgeber. Solltest du also keine Gehaltserhöhung bekommen, schlag ein (höheres) Weiterbildungsbudget vor. Davon profitiert schließlich auch dein Unternehmen. Bei der Argumentation solltest du das auch betonen. Am leichtesten gelingt dir das, wenn du bereits eine Aus- oder Weiterbildung im Kopf hast, die du absolvieren möchtest. Überlege: Inwiefern hilft sie deinem Unternehmen? Welche Fähigkeiten lernst du dabei, die ihr in Zukunft braucht? Mit diesen Argumenten werdet ihr euch bestimmt einig.
„Von deiner Weiterbildung profitiert auch das Unternehmen.“
Übrigens: Weiterbildung gehört zu den häufigsten gebotenen Benefits. Arbeitgeber scheinen bildungsfreudige Mitarbeiter*innen also sehr zu schätzen.
Homeoffice & Remote Work #
Die Corona-Krise hat Homeoffice in vielen Unternehmen schon fast selbstverständlich gemacht. Falls das in deinem Betrieb nicht der Fall ist, kannst du versuchen, Homeoffice-Tage für dich zu verhandeln – vorausgesetzt, du arbeitest gern von zuhause aus. Argumentiere auch hier, was dein*e Arbeitgeber*in davon hat: Kannst du dich zuhause besser konzentrieren? Bist du produktiver? Diesen Mehrwert solltest du nicht unterschätzen.
Wenn du bereits regelmäßig Homeoffice machen kannst, ist Remote Work, also arbeiten nicht nur von deinem Zuhause, sondern von überall aus, ein feines Upgrade. Workation setzt noch mal eins drauf. Hier verschmelzen Arbeit und Urlaub so, dass du viel von der Welt sehen kannst, ohne zusätzliche Urlaubstage zu verbrauchen. Ein sehr schöner Benefit, der dir zwar nicht mehr Geld bringt, aber unbezahlbare Erfahrungen.
Mehr Freizeit #
Wo wir schon bei Urlaub sind: Mehr Freizeit ist auch eine mögliche Alternative zur Gehaltsverhandlung. Das können zusätzliche Zeitausgleichs- oder Urlaubstage sein oder aber weniger Arbeitsstunden. Üblicherweise ist dein Gehalt ja an deine Arbeitszeit gekoppelt, was aber tatsächlich zählen sollte, ist deine Leistung. Überlege also, wie viele Stunden du pro Woche reduzieren könntest, ohne dass deine Arbeitsleistung geschmälert wird. Damit argumentierst du, warum dein Gehalt gleichbleiben sollte, du aber ab sofort um beispielsweise zwei Stunden pro Woche weniger Zeit in der Arbeit verbringst. Wenn dein Arbeitgeber skeptisch reagiert, schlage eine Probezeit vor, in der ihr regelmäßig die Qualität deiner Arbeit überprüft.
„Wie viele Stunden kannst du reduzieren, ohne dass deine Leistung leidet?“
Zuschüsse und Co. #
Ein gratis Parkplatz, das Öffi-Ticket geschenkt, Zuschüsse zum Mittagessen oder Fitnessstudio – all das besitzt einen nicht zu unterschätzenden Geldwert. Statt der Gehaltserhöhung kannst du also indirekt mehr Geld bekommen, indem dein Betrieb einen Teil deiner monatlichen Fixkosten übernimmt. Der kann diese Kosten zudem steuerlich absetzen und profitiert damit zusätzlich.
Auch eine betriebliche Mitarbeitervorsorge oder aber eine private Krankenversicherung sind Möglichkeiten, die du dir mit deinem Arbeitgeber verhandeln kannst. Warum letztere als Alternative zur Gehaltserhöhung für beide Seiten sinnvoll sein kann, haben die Spezialisten von krankenversichern.at in ihrem Blog erklärt.
Wir wünschen dir erfolgreiches Verhandeln! Wie dir das am besten gelingt, erfährst du hier:
Redaktion
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