Gereizte Augen? Tipps für augenfreundliches Arbeiten
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ProduktivitätErstellt am:
06. April 2021202104065 Min.5 Min.
Sind deine Augen schwer, gerötet oder trocken? Das kann an zu viel Bildschirmarbeit, ungünstigem Licht oder Starren liegen. Augentrainerin Marion Weiser erklärt im Interview, wie wir den Augen beim Arbeiten Gutes tun können:
Im vergangenen Jahr haben viele von uns so viel Zeit wie noch nie vor dem Bildschirm verbracht – kein Spaß für unsere Augen. Was wir tun können, um unsere Sehorgane bei der Arbeit zu entlasten, erklärt Körpertherapeutin Marion Weiser im Interview und zeigt uns im Video Übungen, die unsere Augen fit halten.
Hast du festgestellt, dass die Augenbeschwerden durch Homeoffice mehr geworden sind?
Marion Weiser: Ja, auf jeden Fall. Durch die viele Bildschirmarbeit berichten meine Kursteilnehmer von viel mehr Augenproblemen als vorher. Ich bemerke auch, dass Unternehmen meine Eyes @work Kurse jetzt mehr buchen.
Was sind die größten Probleme für die Augen?
Marion Weiser: Das ist einerseits das Starren, das wir meist gar nicht bemerken, wenn wir sehr konzentriert arbeiten. Wir legen die Stirn in Falten, beißen die Zähne zusammen, schieben den Kopf nach vorne und ziehen die Schultern hoch – wie eine Schildkröte. Ich nenne das daher „Schildkröteln“. In dieser Haltung starren wir meistens.
„Beim Starren blinzeln wir statt 20 Mal nur etwa viermal pro Minute.“
Das tut unseren Augen nicht gut, weil wir statt etwa 20 Mal beim Starren nur etwa viermal pro Minute blinzeln und unsere Augen dadurch austrocknen. Ein weiteres Problem ist das Blaulicht, das im schlimmsten Fall zu einer trockenen Makuladegeneration führen kann, weil es kleine „Sonnenbrände“ auf der Netzhaut verursacht.
Welches Licht wäre denn augenfreundlicher?
Marion Weiser: Natürliches Tageslicht wäre am besten. Aber generell: Je weniger Zeit unsere Augen dem Blaulicht ausgesetzt sind, umso besser. Daher empfehle ich, immer wieder den Nachtmodus am PC einzustellen, einen Blaulichtfilter am Handy zu aktivieren oder in den Brillen zu haben.
Was sind Warnzeichen dafür, dass die Augen überlastet sind?
Marion Weiser: Eigentlich spürt man das sehr schnell, wenn wir die Augen überanstrengen. Das Problem ist aber, wenn wir voll im Funktionsmodus sind, merken wir das meistens nicht. Daher ist es so wichtig, immer wieder Pausen zu machen und dabei kurz in sich reinzuhören: Wie geht’s mir gerade? Ein sicherer Hinweis sind tränende oder sehr trockene, gerötete, schwere Augen oder Kopfschmerzen.
Mein Fokus liegt daher darauf, das Schildkröteln zu vermeiden. Bei jeder E-Mail, die ich öffne, bei jedem Mal, wenn ich das Handy in die Hand nehme oder mir einen Kaffee hole, richte ich mich auf, blinzle ein paar Mal bewusst und atme tief ein und aus. Das sind Mini-Entspannungsübungen, die dem ganzen Körper und vor allem auch den Augen guttun. Was auch hilft, ist ein Spiegel in Blickrichtung am Schreibtisch, damit wir sehen, ob wir gerade wieder eine verbissene Haltung einnehmen und zu starren beginnen.
Warum wirkt sich die Körperhaltung negativ auf die Augen aus?
Marion Weiser: Je entspannter die Augenmuskulatur ist, desto beweglicher arbeitet sie. Das Auge führt ja permanent kaum merkbare Mikrobewegungen durch, um sich auf die unterschiedlichen Objekte, die es erfassen will, einzustellen. Je angespannter, desto schwieriger wird das. Und das betrifft nicht nur die direkte Augenmuskulatur, sondern auch die umliegenden Regionen: Kopf, Nacken und Schultern.
Was kann man den Augen Gutes tun, um sie zu entlasten?
Marion Weiser:Viel Wasser trinken und alles vermeiden, was dem Körper nicht guttut. Die Ernährung spielt für das Auge eine große Rolle – je besser die Linse im Kammerwasser genährt wird, umso besser kann sie funktionieren.
Karotten sollen ja besonders gut für die Augen sein …
Marion Weiser: Ja, das stimmt grundsätzlich, aber nicht nur Karotten, sondern alle orangen, roten und gelben Obst- und Gemüsesorten sind gut, da sie viel Beta-Carotin enthalten, das unsere Netzhaut braucht. Die Linse hingegen braucht viel Vitamin C, also sollte man auch davon genug zu sich nehmen.
Und abgesehen von der Ernährung?
Marion Weiser: Unsere Augen lieben Bewegung, daher sollten wir uns regelmäßig bewegen, am besten an der frischen Luft, und so oft es geht in die Ferne schauen. Das sollte man auch bei der Arbeit immer wieder versuchen. Weg vom Bildschirm, weg von den Dingen, die ganz nah liegen, und so weit wie möglich in die Ferne schauen: Aus dem Fenster, auf einen Punkt am Ende des Gangs … Die Augen brauchen diese Abwechslung. Viel Blinzeln und Dunkelheit zur Entspannung sind auch gute Möglichkeiten, die Augen zu entlasten. Durchs Blinzeln wird der Tränenfluss angeregt und unsere Augen brauchen ausreichend Feuchtigkeit. Andererseits brauchen sie auch immer wieder Phasen der Dunkelheit. Beim Schlafen ist das ganz wichtig, aber auch zwischendurch kann das sehr entlastend wirken, wenn man einfach ein paar Minuten die Augen schließt und sich zusätzlich die warmen Hände auflegt.
Marion stellte nach ihrer kaufmännischen Lehre schnell fest, dass sie
lieber mit Menschen arbeitet als mit Papier. Nach diversen
Ausbildungen, unter anderem zur Polarity Körperenergie-Lehrerin,
Heilmasseurin und Grinberg-Praktikerin, hat sich Marion der
ganzheitlichen Körperarbiet verschrieben. Besonders intensiv beschäftigt
sie sich mit der Behandlung von Tinnitus, Stress- und Burnout-Symptomen
sowie mit Augen- und Sehtrainining.
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