Zum Seiteninhalt springen
Zurück zu Jobwahl
Beruf blogger

Ungeplanter Karriereweg: Vom Hobbyblogger zum Agenturbesitzer

Jobwahl Erstellt am: 11. Januar 2016 4 Min.

Das Hobby zum Beruf machen - davon träumen viele. Antonia und Bene haben genau das gemacht, obwohl es so gar nicht geplant war. Begonnen hat alles mit ihrem Foodblog "Because you are hungry". Die beiden sind aber nicht nur Blogger, sondern haben vergangenes Jahr ihre eigene Consultingagentur rund um Kulinarik und Gastronomie gegründet. Wie man dank Blog eine Karriere starten kann, darüber haben wir uns mit Toni unterhalten:

Wenn Blogs Karrieren ankurbeln #

Toni Kitchen Konsulting

Toni von "Because you are hungry"

Toni und Bene lieben Emailgeschirr, stellen gerne eigene Wurst her und teilen ihre Liebe für gutes Essen am liebsten mit möglichst vielen Menschen. Mit ihrer Agentur "Kitchen Konsulting" haben die beiden Foodies ihre Leidenschaft 2015 auch zum Beruf gemacht. Auslöser für die - eigentlich so nicht geplante - Karriere war allerdings ein Hobby: ihr Foodblog "Because you are hungry". Wir haben uns mit Toni über ihre kulinarische Karriere unterhalten und wie aus einem Blog ein Job werden kann.

Euer Foodblog war ja ursprünglich Auslöser für den Job, den ihr jetzt macht. Wie seid ihr zum Bloggen gekommen?

Toni: Seit zwölf Jahren kochen Bene und ich abends immer zusammen, Anfang 2013 entstand die Idee, Gerichte auch zu fotografieren und für Freunde und Familie ein Kochbuch zu gestalten. Wir haben es verschenkt und danach mehrten sich die Fragen: Was kocht ihr morgen, was kocht ihr nächste Woche? Eine Freundin meinte, wir sollten doch einen Blog mit unseren Rezepten starten. Ich hatte damals keine Ahnung vom Bloggen und musste mich erstmal einlesen. Bene hat sich als Grafikdesigner um die Umsetzung gekümmert - und so sind wir mit unserem Blog gestartet.

Wie war der Weg vom Foodblog zur Gründung eurer Agentur?

Toni: Die letzten drei Jahre haben wir uns durch den Blog rund um die Uhr mit Kulinarik beschäftigt. Es ist unsere Leidenschaft, unser Hobby und seit letztem Sommer haben wir das mit "Kitchen Konsulting" auch zum Beruf gemacht. Ich bin eigentlich Architektin, spezialisiert auf Inneneinrichtung für Hotel und Gastro, Bene ist Grafiker. Wir dachten uns, dass diese beiden Hauptberufe plus unser kulinarisches Wissen und unser Netzwerk perfekt in eine Gastro Food Consulting Agentur passen. Ohne den Blog gäbe es "Kitchen Konsulting" jetzt nicht. Dadurch bin ich viel in der Gastronomie unterwegs, wir haben uns ein Netzwerk an regionalen Produzenten aufgebaut und der Blog ist auch unsere Referenz. Als Architektin kennst du dich ja nicht zwangsläufig mit Gastronomie aus. Wir haben zwar beide während unseres Studiums in der Gastronomie gearbeitet, trotzdem: Ohne Foodblog gäbe es unsere Consulting-Agentur bestimmt nicht. Als Ziel hatten wir das so nicht im Kopf, es hat sich einfach ergeben.

Open

Wie seid ihr gestartet und was macht "Kitchen Konsulting"?

Toni: Noch vor der eigentlichen Agenturgründung waren die Coffee Pirates in Wien unser erstes Consultingprojekt. Sie kamen auf uns zu mit der Bitte, eine Frühstückskarte auf die Beine zu stellen. Wir haben das dann komplett begleitet: Von den Rezepten über die Auswahl der Produzenten bis hin zur Einschulung der Mitarbeiter. Wir waren damit sehr erfolgreich und so war dieses Projekt der Stein, der alles ins Rollen brachte. Wir haben dann noch ein halbes Jahr am Konzept und unserem Angebot gefeilt und sind im Sommer 2015 mit "Kitchen Konsulting" gestartet, wo wir jetzt komplette Gastro-Konzepte erarbeiten. Die Innenarchitektur begeistert mich nach wie vor, auch wenn es nur die Arbeit an einem Konzept für Farbauswahl, Raumaufteilung etc. ist. Unsere Idee war, dass alles zusammenpassen sollte: Das Branding und die Innenarchitektur, abgestimmt auf das kulinarische Angebot und die Zielgruppe - nicht bloss ein cooles Lokal gestalten und dann ist egal, was da drin passiert.

Der Schritt in die Selbstständigkeit, wie war der für euch?

Toni: Anfangs war nicht geplant, dass ich von heute auf morgen voll bei "Kitchen Konsulting" einsteige, wir wollten das langsam aufbauen. Nur war die Nachfrage dann so groß, dass wir beschlossen haben, dass ich mich zu 100 Prozent unserer Agentur widme. Uns war schnell klar, dass ich mich voll einbringen muss, wenn wir unser Unternehmen richtig aufbauen möchten.

Bleibt neben der Agenturarbeit auch noch Zeit für den Blog?

Toni: Ja, wir haben kürzlich das Redesign realisiert, aber uns ist wichtig, dass "Because you are hungry" ein reines Hobby bleibt. Zwischen Blog und Agentur möchten wir keine Verschränkung. In unserem Blog können wir uns austoben und verschiedene Dinge ausprobieren - ich mache das unglaublich gerne! Die Abende und Wochenenden sind also weiterhin hauptsächlich für den Foodblog da.

Hast du Ratschläge für alle, die mit Hilfe eines Blogs ihr Hobby zum Beruf machen möchten?

Toni: Das Wichtigste ist, festzustellen, was man überhaupt machen möchte: Wer ist meine Zielgruppe, wen möchte ich ansprechen und wie ist das skalierbar, wenn ich später beruflich in diesem Bereich tätig werden möchte? Angenommen, ich entwickle als Foodblogger ausschließlich Rezepte - dann kann ich genau das später beruflich machen. Wobei ich sagen muss, dass man ins Bloggen auch hineinwächst und oft erst nach ein oder zwei Jahren weiß, in welche Richtung es gehen soll. Wir sind auch als Rezeptblog gestartet und haben uns erst später Richtung Gastro und Recherchereisen entwickelt: Das war unsere Leidenschaft und davon profitieren wir jetzt auch beruflich.

Bildnachweis: Stock-Asso/Shutterstock; Kitchen Konsulting; dookfish / Shutterstock


Avatar Redaktion 2x

Redaktion
Mehr erfahren

Entdecke mehr zu diesem Thema

Oscar-Special: Von schlüpfrig bis peinlich - die frühen Jobs der Stars

Erstellt am: 29. Februar 2016 3 Min.

Vom Schulabbrecher oder Tellerwäscher zur Hollywoodgröße. Rund um die Oscarverleihung in Los Angeles ist er wieder ganz präsent - der American Dream. Bevor sie zu den Hollywoodgrößen wurden, die sie jetzt sind, mussten aber auch die Stars durch eine ganze Reihe ungewöhnlicher oder mieser Jobs.

Karrierevielfalt: Selbstständigkeit, Führung und Fachkompetenz

Erstellt am: 15. Mai 2024 6 Min.

Eine Karriere ist oft nicht einfach eine lineare Aufwärtsbewegung auf einer Leiter, sondern vielmehr eine vielschichtige Entwicklung in verschiedene Richtungen.

Sprache und Dialekt auf der Spur – was macht eigentlich ein Sprachforscher?

Erstellt am: 10. Februar 2016 9 Min.

Tschinallen, hackeln, malochen … arbeiten kann man im Dialekt sehr vielseitig und genau damit beschäftigt sich der Sprachforscher Stephan Gaisbauer. Er arbeitet im Linzer Stifter-Institut und erforscht und dokumentiert alles rund um sprachliche Phänomene in Oberösterreich. Wir haben bei ihm nachgeforscht, wie der Beruf der Sprachforscher*in aussieht.