Best-Practice: Kinderbetreuung für den Nachwuchs im Unternehmen
Wohin mit dem Nachwuchs? Eine Frage, die sich berufstätigen Eltern zu vielen Zeitpunkten stellt. Glücklich schätzen können sich jene, die dabei vom Arbeitgeber unterstützt werden. Einige Unternehmen investieren bereits in eigene Kindergärten für den Nachwuchs ihrer Mitarbeiter. Das oberösterreichische Unternehmen Fronius hat bereits vor Jahren ein eigenes "KinderLand" gebaut. Dass betriebliche Kinderbetreuung aber nicht den großen Unternehmen vorbehalten bleibt, zeigt das Beispiel der Tirolia Spedition als mittelständisches Unternehmen.
Betriebliche Kinderbetreuung: Zwei Beispiele aus Österreich #
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf möchten immer mehr Arbeitgeber erleichtern. Vereinbarungen mit Betreuungseinrichtungen oder ein betriebseigener Kindergarten unterstützen Eltern dabei, Job und Betreuungspflichten möglichst stressfrei zu vereinbaren. Solche Angebote finden sich längst nicht mehr nur in großen Unternehmen, auch mittelständische Arbeitgeber lassen sich einiges einfallen, um ihren Mitarbeitern die Kinderbetreuung zu erleichtern. Wir haben bei zwei Betrieben unterschiedlicher Größe nachgefragt, wie sie das Thema handhaben: Bei der Tirolia Spedition aus Ebbs in Tirol und bei Fronius in Sattledt.
Großer Player - eigener Kindergarten #
Der Betrieb Fronius feiert nächstes Jahr bereits sein 10-jähriges Bestehen. Mehr als 40 Kinder Kinder besuchen derzeit das "Fronius KinderLand" mit drei Gruppen: In der Krabbelstube werden die Kleinsten im Alter zwischen 15 Monaten und drei Jahren betreut, zwei Kindergartengruppen sind für den Nachwuchs bis zum Schulstart da. "Grundsätzlich bieten wir Ganzjahresbetreuung an, im August gibt es einen flexiblen Sommerkindergarten. Dann werden die Gruppen im KinderLand altersübergreifend geführt", sagt Angela Groiss von Fronius über das Angebot. Eltern, deren Kinder in einem anderen Kindergarten untergebracht sind, können das Sommerangebot dennoch nutzen, z.B. wenn die übliche Betreuungseinrichtung in der Ferienzeit schließt.
Der ganzjährige Betrieb wird von den Mitarbeitern laut Fronius besonders geschätzt, das Fronius KinderLand genießt aber generell hohen Zuspruch. "Natürlich wird es von Bewerbern und Mitarbeitern als Benefit geschätzt. Die Betreuung erleichtert die Rückkehr ins Berufsleben enorm. Die Akzeptanz ist sehr hoch, das KinderLand ist immer bis auf den letzten Platz gefüllt", sagt Groiss. Für das Angebot an seine Mitarbeiter wurde dem Unternehmen 2008 der Familienoskar des Landes Oberösterreich überreicht.
Flexibel durch Kooperation mit Verein #
Flexibel löst die Tirolia Spedition aus Ebbs in Tirol die Frage der Kinderbetreuung für den Nachwuchs der Mitarbeiter - auch aufgrund der Betriebsgröße. Bei rund 65 Mitarbeitern macht sich die Einrichtung einer eigenen Krabbelstube für betriebsinternen Nachwuchs nicht immer bezahlt. "Erstmalig begonnen haben wir 2001 mit der Betreuung von Kindern, damals war das Angebot nur für betriebsinterne Kinder vorgesehen. 2009 haben wir uns räumlich neu aufgestellt und wollten es besser machen: Eine Betreuung, nicht nur für Kinder der Tirolia-Mitarbeiter, sondern auch für externe Kinder", erklärt Geschäftsführer Michael Lukasser.
Seitdem werden insgesamt 10 bis 12 Kinder in der Spielgruppe betreut. Das Angebot richtet sich an Kinder im Alter von 0 Jahren bis zum Eintritt in den Kindergarten. Während die Tirolia Spedition Räumlichkeiten und Infrastruktur zur Verfügung stellt, übernimmt ein Verein die Betreuung. Geöffnet ist die Spielgruppe immer vormittags, für erweiterten Bedarf wurde jedoch bereits eine Lösung gefunden: In Kooperation mit einer Spielgruppe im Ort kann bei Bedarf auch Ganztagsbetreuung in Anspruch genommen werden. Derzeit nutzen sieben Kinder von Mitarbeitern das Angebot in beiden Gruppen. Den Arbeitnehmern erleichtert die Betreuung Job- und Privatleben gleichermaßen: "Das Feedback unserer Mitarbeiter ist sehr gut. Sie können ihr Kind mit zur Arbeit nehmen, der Nachwuchs ist räumlich in der Nähe und es ist außerdem komfortabel: Beim Wiedereinstieg organisiert Tirolia alles rund um die benötigte Betreuung und übernimmt die Kosten dafür", so Lukasser. Das Angebot wird übrigens von Müttern wie Vätern gleichermaßen genutzt.
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Redaktion
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