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Betriebskindergarten

Betriebliche Kinderbetreuung – eine Rarität in Österreich

Gesundheit Erstellt am: 25. April 2019 3 Min.

Am heutigen „bring your kid to work day“ haben wir uns angesehen, warum so wenige Firmen betriebliche Kinderbetreuung anbieten. Zu teuer, zu wenig rentabel, heißt es meistens. Das stimmt jedoch nicht immer und Arbeitgeber können ihre Mitarbeiter auch abseits vom Betriebskindergarten bei der Kinderbetreuung unterstützen:

Die Zeiten, in denen man sich zwischen Kind und Karriere entscheiden musste, sind längst vorbei. Arbeitende Mütter sind gesellschaftlich voll anerkannt, Väter in Karenz und Teilzeitarbeit werden auch immer mehr. Ihr Kinderlein kommet, Österreich ist bereit – theoretisch. In der Praxis sieht die Sache anders aus: Das Kind ist noch nicht mal geboren, schon macht man sich Gedanken über Krabbelstuben, Kindergärten und Volksschulen. Ohne jahrelange Voranmeldung gibts keinen Platz und den Nachwuchs mit zur Arbeit nehmen oder zur Kinderbetreuung auf Homeoffice umsteigen ist selten möglich.

Betriebskindergärten sind da ein Lichtblick, aber leider auch nur in der Theorie. Denn von über 21.000 Arbeitgebern, die aktuell auf karriere.at zu finden sind, bieten gerade mal 109 Firmen Kinderbetreuung direkt im Unternehmen an. Betriebskindergärten oder –krippen sind also echte Mangelware. Aber warum ist das so? Wir haben uns die Gründe angesehen.

Contra: Ein Betriebskindergarten kostet zu viel #

Warum sich Arbeitgeber gegen einen betriebliche Kinderbetreuungsstätte entscheiden, hat meistens finanzielle Gründe. Klar, ein Betriebskindergarten oder eine Kinderkrippe brauchen jede Menge Platz – und der ist gerade in Städten richtig teure Mangelware. Es müsste entweder ein Raum in der Nähe angemietet oder das Firmengebäude entsprechend erweitert werden, um die Kinderbetreuung überhaupt zu ermöglichen. Die laufenden Betriebskosten und Gehälter der Pädagogen sind ein weiterer Kostenfaktor, der viele Unternehmen abschreckt. Eine deutsche Studie von 2007 gibt dazu an, dass sich Betriebskindergärten erst ab 500 Mitarbeitern rechnen.

Pro: Betriebliche Kinderbetreuung kann sich lohnen #

Bevor man eine betriebliche Kinderbetreuung aber aus Kostengründen ausschließt, macht eine Kosten-Nutzen-Rechnung Sinn. Die Ausgaben für Betriebskindergarten und Co. können nämlich nicht nur steuerlich abgesetzt werden, es gibt auch verschiedene Förderungen dafür, wie im Leitfaden für betriebliche Kinderbetreuung vom Bundesministerium für Familie und Jugend erklärt wird. Dazu kommt, dass dieser Benefit einen klaren Vorteil im Recruiting und bei der Mitarbeiterbindung bringt. Wie die deutsche Studie angibt, kehren Mitarbeiterinnen schneller und mit mehr Stunden in ihren Job zurück, wenn ihre Kinder direkt im Unternehmen betreut werden. Das erspare den Arbeitgebern hohe Recruitingkosten.

Alternativen zum Betriebskindergarten #

Betriebliche Kinderbetreuung muss nicht automatisch im eigenen Unternehmen stattfinden, gibt der Leitfaden des Bundesministeriums zu bedenken. So können sich mehrere Firmen zusammenschließen und im näheren Umfeld einen Kindergarten gründen. Ist das gar nicht möglich, könnten Arbeitgeber ihren Mitarbeitern auch Zuschüsse zur Kinderbetreuung als Social Benefit zukommen lassen. Eine weitere Möglichkeit ist die finanzielle Unterstützung einer Kinderbetreuungsstätte im Umkreis, damit diese mehr Kinder aufnehmen kann. Das kann mit Tagesmüttern und –Vätern ebenso funktionieren. Und auch eigene Sommerferienprogramme für Kinder erleichtern den angestellten Eltern die betreuungsintensive Zeit zwischen Juli und August.

Wie die betriebliche Kinderbetreuung gelingen kann, erfahrt ihr in diesem Best Practice Beispiel:

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Wohin mit dem Nachwuchs? Eine Frage, die sich berufstätigen Eltern zu vielen Zeitpunkten stellt. Glücklich schätzen können sich jene, die dabei vom Arbeitgeber unterstützt werden. Einige Unternehmen investieren bereits in eigene Kindergärten für den Nachwuchs ihrer Mitarbeiter. Das oberösterreichische Unternehmen Fronius hat bereits vor Jahren ein eigenes "KinderLand" gebaut. Dass betriebliche Kinderbetreuung aber nicht den großen Unternehmen vorbehalten bleibt, zeigt das Beispiel der Tirolia Spedition als mittelständisches Unternehmen.

Bildnachweis: shutterstock/Sharomka


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