Angsthase, Streber*in, Schleimer*in? 6 Bewerber*innentypen im Check
Vor kurzem haben wir uns verschiedenen Personaler*innentypen gewidmet, heute ein Blick auf die andere Seite: Vorhang - oder besser: Schublade - auf für die Bewerber*innentypen. Erkennst du dich vielleicht in der einen oder anderen Eigenschaft wieder?
Die*der Übereifrige #
Es geht doch nichts über gute Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch und der Übereifrige nimmt diese Aufgabe sehr ernst. Unternehmensgeschichte, Organigramme, Jahresberichte: Um gut informiert zu sein, wühlt er sich ganz tief hinein in die Materie. Penibel bereitet sie*er sich auf jede Frage vor, die da kommen könnte. Prinzipiell ist das gut, es nimmt ihr*ihm jedoch jegliche Spontaneität. Fragen, mit denen sie*er nicht rechnet, werfen ihn ordentlich aus der Bahn. Besser: Eine gute Vorbereitung bildet die richtige Grundlage, an Detailfragen aber nicht bereits vorab verzweifeln. Wer offen, neugierig und ehrlich ins Gespräch geht, wird es sicher gut meistern.
Der Angsthase #
Feuchte Hände, verkrampfte Körperhaltung und statt schlauer Antworten ein gedanklicher Totalaussetzer: Ängstliche Bewerber*innen leiden unter Situationen wie Bewerbungsgesprächen. Für sie ist so ein Gespräch keine Chance, es ist eine Prüfung. Ruhig bleiben und durchatmen! Einige Tipps gegen Lampenfieber haben wir zusammengestellt.
Die*der Bescheidene #
Er ist zwar gut und weiß das auch, Eigenmarketing ist jedoch nicht ihre*seine Stärke. Sie verkaufen sich und seine Leistungen meistens unter Wert und wird deshalb nur als Durchschnittskandidat*in wahrgenommen. Im Gegensatz zu ängstlichen Bewerber*innen bremst sie jedoch nicht die Furcht, sondern ihre eigene Bescheidenheit. Haben Bescheidene Glück, geraten sie an einen Gesprächspartner, der ihr Potenzial trotzdem erkennt.
Die Angeber*in #
Was Bescheidenen fehlt, bringen Angeber*innen zu viel mit. Mit selbstbewusstem Auftreten sind es bei ihnen nicht getan, sie tragen richtig dick auf. Das Präsentieren ihrer Leistungen kann von Gesprächspartner*innen allerdings rasch als Arroganz aufgefasst werden. Angeber*innen sind gut beraten, beim Verkauf ihrer Leistungen an den zukünftigen Arbeitgeber zu denken: Ja, ich bin saugut - und folgendes haben Sie davon.
Die Schleimer*in #
Sie legen sich ins Zeug und möchte um jeden Preis gefallen - das schlägt leider ins Gegenteil um. Komplimente ans Unternehmen, die Mitarbeitende und die Gesprächspartner*in gehen über ehrliche Begeisterung zu weit hinaus. Das wirkt unehrlich oder verzweifelt. Schleimer*innen gehen nicht unbedingt mit bösen Absichten ins Gespräch, sie möchten halt alles richtig machen. Tipp: Ehrliche Begeisterung darf natürlich gezeigt werden, welchen Arbeitgeber freut das nicht? Dabei aber nicht übers Ziel hinausschießen!
Die Tratschtante, der Tratschonkel #
Sie*er ist das Lästermaul unter den Bewerbenden: Bewirbt sie*er sich bei der Konkurrenz, möchte sie gerne mit Insider-Wissen und Klatsch und Tratsch punkten. Über ehemalige Führungskräfte oder Kolleg*innen wird kräftig vom Leder gezogen, über Projekte und Auftragslage des alten Arbeitgebers freigiebig geplaudert. Vorsicht! Allen wertvollen Insiderinfos zum Trotz: Welcher Arbeitgeber holt sich schon gerne jemanden ins Team, der nicht dichthalten kann? Wer mit dieser Strategie als Bewerber*in punkten möchte, muss sie ordentlich entschärfen. Es ist völlig okay, sich als Brancheninsider*in anzupreisen, solange die Vertraulichkeit gewahrt bleibt.
Redaktion
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