Wartezeit? Nein danke! Bewerber*innen springen schneller ab
Wenn Bewerber*innen aufgrund zu langer Wartezeiten plötzlich nicht mehr verfügbar sind, kann das beim Unternehmen Frust hervorrufen. Verständlich, schließlich kann das dazu führen, dass Projekte verschoben oder gar gestrichen werden müssen und dadurch die Qualität der Dienstleistung leidet. Das müssen Arbeitgeber dazu wissen:
Wie kommts dazu? #
Recruiting-Prozesse können langwierig, zäh und vor allem kompliziert sein. Das und die gestiegenen Ansprüche der Talente führen dazu, dass Entscheidungen für oder gegen einen Bewerber*innen immer länger auf sich warten lassen. Davon haben Fachkräfte aber mittlerweile die Nase gestrichen voll. Noch vor einem Jahr stand es um die Geduld von Bewerber*innen wesentlich besser, heute neigen sie dazu, zu früheren Zeitpunkten abzuspringen und sich anderweitig umzusehen. Das geht aus einer Arbeitsmarktstudie des Personaldienstleisters Robert Half hervor. Doch welche Faktoren treiben die wachsende Ungeduld an?
- Die Einstellung der Bewerber*innen hat sich geändert (62 %)
- Die Bewerber erhalten immer häufiger Gegenangebote ihres aktuellen Arbeitgebers (52 %)
- Die Zahl der Bewerbungsrunden hat sich erhöht (49 %)
- Die Bewerber können aus mehreren Jobangeboten wählen (46 %)
Wie kann man gegenwirken? #
Der frühe Absprung von Bewerber*innen ist ein Symptom, das darauf hinweist, dass der Recruiting-Prozess optimiert werden sollte:
1. Stellenprofile up-to-date halten: #
Gleich zu Beginn sollten das Angebot an Bewerber*innen und die Abteilungsanforderungen aufeinander abgestimmt werden. Es empfiehlt sich auch, Stellenausschreibungen regelmäßig zu überarbeiten und individuell anzupassen, da mit der Digitalisierung viele Veränderungen einhergehen und manche Jobinhalte einfach wegfallen.
2. Time-to-Hire verkürzen: #
Wie lange dauert es eigentlich von der initialen Stellenausschreibung bis zur Vertragsunterzeichnung der gewählten Kandidat*in? Arbeitgeber sollten die eigene Time-to-Hire untersuchen und den Recruiting-Prozess möglichst verkürzen.
3. Bewerbungsprozess einfacher gestalten: #
Eine One-Klick-Bewerbung einzuführen, vereinfacht den Bewerbungsprozess wesentlich! Außerdem kann es sinnvoll sein, statt allen Bewerbungsunterlagen zunächst nur den Lebenslauf einzufordern.
4. Transparente Kommunikation mit Bewerber*innen: #
Keine oder späte Rückmeldung auf das Anschreiben bzw. das Bewerbungsgespräch führt bei Bewerber*innen zu Frust. Deshalb ist es wichtig, den Kontakt zum Kandidaten aufrechtzuerhalten und ihn über neue Entwicklungen zu informieren.
5. Interviewprozesse vereinfachen: #
Wenn möglich, die Anzahl der Gesprächsrunden reduzieren. Auch die Entscheidung für oder gegen eine Kandidat*in sollte nicht unnötig in die Länge gezogen werden.
Bianca Schedlberger
Content Managerin
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