Drop-out-Quoten minimieren: Tipps für einen besseren Bewerbungsprozess
Wenn Bewerbende von sich aus ihre Bewerbung zurückziehen, spricht man von „Drop-out“ – ein Horror für Recruiter*innen, der immer häufiger vorkommt. In den meisten Fällen sind diese Rückzieher eine Frage der Zeit – der Dauer des Bewerbungsprozesses, um genau zu sein. Denn Bewerbende wollen schnelle Rückmeldungen und eine rasche Entscheidung. Mit diesen Tipps kann man den Bewerbungsprozess verbessern:
Vier von zehn Bewerber*innen haben einen Bewerbungsprozess schon einmal abgebrochen, bei IT-Fachkräften sind es sogar mehr als die Hälfte. Der Grund: zu lange Wartezeiten auf eine Rückmeldung oder Entscheidung. Insgesamt 21 Tage finden Bewerbende vom Abschicken der Bewerbung bis zur Zu- oder Absage akzeptabel, also gerade mal drei Wochen. Für die meisten Unternehmen ein Ding der Unmöglichkeit. Denn Recruiter*innen sind häufig zu sehr mit administrativen Zeitfressern beschäftigt und können sich nicht voll auf die Kandidatenkommunikation und –auswahl konzentrieren. Dabei könnte es so einfach sein …
Den Bewerbungsprozess verbessern: 5 Tipps #
Freundliche Kontaktaufnahme und kurze Reaktionszeiten sind für Talente besonders motivierend, im Bewerbungsprozess zu bleiben. Auf diese Punkte sollte man dabei achten:
#1 Online-Formulare: In der Kürze liegt die Würze #
Online-Formulare sollten so wenige Eingabefelder wie möglich haben. Denn auch hier spielt die Zeit eine Rolle: Wenn das Ausfüllen länger als 30 Minuten dauert, springen bereits 40 Prozent der Bewerbenden ab. Zudem sollten Fehlermeldungen gleich direkt beim jeweiligen Eingabefeld auftauchen und nicht erst ganz am Schluss.
#2 Prioritäten setzen: Kommunikation first! #
Nichts ist so wichtig wie freundliche Kommunikation mit den potenziellen neuen Mitarbeiter*innen. In der täglichen To-do-Liste sollte die Beantwortung von Bewerber*innenanfragen also immer oberste Priorität haben. Auch wenn die Ablage der Dokumente etwas darunter leidet: Ordner sind geduldig, Bewerber*innen nicht. Die Time-to-Hire wird es danken!
#3 Kampf dem schwarzen Loch: Rückmeldung geben #
Man schickt eine Bewerbung ab und sie verschwindet auf ewig in einem schwarzen Loch ... So erleben es viele Bewerbende. Ist eine Bewerbung eingetroffen, sollte man also so schnell wie möglich ein Antwort-E-Mail senden, um diesen negativen Effekt zu vermeiden. Der Antworttext kann standardisiert sein, die Empfänger*in sollte aber persönlich angesprochen werden. Mit einer flotten, freundlichen Rückmeldung katapultiert man sich bei Bewerber*innen automatisch ganz weit nach vorn in der Favoritenliste.
#4 Digitale Hilfsmittel nutzen: Bewerbermanagementsysteme #
„Automatisch“ ist auch hier das Stichwort Nummer 1: Ob es das automatisierte Antwortmail ist, oder gleich ein Bewerbermanagementsystem genützt wird, digitale Tools beschleunigen den Bewerbungsprozess enorm und verringern den administrativen Aufwand. Kurz gesagt behält man damit den gesamten Recruitingprozess besser im Blick, weiß, wie lange einzelne Bewerber schon auf eine Rückmeldung warten, wer bereits einen Termin fürs Jobinterview hat und wem wann zu- oder abgesagt wurde. Hoch entwickelte Bewerbermanagementsysteme lesen sogar automatisch die Daten des Lebenslaufs aus und bewerten, wie gut der Bewerber zur jeweiligen Stelle passt oder wo er sonst eingesetzt werden könnte.
#5 Transparenz und Eigenverantwortung ermöglichen #
Self-Service-Zonen sind ein wahrer Glücksfall für Recruiter*innen. Legen sich Bewerbende mit dem Ausfüllen des Bewerbungsformulars zugleich einen Account auf der Karriereseite an, so können sie ihre Daten jederzeit selbst aktualisieren. Gewährt man ihnen damit auch Einsicht in den aktuellen Stand seiner Bewerbung, so hat das einen doppelt positiven Effekt: Die*der Personalverantwortliche muss die Daten des Talents nicht selbst ändern und dauernd Anfragen zum Status beantworten. Bewerbenden hingegen wird vermittelt: Bei uns lebt man Transparenz und Eigenverantwortung. Bei uns weißt du Bescheid, was Sache ist, und darfst vieles selbst entscheiden. – Im Idealfall stimmt das dann auch im Arbeitsalltag.
Redaktion
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