Feierabend mit Kolleg*innen verbringen: Der Knigge für den Büroschluss
Des einen Freud ist bekanntlich des anderen Leid und beim Thema Feierabend mit den Teammitgliedern verhält es sich nicht anders. Nach 8 oder 9 Stunden im Büro dann noch mehr Zeit mit der Kollegschaft verbringen – muss das sein? Muss zwar nicht, kann aber sehr lustig sein. Der Karriere kann privates Beisammensein außerdem auf die Sprünge helfen. Verbringt ihr euren Feierabend ab und zu mit Kolleg*innen? Außerdem haben wir einige Spielregeln für gute Feierabende gesammelt:
Auch nach der Arbeit noch Zeit mit den Kolleg*innen verbringen - lustig oder lästig? Das haben wir im Rahmen einer Online-Umfrage gefragt. So seht ihr das Thema:
Nach der Arbeit noch gemeinsam auf ein Bier, ins Kino oder zu einem Event? Die Begeisterung für After-Work-Aktivitäten hält sich bei manchen durchaus in Grenzen. Von 512 befragten Arbeitnehmer*innen sind nur zwölf Prozent bei Aktivitäten außerhalb der Arbeitszeit gerne unter Kolleg*innen. Knapp jeder Dritte schätzt spontane Aktionen nach Feierabend und ist dann gerne mit dabei. Pflichtevents wie die Weihnachtsfeier sind für etwas mehr als ein Viertel völlig ausreichend. 31 Prozent trennen strikt zwischen beruflichen Kontakten und Familie oder Freunden: Sie empfinden After-Work-Events unter Kolleg*innen als lästig.
"Gehen wir noch auf ein Bier?" #
Manche tun es zum Feiern, andere zum Netzwerken und wieder andere einfach nur, weil es gemütlich ist: Nach Feierabend mit der Arbeitstruppe losziehen und Zeit miteinander verbringen. Das hat gute Seiten - manchmal aber auch schlechte. Was für und wider After-Work-Aktivitäten spricht:
Pro: Die andere Seite der Mitarbeitenden kennenlernen #
Jener Kollege, der im Lauf des Tages immer nur kurz angebunden mit dir kommuniziert, entpuppt sich beim gemeinsamen Feierabend plötzlich als Story-teller par excellence und unterhält die Truppe mit seinen Geschichten. Hätte man ihm gar nicht zugetraut und ohne das gemeinsame Feierabendbier vermutlich nie herausgefunden. Wie wir im Job und im Privatleben ticken, das kann sich stark unterscheiden. Je nach vorherrschender Unternehmenskultur lässt man seine privaten Interessen und Verpflichtungen zu Hause, passt sich äußerlich den beruflichen Anforderungen und dem auch seine Kommunikation an.
Pro: Informelle Informationswege #
Es gibt Kolleg*innen, die wissen lange vor allen anderen über Dinge Bescheid: Von großen Firmeninterna bis hin zum Büroklatsch à la "wer mit wem". Wer auf dem Laufenden bleiben möchte, sollte sich auch nach Feierabend ab und an zu den Kolleg*innen gesellen.
Pro: Sympathischer Einstieg in den Job #
Wer neu im Job ist, sollte After-Work-Aktivitäten auf jeden Fall nutzen. Es ist eine angenehme Gelegenheit, die Kolleg*innen abseits von Bürosprech und To-do-Listen kennenzulernen.
Contra: Work-Life-Balance? #
Nach langen Tagen tut ein Absacker gut, manchmal ist der Weg nach Hause jedoch ratsamer, denn Abschalten gelingt im Kolleg*innenkreis nicht immer gleich gut. Zu besonders stressigen Zeiten oder dann, wenn die Stimmung schlecht ist, kann sich die Stimmung in gelöster Atmosphäre unangenehm aufschaukeln. Dann besser aufs Feierabendbier verzichten und den Heimweg antreten.
Contra: After-Work als inoffizieller Pflichttermin #
"Dann bis um 18 Uhr in der Bar!" Wenn aus einer Einladung eine inoffizielle Dienstanweisung wird und die After-Work-Party zum letzten Meeting des Tages ausgerufen wird, macht Feierabend mit Kolleg*innen (oder der Chef*in) garantiert keinen Spaß.
Contra: Filterblase Kolleg*innenschaft #
Eine eingeschworene Truppe, die zusammenhält, ist super. Wie beim Freundeskreis gilt aber auch bei der lieben Kolleg*innenschaft: Bring Abwechslung in dein Leben! Bewegst du dich auch in deiner Freizeit fast ausschließlich in Kreisen, die mit deinem Job zu tun haben, tut das nicht unbedingt gut.
Feierabend-Knigge: Die Spielregeln #
- Freiwillige vor! Die Teilnahme an Aktivitäten nach Feierabend sollte jedem freigestellt sein. Manche haben mehr private Verpflichtungen, manche weniger. Nicht jede*r muss bzw. kann nach Feierabend noch mit dabei sein. Je größer das Team, desto schwieriger wird es sowieso, alle ins Boot zu holen.
- Too much information? Neue Kolleg*innen, Gäste aus anderen Abteilungen oder Unternehmen: Viele After-Work-Partys sind immer noch geprägt vom Business-Umfeld. Im engen Kolleg*innenkreis mag der Austausch sehr privater Informationen gängig sein. Vorsicht aber beim After-Work-Treffen mit weniger bekannten Gesichtern.
- Über die Arbeit sprechen: Natürlich wird beim Treffen nach Feierabend unter Kolleg*innen auch über die Arbeit gesprochen. Der Job sollte aber nicht das dominierende Gesprächsthema beim Zusammentreffen sein. Denn das sollte ja gemütlich und locker werden, oder? Wer beim After-Work-Cocktail auf Kunden oder Gäste anderer Unternehmen trifft: Hier gibt's einen Smalltalk-Ratgeber, mit dem du zum Meister des lockeren Gesprächs wirst.
- Dresscode - ja oder nein? Kommt drauf an. Wer im eigenen Arebitskreis nach dem Büro noch auf ein Bier geht, wird sich dafür nicht extra in Schale werfen. Dann gilt: Come as you are! Wer fürs Networking auf eigens ausgerichtete After-Work-Events besucht, sollte auf sein Äußeres ein wenig mehr achten. Sakko und Krawatte müssen dafür sicher nicht sein, aber trag einfach etwas, in dem du dich wohlfühlst und gerne unter die Leute gehst.
- Alkohol nach Feierabend: Ein Besuch in der Cocktailbar, bei schönem Wetter in den Biergarten - Alkohol ist bei After-Work-Aktivitäten fast immer dabei. Dagegen spricht nichts, solange du dich nicht komplett ins Aus schießt oder der Alkohol deine Zunge zu sehr lockert. Es muss aber nicht zwanghaft Alkohol getrunken werden. Das bringt uns zum nächsten Punkt:
- Lästern ist tabu: Moser aus dem Vertrieb ist ein Schwachkopf und Abteilung XY baut nur Mist: Mag sein, Lästereien über Kolleg*innen oder gar die Chef*in können aber auch nach Feierabend gefährlich werden. Mit negativen Äußerungen deshalb vorsichtig umgehen - auch wenn die Atmosphäre gelöst ist.
Redaktion
Mehr erfahren