Jeder Dritte ist im falschen Job gefangen
Ein Drittel der österreichischen Beschäftigten ist gefangen im falschen Job. Das hat die aktuelle Auswertung des Österreichischen Arbeitsklima Index ergeben. Die Folgen sind sowohl für die Betroffenen selbst als auch für die Unternehmen negativ: Vor allem Überqualifizierte sind häufig unglücklich mit ihrer Arbeit. Sie wollen deutlich öfter die Firma oder sogar den Beruf wechseln als andere.
Besonders hoch ist die Unzufriedenheit mit den Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten bei Überqualifizierten – mehr als 60 Prozent sind davon betroffen. 28 Prozent von ihnen wollen das Unternehmen oder den Job wechseln. Gerechnet an allen Beschäftigten sind es lediglich 16 Prozent. Häufig überqualifiziert sind übrigens Arbeitnehmer aus Wien, Migranten, Akademiker sowie Teilzeitkräfte und andere atypisch Beschäftigte.
Digitalisierung: Angst vor Jobverlust und zusätzlicher Belastung #
Bei der Index-Auswertung wurden auch die erwarteten Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitsplatzsituation untersucht. 30 Prozent der Arbeitnehmer sind der Meinung, dass sich ihr Job in den vergangenen fünf Jahren dadurch verändert hat. Ein Drittel glaubt, dass die Zahl der Arbeitsplätze zurückgegangen ist. Vier von zehn befürchten, dass durch die Digitalisierung in Zukunft noch mehr Jobs verlorengehen. Etwa gleich viele sagen, dass sich ihr eigener Arbeitsplatz verändern wird. Ein Viertel erwartet zusätzliche Belastungen, knapp die Hälfte rechnet auch mit Erleichterungen.
„Mehr als die Hälfte glaubt, dass es schwieriger wird, eine Grenze zwischen Job und Privatleben zu ziehen.“
Jeweils 40 Prozent sehen in einer zunehmenden Überwachung und Kontrolle in der Arbeit sowie in der technischen Überforderung älterer Beschäftigter negative Auswirkungen. Über 50 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass es künftig nötig sein wird, ständig Neues zu lernen, um den Beruf weiter ausüben zu können. Deutlich mehr als die Hälfte glaubt, dass es zunehmend schwieriger wird, eine klare Grenze zwischen Job und Privatleben ziehen zu können. 60 Prozent leiden unter Zeitdruck, 45 Prozent unter ständigem Arbeitsdruck ohne Zeit zum Verschnaufen.
Redaktion
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