Warum die Jobbeschreibung für Bewerbende wichtig ist
Die Jobbeschreibung – auch Stellen- oder Funktionsbeschreibung genannt – enthält alle relevanten Infos für eine ausgeschriebene Position. Wie du als Arbeitgeber die richtigen Talente neugierig machst und welche Inhalte für eine Jobbeschreibung nötig sind, zeige ich anhand eines Beispiels.
Was ist eine Jobbeschreibung? #
Die Jobbeschreibung ist das Herzstück des Stelleninserats. Darin werden die Routineaufgaben des Jobs aufgezählt und das Anforderungsprofil erklärt.
Was sollte die Jobbeschreibung enthalten? #
- Vorausgesetzte Ausbildung bzw. Studium
- Ausmaß der Berufserfahrung
- Notwendige Fähigkeiten
- Aufgabengebiet
- Gewünschte Ergebnisse
- Positionierung im Organigramm
Eine detaillierte Beschreibung trägt dazu bei, dass sich passendere Kandidat*innen auf Stellen bewerben, da sich diese besser über den Job informieren können. Dennoch sollten HR-Verantwortliche darauf achten, die Stellenbeschreibung trotz hoher Informationsdichte möglichst prägnant zu halten.
Ein weiterer, wichtiger Bestandteil der Stellenanzeige ist der Jobtitel. Auch für dessen Formulierung habe ich Tipps für dich:
Realistische Erwartungshaltung #
Studien zeigen, dass Frauen beim Bewerben selbstkritischer sind – wenn sie nicht alle Anforderungen erfüllen, schicken sie eher keine Bewerbung ab. Männer sind im Vergleich selbstbewusster und lassen sich in dieser Hinsicht weniger beirren.
Sei beim Verfassen der Jobbeschreibung also sehr genau und realistisch! Überlege, welche Qualifikationen und Fähigkeiten für die Ausübung des Jobs wirklich notwendig und welche “Nice to Have” sind. Die kannst du kennzeichnen, indem du zum Beispiel schreibst: “Du beherrschst perfektes Deutsch. Englischkenntnisse sind ein Plus!” Somit verhinderst du, dass du Kandidat*innen abschreckst.
Auch die Wortwahl ist wichtig. Vor allem, wenn wir persönliche Eigenschaften beschreiben, laufen wir Gefahr, in Stereotypen zu denken – zum Beispiel der durchsetzungsstarke Mann oder die detailorientierte Frau. Im folgenden Artikel liest du, warum genderneutrale Formulierungen so wichtig sind und erhältst außerdem Beispiele dafür, wie es besser geht.
6 Tipps für eine gelungene Jobbeschreibung #
- Für eine persönlichere Note Aufgaben mittels Verben erklären. (Beispiel: Statt “Erstellung von Angeboten” lieber “Du erstellst Angebote.”)
- Konkret und präzise formulieren, um Missverständnisse zu verhindern.
- Inklusive Sprache mittels Gendern oder genderneutraler Formulierungen, um mehr Kandidat*innen anzusprechen.
- Vermeidung von unnötigem Fachjargon und komplizierten Begriffen für bessere Lesbarkeit.
- Inhalte auf die Zielgruppe abstimmen, um die richtigen Kandidat*innen zu erreichen.
- Verwende relevante Keywords, um die Sichtbarkeit des Inserats sowohl auf Jobplattformen wie karriere.at und Suchmaschinen wie Google zu erhöhen.
Beispiel für eine informative Jobbeschreibung #
Theorie ist das eine, Praxis das andere. Für eine bessere Veranschaulichung habe ich ein Positiv-Beispiel für die Stelle einer Sales Manager*in verfasst:
Aufgaben und Verantwortlichkeiten:
- Du pflegst bestehende Kundenbeziehungen und baust diese aus.
- Du unterstützt bei der Entwicklung und Umsetzung von Vertriebsstrategien.
- Du erstellst Angebote und Verträge.
- Du überwachst und analysierst unsere Vertriebskennzahlen.
- Durch abteilungsübergreifende Zusammenarbeit trägst du zur Optimierung der Vertriebsprozesse bei.
- Du nimmst an Messen und Konferenzen teil.
- Du erfasst und pflegst Kundendaten im CRM-System.
- Du berichtest an den Head Of Sales.
Tipp!
Versetze dich in die Bewerber*in: Welche Infos bräuchtest du, wenn du das Unternehmen nicht kennen würdest? Details, die für dich selbstverständlich sind, sind es für unternehmensfremde Personen nicht und müssen geklärt werden!
Anforderungen:
- Du hast eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein Studium im Bereich Betriebswirtschaft, einem verwandten Fachgebiet oder gleichwertige Berufserfahrung.
- Du bringst mindestens 3 Jahre Erfahrung im Vertrieb oder Kundenservice mit.
- Du bist kommunikativ und bist verhandlungsstark.
- Du denkst kundenorientiert und weißt, wie man nachhaltige Kundenbeziehungen aufbaut.
- Du bringst Eigeninitiative mit und bist zielorientiert.
- MS Office und CRM-Systeme sind für dich kein Problem.
- Du brillierst sowohl allein als auch im Team und arbeitest gerne in einem dynamischen Umfeld.
Du willst wissen, wie deine Jobbeschreibungen wahrgenommen werden? Das kannst du direkt im Bewerbungsgespräch erfragen. Bewerber*innen sind die beste Quelle für ehrliches Feedback.
Wer soll die Jobbeschreibung formulieren? #
Die Jobbeschreibung muss das Aufgabengebiet und die notwendigen Qualifikationen nicht nur detailliert, sondern vor allem auch wahrheitsgemäß zusammenfassen. Niemand ist dafür besser geeignet als eine Person, die diesen Job derzeit ausübt, oder auch die direkte Führungskraft. Kommt die Jobbeschreibung nicht direkt aus dem Team, sollten sich Personalverantwortliche abteilungsübergreifend mit den relevanten Mitarbeitenden abstimmen
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