Karrieretipps und Ratschläge, die du nicht zu ernst nehmen solltest
Gut gemeint ist nicht immer gut – so auch manche Karrieretipps und Ratschläge, die einem im Laufe eines Berufslebens begegnen. Auch hier gilt: One size doesn't fit all. Was dem einen hilft, schadet vielleicht dem nächsten und umgekehrt. Hier sind sieben Karrieretipps, die du nicht unbedingt befolgen musst.
Man rät ja nicht absichtlich etwas Schlechtes. Aber manche Karrieretipps von Freunden und Verwandten sind einfach nur unnütz, so nett sie auch gemeint sind. Hier findet ihr einige der sinnlosesten Ratschläge für euer Arbeitsleben, auf die ihr besser nicht hört:
Die sieben sinnlosesten Karrieretipps #
#1 Für den Einstieg erstmal irgendeinen Job #
„Fang notfalls halt ganz unten an. Dann hast du beim Unternehmen schon mal einen Fuß in der Türe!“ – Dieser Plan kann natürlich aufgehen, tut er aber nicht immer. Zum Beispiel dann, wenn du einen Arbeitgeber erwischst, dem die interne Weiterentwicklung seiner Mitarbeiter ziemlich egal ist. Warum sollte er dich von deinem aktuellen Job „wegbefördern“ – noch dazu, wenn du den gut erledigst? Akzeptiere daher nicht jeden Job als Lückenfüller, wenn du nicht sicher bist, was Weiterbildungschancen und Perspektiven im Unternehmen betreffen. Je weiter weg sich die „Lückenfüllerposition“ von deiner eigentlich angestrebten Stelle befindet, desto schwieriger wirds, von dort wegzukommen. Falls es mit dem internen Aufstieg nicht klappt, bleibt natürlich immer noch Plan B: Andere Arbeitgeber haben auch schöne Jobs.
#2 Mach nur, was du liebst! #
Ein Ratschlag, der ganz schön stressen kann. Wer seine Leidenschaft zum Beruf macht, steigt dabei nicht immer als Gewinner aus. Wird aus dem Hobby ein Job, birgt das auch Schattenseiten. Außerdem: Muss man seinen Job lieben? Reicht es nicht aus, ihn einfach nur ganz okay zu finden? Diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten.
#3 In einem neuen Job muss man mindestens ein Jahr bleiben #
Fakt ist: Wer häufig Jobs wechselt, muss das erklären können und läuft vielleicht auch Gefahr, von Personalern aussortiert zu werden. Stichwort Jobhopper. Es kann aber auch sein, dass sich dein neuer Job als Job aus der Hölle entpuppt: Das Aufgabengebiet völlig anders als besprochen, der Vorgesetzte so richtig bossy und dein neuer Kollege ist Mobbing-Profi. Das ganze ein Jahr durchziehen oder doch lieber weiterziehen?
#4 Sag zu keiner Aufgabe „Nein“ #
Es ist eine Gratwanderung zwischen „sich nicht zu schade sein“ und einer Karriere als Mädchen für alles. Aufgaben kategorisch abzulehnen, weil sie dir zu minder sind, ist natürlich nicht der richtige Weg. Vor allem im Teamwork zählt, sich auch mal die Hände schmutzig zu machen und dort anzupacken, wo man eigentlich nicht müsste. Widerspruchslos alles zu erledigen, was dir andere auftragen, wird dich aber auch nicht ans Ziel führen. Außer, du legst es darauf an, dir einen Ruf als Mitarbeiter zu erarbeiten, dem man auch die langweiligen Routinetasks einfach umhängen kann.
#5 Du musst netzwerken, was das Zeug hält! #
Networking kann die eigene Karriere vorantreiben, das stimmt. Beim Netzwerken gilt jedoch auch: Qualität vor Quantität. Besser, einen wertvollen Kontakt im Rahmen einer Veranstaltung gewinnen, als wahlloses Pilgern zu zahlreichen Networking-Events und Business-Lunches. Dazu kommt auch, dass viele Menschen nicht gerne netzwerken. Wer sich dazu zwingt, wirkt verkrampft und strahlt das oft auch aus. Vor allem Introvertierten ist Networking mehr Gräuel als Chance zum Karriereglück. Eine kleine Anleitung für stille Wasser und Netzwerk-Muffel gibts übrigens hier.
#6 Sei nicht so anspruchsvoll! #
Ein Klassiker unter den sinnlosen Ratschlägen und eng verwandt mit Ratschlag #1. Aber warum solltest du deine Anforderungen an Job und Arbeitgeber künstlich runterschrauben? Im Arbeitsalltag wird vermutlich viel von dir verlangt werden, also kannst du im Gegenzug auch einiges erwarten – erst recht, wenn du gut ausgebildet und berufserfahren bist. Natürlich müssen deine Ansprüche auch realistisch sein, vor allem wenn es ums Einstiegsgehalt geht. Aber haben darfst du jedenfalls welche.
#7 Vergeude deine Zeit nicht an andere! #
Klar, jeder ist sich selbst der nächste und Kollegen sind nicht automatisch Freunde. Aber: Man darf und soll definitiv nett und hilfsbereit mit seinen Mitmenschen umgehen. Das ist in keinem Fall Zeitverschwendung. Auch dann nicht, wenn keine Hilfe im Gegenzug oder nicht mal ein Dank oder Anerkennung folgen. Wenn du andere unterstützt, lernst du meistens auch selbst etwas dazu und hast dir jedenfalls nicht vorzuwerfen, dass du ein Kollegenschwein warst. Was du dabei nicht tun solltest, ist, die Probleme der anderen über dein eigenes Wohlergehen zu stellen. Also: Hilf deinen Mitmenschen, wenn du kannst, aber opfere dich nicht auf.
Verratet uns eure sinnlosesten Karrieretipps! #
Auf welche Karriere-Ratschläge hättet ihr gut verzichten können? Verratet es uns in den Kommentaren, wir sind gespannt!
Bildnachweis: shutterstock/fizkes
Redaktion
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