Konflikte lösen: 4 Schritte für ein besseres Miteinander
Konflikte - egal, ob offen ausgetragen oder im Verborgenen schwelend - sind für alle Beteiligten sehr belastend. Wenn schwierige Themen unter den Nägeln brennen, ist guter Rat teuer. Folgende vier Tipps helfen Konflikte zu lösen:
Einen Konflikt entschärfen, ohne die eigenen Interessen zurückzustecken? Das geht - mit etwas Fingerspitzengefühl und dem Wissen um richtige Strategie zur Deeskalation.
#1 Ich statt Du #
"Du hast..." oder "Du hast nicht..." - in Streitsituationen wird meist Bezug genommen auf den anderen. Besser: Ich-Botschaften formulieren und persönliche Angriffe vermeiden. So kommt es auch zu weniger Missverständnissen, denn du formulierst klar, was dich stört oder verletzt.
- Beschreibe konkret die Situation, die dich gestört hat. Welche Emotionen hat sie in dir ausgelöst? Ärger, Frust, warst du peinlich berührt? "In der Präsentation heute hast du mich vor allen offen kritisiert. Das hat mich in meiner Konzentration gestört, die Präsentation hätte viel besser laufen können. Jetzt bin ich frustriert."
#2 Nicht bewerten, nur wahrnehmen #
Konflikte entstehen oft, weil wir vorschnell interpretieren. Diese alltäglichen Fehleinschätzungen passieren, wenn unser Gehirn mit einer Vielzahl an Informationen fertig werden muss - dann vereinfacht es schon mal Dinge und heraus kommt: Missverständnisse, Kränkungen, Konflikte.
- Dinge wertungsfrei und im Hier und Jetzt wahrnehmen, statt bereits an die Zukunft zu denken - das erfordert etwas Übung. Wenn die Situation brenzlig wird: Halte kurz inne, atme durch und konzentriere dich. Nimm deine eigene Reaktion wahr, bewerte sie aber nicht. So bringst du Abstand zwischen dich und die belastende Situation, bleibst ruhig und sachlich.
#3 Andere für sich gewinnen #
Der Klügere gibt nicht nach, der Klügere gewinnt andere für seine Interessen. Hat dein Konflikt-Gegenüber aber selbst starke Interessen, wirst du mit Ich-Botschaften alleine nicht weit kommen. Dann musst du mit sachlichen Mitteln überzeugen und sein Interesse an deinem Standpunkt wecken. Werden deine Ziele auch seine Ziele, lassen sich Konflikte leichter lösen.
Überlege: Welches Ergebnis könnte deine Gesprächsperson beschwichtigen? Welche (verborgenen) Interessen könnte er haben? Finde Gemeinsamkeiten und betone diese im Gespräch. Bleib positiv und höre aktiv zu.
#4 Kritik richtig formulieren #
Wenn du Kritik äußern musst, tue das möglichst konstruktiv, damit daraus kein Konflikt entsteht. Ausgehend von den Ich-Botschaften arbeitest du dich weiter vor und fügst noch Lösungsvorschläge hinzu.
- Noch einmal zurück zum Beispiel mit dem störenden Kollegen während der Präsentation - ein Lösungsvorschlag könnte lauten: "Ich finde deine Einwände grundsätzlich wertvoll, aber besprechen wir sie das nächste Mal doch nach meiner Präsentation. So kann ich sie konzentriert durchführen und danach haben wir Zeit, um deine Vorschläge zu besprechen." Auf diese Weise wahrt deine Gesprächspartner*in auch ihr Gesicht.
Redaktion
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