Wunschloses Unglück? Das würden Arbeitnehmer an ihrem Job gerne ändern
Wenn Weihnachten naht, fordert man Kinder gerne dazu auf, ihre Wünsche auf einen Zettel für das Christkind zu schreiben. Dasselbe hat man jetzt in einer Umfrage auch von Arbeitnehmern gefordert. Nur jeder Fünfte ist im Job wunschlos glücklich. Alle anderen hätten da schon noch ein paar Ideen … Mehr Gehalt und höhere Flexibilität führen die Liste der Mitarbeiterwünsche an.
Eine Umfrage der Talent- und Karriereberatung von Rundstedt hat ermittelt, was rund 670 Arbeitnehmende in Deutschland an ihrem Job ändern würden, wenn sie könnten.
Geld vor anderen Benefits #
Auf dem 1. Platz landet ein ganz pragmatischer Wunsch: Mehr Gehalt würden sich fast ein Drittel der Befragten wünschen – sie fühlen sich nicht angemessen bezahlt. Platz 2 nimmt eine höhere Flexibilität ein. Immerhin 15 Prozent der Befragten möchten ihre Arbeitszeit flexibler gestalten, um Berufs- und Privatleben besser vereinbaren zu können. Etwas, das viele ohnehin als Selbstverständlichkeit sehen, belegt Platz 3: Wertschätzung von Vorgesetzten und Kollegen. Lob und Anerkennung tun nicht nur gut, sie sind auch konstitutiv für langfristiges Wohlfühlen im Job.
Gute Aussichten mit zunehmendem Alter #
Immerhin knapp 20 Prozent der Arbeitnehmenden sind in ihrem Job absolut zufrieden und würden nichts ändern wollen – das heißt aber auch, dass rund 80 Prozent die Bedingungen an ihrem Arbeitsplatz für ausbaufähig halten. Dabei tun sich bei der Frage der Zufriedenheit in den einzelnen Altersklassen große Unterschiede auf. Während nur 12 Prozent der 18- bis 34-Jährigen wunschlos glücklich sind in ihrer Arbeit, kann das bei den über 50-Jährigen beinahe ein Drittel behaupten. Fazit: Was die Ergebnisse der Befragung betrifft, kann man sich wohl auf´s Alter freuen – immerhin scheint man mit zunehmendem Alter zufriedener und weniger fordernd zu werden, zumindest was den Job betrifft.
Beförderung: ja! Mehr Verantwortung: nein! #
Der Wunsch nach einer höheren Stellung landet auf Platz 4 und auch der fällt altersabhängig recht unterschiedlich aus: Rund 10 Prozent der jüngeren Befragten wünschen sich eine Beförderung, dagegen nur 5 Prozent der älteren Arbeitnehmer*innen. Fort- und Weiterbildungen werden aber von allen Altersgruppen als wünschenswert erachtet. Bei den 35- bis 49-Jährigen zählen die Möglichkeiten zur beruflichen wie zur persönlichen Weiterentwicklung sogar zu den Top 3 Wünschen.
Konkurrenzverhalten vs. Hilfsbereitschaft: Ein besseres kollegiales Verhältnis schafft es auf den 6. Platz der Wunschliste und dabei sind es vor allem Frauen, die sich nach mehr Harmonie und besserer Zusammenarbeit am Arbeitsplatz sehnen. Auf den hinteren Plätzen landen größere Verantwortung bei neuen Projekten, eine stärkere Vernetzung mit Kolleg*innen aus anderen Abteilungen und mehr Kommunikation auf Augenhöhe mit dem Vorgesetzten. Interessant: Eine höhere Stellung im Unternehmen wird demnach zwar begrüßt, mehr Verantwortung will man sich aber trotzdem nicht aufbürden.
(Mitarbeiter*innen-)Wünsche, die in Erfüllung gehen #
Wie man diese Wünsche in die Realität umsetzen kann?
- Am besten selbst aktiv werden und für die eigenen Ziele eintreten!
- Der bevorstehende Jahreswechsel ist die optimale Gelegenheit, Veränderungswünsche in die Tat umzusetzen.
- Beim nächsten Mitarbeitergespräch Initiative ergreifen.
Vorgesetzte sollten im Gespräch ihre Mitarbeiter als Karrierecoach unterstützen und gemeinsam Wünsche und Stärken des Einzelnen herausarbeiten und Karriereziele definieren. Sollte da einseitiger Nachholbedarf bestehen, den Vorgesetzten daran erinnern, dass geförderte und geforderte Mitarbeiter motivierter sind und sich mit ihrem Unternehmen besser verbunden fühlen – somit also auch zum Unternehmenserfolg beitragen.
Redaktion
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