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Nachhaltige bueromoebel

Nachhaltige Büromöbel – was bringts und worauf achten?

Unternehmenskultur Aktualisiert am: 03. Oktober 2022 6 Min.

Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Erfreulicherweise erkennen auch immer mehr Unternehmen den Stellenwert von nachhaltigen Konzepten. Wir haben beim österreichischen Büromöbel-Experten hali nachgefragt, worauf man in puncto Nachhaltigkeit bei der Büroeinrichtung achten sollte.

Ob Mülltrennung oder Lebensmitteleinkauf – „grün“ ist in! Nachhaltigkeit ist aber nicht nur im Alltag ein Thema, das immer wichtiger wird. Im Zuge von CSR (Corporate Social Responsibility) spielt sie erfreulicherweise auch im Unternehmenskontext eine immer größere Rolle. Wie man auch bei den Büromöbeln (ob im Office oder im Homeoffice) auf Nachhaltigkeit setzt und worauf man dabei achten sollte, das verrät uns Inge Hiebl, Nachhaltigkeitsmanagerin bei hali, im Interview:

Was bedeutet „nachhaltig“ bei der Büroeinrichtung? #

Inge Hiebl: Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ist ja uralt und kommt aus der Forstwirtschaft. Schon Carl von Carlowitz hat 1713 gesagt: „Schlage nur so viel Holz ein, wie der Wald verkraften kann.“ Auf heute übersetzt könnte man sagen „enkeltaugliches Wirtschaften“. Jedenfalls wichtig beim Wort „nachhaltig“ ist, dass es nicht nur um die Umwelt und das Klima allein geht. Es geht auch um „sozial verträglich“ und um „wirtschaftlich attraktiv“. Man nennt das auch das 3-Säulen-Prinzip: Umwelt, Soziales, Wirtschaft – alle drei Säulen sollen angesprochen werden.

Nachhaltigkeit in der Büroeinrichtung betrachtet daher die gesamte Wertschöpfungskette. Also im Wesentlichen sowohl Herstellung als auch Materialien, Qualität und dadurch die Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Produktivität.

Daher wird in der Entwicklung der Produkte bereits darauf geachtet, welche Materialien eingesetzt werden und dass das Produkt langlebig und im Idealfall wiederverwertbar ist. Beim Materialeinkauf ist essenziell, dass nur Materialien mit niedrigen Emissionswerten verarbeitet und Materialien mit hohen Recyclingwerten bevorzugt werden. Materialien mit kritischer Herkunft haben in einer nachhaltigen Büromöbelproduktion nichts verloren.

Enorm wichtig ist auch, dass die Produktion sichere und gute Arbeitsplätze bereitstellt und klimafreundlich wirtschaftet, also CO2 Emissionen einspart. Das gelingt z. B. durch die Steigerung der Energieeffizienz und die Minimierung des Energiebedarfs selbst. Aber auch bei der Lieferung der Möbel wird auf eine effiziente Tourenplanung und auf emissionsarme Fahrzeuge geachtet. Die dabei verwendete Verpackung läuft, sofern man diese benötigt, auch im Kreis und wird somit wieder verwendet.

„Nachhaltige Büromöbel beeinflussen auch Produktivität und Wohlbefinden!“

Inge Hiebl · Nachhaltigkeitsmanagerin bei hali
Nachhaltige Bueromoebel Hiebl 200x300

Wenn dann das Möbel bei unseren Kundinnen und Kunden angekommen ist, dann erfreuen sich diese an top Innenraumluftwerten. Das heißt, dass die Möbel keine Ausdünstungen haben, die wiederum Kopfschmerzen verursachen. Das ist dann gut für die Produktivität, aber natürlich auch für das Wohlbefinden!

Zu guter Letzt muss auch noch der Produktlebenszyklus betrachtet werden. Auch wenn ein gutes Möbel quasi ewig hält, soll es am Ende seines Lebens nicht einfach weggeworfen werden. Auch dazu gibt es bei hali schon spannende Projekte, wie gutbewährte Möbel einen frischen Touch bekommen: z. B. durch neue Farben, Textilien oder es wird aus einem Rollcontainer ein Lounge-Möbel gemacht.

Nachhaltige Büromöbel: Tipps und ein Wegweiser durch den Gütesiegel-Dschungel #

Wie erkennt man, ob die bestehende Büroausstattung nachhaltig ist? Gibt es Gütesiegel und welche sind vertrauenswürdig? #

Inge Hiebl: Am besten schaut man sich an, wo das Möbel produziert wurde. Eine regionale, österreichische Produktion liefert viele Vorteile, wie geringe Transportwege, sichere Arbeitsplätze und hohe Vorgaben durch Qualitäts-, Umwelt- und Sozialstandards. Neben einer regionalen Produktion gibt es dann natürlich auch noch einige Gütesiegel. Wir empfehlen das österreichische Umweltzeichen UZ06 und das europäische level Zertifikat (das aufwändigste europäische Zertifikat für nachhaltige Büromöbel). Beide Zertifikate sind herausfordernd und ziehen auch die Wertschöpfungskette mit ein. Aber es wird auch insbesondere auf die Innenraumluftwerte, die Materialauswahl und die Qualität der Möbel geachtet.

Wichtig ist aber auch woher das Holz kommt, das verarbeitet wird. Klar, Spanplatten zeichnen sich per se schon durch ihren hohen Recyclinggrad von ca. 50 Prozent aus. Für die Stabilität ist aber auch ein gewisser Frischholzanteil notwendig und um diesen geht es bei einer PEFC- und FSC-Zertifizierung. Mit diesen Zertifikaten wird sichergestellt, dass das Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung kommt. Eine Zertifizierung nach PEFC oder FSC sagt zudem aus, dass die gesamte Lieferkette vom Forst, zum Spanplattenproduzent bis zum Verarbeiter einer Auditierung unterzogen wird.

Worauf sollte man beim Einrichten achten, wenn man sein Büro bzw. Homeoffice nachhaltig einrichten will? #

Inge Hiebl: Unserer Meinung nach sind das wenige Punkte, auf die man achten sollte:

  • auf die regionale Herstellung sowie die Lieferantenauswahl
  • auf die oben erwähnten Zertifikate „österreichisches Umweltzeichen“ und „europäisches level Zertifikat“ und auf eine „PEFC oder FSC-Zertifizierung“.

Neuerdings liest man auch oft von „klimaneutraler Produktion“. Auch wir bei hali haben uns das Ziel gesetzt, bis 2025 klimaneutral zu sein. Hier ist es empfehlenswert nachzulesen, wie dieses Thema im Unternehmen umgesetzt wird. Bei hali gehen wir das wie folgt an:

  • Wir erstellen eine CO2 Bilanz in der wir alle Energie- und Materialströme messen und nachverfolgen können.
  • Aufgrund der CO2 Bilanz können wir dann sehen, wo wir Treibhausgasemissionen reduzieren können und wie diese auf lange Sicht vermieden werden können. Ein Beispiel dafür ist unsere Photovoltaik Anlange (die größte in der Region) mit der wir 15 Prozent unseres Strombedarfs decken können.
  • Allerdings können wir derzeit noch nicht alle Emissionen völlig vermeiden, denn wir wollen auch weiterhin Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Österreich halten. Darum werden wir die Emissionen unserer Produktion und Standorte, die wir bis 2025 noch nicht vermeiden können über wertvolle Klimaschutzprojekte ausgleichen. Denn wir sind der Meinung, dem Meeresspiegel ist es egal, durch welche Maßnahmen er stabil bleibt und für die Atmosphäre ist es nebensächlich, an welchen Orten das CO2 eingespart wird. Wichtig ist, dass wir es rasch anpacken!

Aber es gibt auch interessante Initiativen in Österreich die Vorreiter im Klimaschutz unterstützen, wie z. B. der klimaaktiv Pakt des Klimaministeriums. Auch hier sind wir seit 2013 mit dabei.

Warum sollte man überhaupt auf nachhaltige Büroausstattung setzen? #

Inge Hiebl: Wir Österreicher*nnen sind ja oft Stubenhocker – Studien belegen, dass wir 90 Prozent unserer Zeit in Innenräumen verbringen. Umso naheliegender, dass wir da auf unsere „Raumkollegen“ achten sollten. Bei Möbeln, die auch gute Innenraumluftwerte garantieren, kann man sich darauf verlassen, dass unsere Zimmer nicht mit unangenehmen Ausdünstungen belastet werden, die wir dann ständig einatmen. Mit der Wahl von nachhaltigen Büromöbeln kauft man aber auch Produkte mit einer hohen Qualität, die langlebig sind und die unter guten Bedingungen (nämlich unter Berücksichtigung der 3 Säulen) produziert wurden. Ein nachhaltiger Lieferant liefert außerdem auch Ersatzteile. Mit dem Kauf von nachhaltigen Büromöbeln unterstützt man auch nachhaltig und klimafreundlich agierende Unternehmen, die auf gute Arbeitsbedingungen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter achten. So gibt’s keine „dicke Luft“, weder drinnen noch draußen.

Bildnachweis: karriere.at/hali; Inge Hiebl/ORF Ramerstofer

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