"Könntest du bitte...?" Warum du besser persönlich nachfragst
Um etwas zu bitten oder nachzufragen, das kommt im Arbeitsalltag häufig vor. In Zeiten von Messenger & Co. geschieht das oft schriftlich. Eine E-Mail ist schließlich schnell geschrieben und hat denselben Effekt wie ein Telefonat, oder? Forscher haben untersucht, auf welchem Weg Nachfragen und Bitten schneller zum Erfolg führt.
Bitte: lieber persönlich #
Eine E-Mail oder kurze Nachricht zu schreiben, das ist oft einfacher und flexibler als das persönliche Gespräch. Vor allem, wenn es darum geht, um etwas zu bitten. Eine Studie legt aber nahe, Bitten im Rahmen eines Gesprächs zu formulieren. Das sei vielversprechender als auf schriftlichem Weg. So sehr wir an schriftliche Kommunikation gewöhnt sind und lange an E-Mails feilen, das persönliche Gespräch punktet in der zwischenmenschlichen Kommunikation nach wie vor. Forschungen zufolge überschätzen wir den Einfluss einer E-Mail sogar. Es ist scheinbar nicht egal, wie wir eine Bitte an den Mann oder die Frau bringen.
Untersucht wurde das im Rahmen eines Experiments, von dem die Plattform Forschung erleben berichtet. Dabei mussten Versuchsteilnehmer andere Personen um einen Gefallen bitten - entweder persönlich im Gespräch oder per E-Mail. Konkret ging es darum, Fremde zu bitten, einen Fragebogen für einen Dollar auszufüllen sowie um die Bearbeitung einer weiteren Aufgabe zu bitten. Bevor es ans Fragen und Bitten ging, mussten die Versuchspersonen einschätzen, wieviel Erfolg sie mit dem Nachfragen per E-Mail bzw. im persönlichen Gespräch haben würden.
In der ersten Versuchsbedingung wurde auf persönlichem Weg versucht, soviel Fremde wie möglich zum Ausfüllen des Fragebogens zu bewegen. Wer zustimmte, wurde dann noch gebeten, eine Zusatzaufgabe zu erledigen. In der zweiten Versuchsbedingung wurden an vorab informierte Empfänger E-Mails mit der Bitte um das Ausfüllen eines Fragebogens verschickt. Dann wurde per E-Mail noch einmal nachgefasst: Würden die Teilnehmer auch noch eine weitere Aufgabe erledigen?
Nach der Studie wurde ausgewertet, wie viele der angesprochenen Personen zugestimmt hatten, die Zusatzaufgabe zu erledigen. Wer persönlich darum gebeten wurde, tat das häufiger als digital kontaktiere Personen. Überschätzt hatten sich jene Versuchsteilnehmer, die ihre Bitten per E-Mail formulierten. Sie dachten, sie könnten mehr Personen dazu bringen, die zusätzliche Aufgabe zu erledigen. Ausschlaggebend dafür könnte der Faktor Vertrauen sein. In persönlichen Gesprächen wird eher eine Vertrauensbasis aufgebaut, als in schriftlicher Kommunikation wie E-Mails. Dieses Vertrauen kann Empathie bewirken und dazu führen, dass einer Bitte auch nachgegangen wird.
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Redaktion
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