Zum Seiteninhalt springen
Zurück zu Zusammenarbeit
Probezeit schaffen tipps

Probezeit: So meisterst du die ersten Wochen im neuen Job

Zusammenarbeit Erstellt am: 24. Februar 2020 5 Min.

Bei aller Vorfreude über den ergatterten Job stellt sich mit dem Start beim neuen Arbeitgeber oft auch viel Nervosität ein. Neue Kollegen, anderes Umfeld, unbekannte Hausbräuche und das eine oder andere Fettnäpfchen lauern beim beruflichen Neustart. Wir zeigen dir fünf Tipps, um die Probezeit gut und nervenschonend zu überstehen.

Endlich hast du ihn in der Tasche: deinen neuen Job, auf den du so lange hingefiebert hast. Jetzt ist der Dienstvertrag unterschrieben, der erste Arbeitstag steht kurz bevor und so langsam wirst du wieder nervös ... Was, wenn dein neuer Arbeitgeber nicht zufrieden mit dir ist? Du den Chef am ersten Tag mit falschem Namen ansprichst oder du dich im neuen Gebäude verläufst? Keine Panik: Mit der Jobzusage ist der Bewerbungsprozess zwar noch nicht abgeschlossen, in der Probezeit musst du aber noch keineswegs alles perfekt machen. Hier erfährst du, wie du dich in der neuen Position möglichst schnell zurechtfindest und einen guten Eindruck hinterlässt.

Probezeit ist Bewährungszeit #

Aller Anfang ist schwer ... Damit der Druck zu Beginn nicht so groß ist, gibt es aber die Probezeit. Meist beträgt sie einen Monat, die eigentliche Bewährungsphase im neuen Job dauert aber länger. Viele Unternehmen schließen daher noch ein oder zwei Monate mit befristetem Dienstvertrag an, damit sich beide Seiten sicher sein können, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Mindestens 60, eher 90 Tage benötigt man nämlich, um sich ordentlich einzuarbeiten und auch einzuleben.

„60 bis 90 Tage braucht man, um sich ordentlich einzuarbeiten.“

Nicht nur fachlich, sondern auch persönlich musst du dich in dieser Zeit als der oder die Neue bewähren. Dabei ist es wichtig, dass du ehrlich, authentisch und einfach du selbst bleibst. Wenn du dich verstellst, um Eindruck zu schinden, musst du das falsche Spiel auch nach deiner Probezeit weiterführen – und das ist kein guter Plan. Denn Lügen haben kurze Beine. Also: Cool bleiben und alles der Reihe nach!

#1 Orientierungsphase: Finde dich zurecht! #

Die ersten Tage und Wochen solltest du ganz der Orientierung widmen: Welche "Hausbräuche" gibt es beim neuen Arbeitgeber, wer übernimmt welche Rolle im Team und stimmen die gelebten Werte auch wirklich mit dem zusammen, was beim Jobinterview als Unternehmenskultur angepriesen wurde? In jedem Unternehmen und Team gibt es ganz eigene Beziehungsgeflechte und Hierarchie-Ebenen. Die müssen mit denen am Organigramm nicht unbedingt zusammenpassen. Seinen Platz in der Organisation zu finden ist anfangs nicht einfach und erfordert Fingerspitzengefühl und einiges an Energie. Viel fragen kann dir helfen: Welche Rolle hatte dein Vorgänger? Wird von dir dasselbe erwartet?

#2 Engagement ist gut, aber übertreibs nicht! #

Auch wenn du gerne zeigen möchtest, was du draufhast, solltest du dich vorerst ein wenig zurückhalten. Gleich am zweiten Tag mit Verbesserungsvorschlägen zum Chef gehen oder die lieben Kollegen korrigieren – das kommt wahrscheinlich nich bei allen gut an. Vor großen Versprechungen und Zusagen sollten sich Neulinge ebenfalls hüten. Warte erst mal ab, bis du alle deine Aufgaben kennst und Zusammenhänge im Unternehmen verstehst. Auch hier gilt: Fragen, fragen, fragen! Wenn du ein klareres Bild von deinem neuen Job hast, spricht gar nichts dagegen, Ideen und Vorschläge einzubringen.

Probezeit tipps

#3 Namen, Fachbegriffe und Co.: Zück das Vokabelheft! #

"Die erste Woche ist die schlimmste Woche!" meinen manche. Zu Recht? Jedenfalls gilt es, viele Hände zu schütteln und sich nicht anmerken zu lassen, dass man noch kaum einen Namen zu den vielen neuen Gesichtern kennt. Mit etwas Glück trumpft das interne Telefonbuch oder die Teamseite auf der Website mit Fotos zu allen Namen auf. Regelmäßiges Nachschlagen hilft, die Namen nach und nach im Gedächtnis zu behalten. In der Einarbeitungsphase oder der Kaffeepause darf man sich von Kollegen ruhig Nachhilfe geben lassen. Dass man sich nicht auf Anhieb alle Namen merken kann, wissen die nämlich auch. Allerdings: Die Namen der Geschäftsführung und des direkten Vorgesetzten sollte man schon wissen.

„Die Namen der Geschäftsführung und des direkten Vorgesetzten sollte man schon wissen.“

Wenn du mit dem Job auch in ein neues Tätigkeitsfeld gewechselt bist, kennst du zu Beginn auch noch nicht alle Fachbegriffe oder kannst mit den verwendeten Abkürzungen nichts anfangen. Zerbrich dir deshalb nicht den Kopf! Es ist absolut okay, zwischendurch diskret zu googlen oder aber ganz offen nachzufragen. Nobody is perfect, vor allem nicht am Anfang. Damit du dir die neuen Wörter aber schnell merkst, solltest du dir lieber einen Spickzettel schreiben oder dein altes Vokabelheft reaktivieren. Auch eine kleine Weiterbildung, zum Beispiel durch Online-Tutorials oder Vorlesungen, hilft dir, dich schneller einzuarbeiten.

#4 Enttäuscht? Such das Gespräch! #

Im Bewerbungsgespräch verkaufen sich beide besonders gut – Arbeitgeber genauso wie Bewerber. Im Arbeitsalltag zeigt sich dann leider manchmal, dass Realität und Versprochenes weit auseinanderklaffen. Nicht enttäuscht sein, wenn die Erwartungen nicht (gleich) zu hundert Prozent erfüllt werden. Wenn aber plötzlich ganz andere Aufgaben auftauchen, als im Jobinterview besprochen: Unbedingt ein Gespräch führen und die Lage klären. Remember: Die Probezeit soll nicht nur zeigen, dass du der richtige für den Job bist, sondern auch dein Arbeitgeber muss dich von ihm und der Stelle überzeugen.

#5 Beziehungen hegen und pflegen #

Um ein funktionierendes Netzwerk solltest du dich bereits in der Probezeit kümmern, deshalb: Interesse an den Kollegen zeigen und auch Kontaktpunkte zu anderen Abteilungen und Teams nutzen. In der Teeküche, beim Mittagessen oder der Pause beim Kaffeeautomaten lassen sich gut Kontakte knüpfen. Seine neuen Kollegen lernt man dann auch von ihrer privaten Seite langsam kennen. Mit Beteiligung an Klatsch und Tratsch halte dich besser zurück – auch dann, wenn andere Kollegen fleißig den Flurfunk bemühen.

„In der Pause kannst du gut Kontakte knüpfen. Aber nicht alle Kollegen wollen gleich deine Freunde sein.“

Sind deine Kollegen eher distanziert und sprechen nicht über Privates? Auch das ist in Ordnung. Schließlich wollen nicht alle Kollegen Freunde sein, manche trennen Privates und Berufliches lieber strikt voneinander. Wichtig ist, dass du dich trotzdem willkommen und wohl fühlst. Vielleicht dauert es ein bisschen, bis die Anfangsnervosität und Anspannung bei dir und deinen neuen Kollegen abgefallen ist, aber genau dafür ist die Probezeit ja da.

Bildnachweis: shutterstock/fizkes


Avatar Redaktion 2x

Redaktion
Mehr erfahren

  • Beitrag teilen:

Entdecke mehr zu diesem Thema

Finde deinen Purpose! Was motivierte Mitarbeiter*innen ausmachen!

Aktualisiert am: 10. März 2023 7 Min.

Wofür arbeiten wir jetzt eigentlich? Purpose, also der Unternehmenssinn, ist in der Krise essenziell, erklärt Purpose-Experte Stephan Grabmeier. Im Interview blicken wir auf unser erstes Interview vor einem halben Jahr zurück und besprechen, wie sich Purpose durch die Krise verändert hat und mit welchen Fragen Unternehmen ihre Mitarbeitenden besser durch die Krise führen können. Mit Audiodatei zum Anhören!

Konflikte im Team – Wie reagiert man als Führungskraft richtig?

Aktualisiert am: 02. November 2022 8 Min.

Beschwerden, Gerüchte, Streit – Konflikte im Team gibt's immer wieder mal, das lässt sich nicht vermeiden. Was sich sehr wohl vermeiden lässt, das sind Konflikteskalationen. Damit es nicht so weit kommt, braucht es jemanden, der zwischen den beiden Parteien vermittelt: Die Führungskräfte sind gefragt! Aber wie reagiert man richtig auf Konflikte im Team und warum sollte man besser Brückenbauer statt Prellbock sein? Arbeitspsychologin Christa Schirl erklärt's:

Krisensicher bleiben: Warum Unternehmen jetzt Weiterdenker brauchen

Erstellt am: 11. Februar 2021 10 Min.

Sie sind Weiterdenker, Gamechanger oder Organisationsrebellen – für echte, wahre Querdenker gibt es viele Namen. Was sie alle gemeinsam haben, warum sie Unternehmen krisensicher machen und was sie von der gleichnamigen Corona-Protestbewegung unterscheidet, erklärt Autorin Anne Schüller in ihrem neuen Buch. Wir haben mit ihr darüber gesprochen: