Q&A: Arbeiten bei Hitze – Was ist erlaubt und was nicht?
Wann gibt es hitzefrei? Gibt es eine Klimaanlagenpflicht? Und darf ich im Büro Flip-Flops tragen? Wer sich bei hochsommerlichen Temperaturen im Job abmüht, kann schon mal ins Grübeln kommen. Aber welche Regelungen gibt es fürs Arbeiten bei Hitze? Hier sind die Antworten auf die brennendsten Sommer-Fragen:
An heißen Tagen nehmen Leistungsfähigkeit und Konzentration sowohl bei körperlicher wie bei geistiger Arbeit deutlich ab. Bei großer Hitze sind wir um 30 bis 70 Prozent weniger leistungsfähig als an Tagen mit normalen Temperaturen, gibt die Arbeiterkammer Oberösterreich an. Damit steigen auch die Fehlerhäufigkeit und das Unfallrisiko.
Wenn es keine Klimaanlage am Arbeitsplatz oder im Homeoffice gibt, wäre das Beste wohl, sich einfach gleich freizunehmen. Aber gibt es so etwas wie „hitzefrei“ überhaupt? Wie heiß darf es im Büro werden und gelten Kleidungsvorschriften auch bei über 30 Grad? Unser Q&A liefert die Antworten:
Arbeiten bei Hitze – Fragen und Antworten #
Wann gibt es „hitzefrei“? #
Nicht mal bei 35 Grad im Schatten dürfen Arbeitnehmer*innen „Hitzeferien“ beanspruchen. Dafür fehlt die gesetzliche Grundlage. Ausnahme: Wenn euer Arbeitsplatz draußen ist (z. B. auch einer Baustelle), kann der Arbeitgeber bei drei aufeinanderfolgenden Stunden über 32,5 Grad im Schatten den restlichen Tag „hitzefrei“ geben. Die entfallenen Arbeitsstunden werden mit 60 Prozent des Lohns bezahlt („Hitze-Sechziger“).
Wie warm darf es im Büro sein? #
Zwischen 19 und 25 Grad Celsius soll es in Büros mit Klimaanlage haben. Das gilt für Tätigkeiten mit geringer körperlicher Belastung wie Büroarbeiten. Bei Arbeiten mit „normaler körperlicher Belastung“, wie bei häufigem Stehen, darf die Raumtemperatur sogar nicht mehr als 24 Grad betragen. Der Arbeitgeber muss darauf achten, dass die Klimaanlagen entsprechend eingestellt sind, damit diese Werte nicht über- oder unterschritten werden.
Was aber, wenn es am Arbeitsplatz keine Klimaanlage gibt? Hier sind unsere Tipps, die ihr auch im Homeoffice gut umsetzen könnt:
Muss mein Arbeitgeber eine Klimaanlage installieren? #
Eine verpflichtende Installation von Klimaanlagen gibt es gesetzlich nicht. Wenn es keine Möglichkeit gibt, die Arbeitsräume zu klimatisieren, muss der Arbeitgeber aber Maßnahmen ergreifen, um die Temperatur zu senken beziehungsweise das Arbeiten bei Hitze erträglicher zu machen (z. B. Bereitstellung von Ventilatoren und alkoholfreien Getränken, nächtliches Lüften, Beschatten der Fenster ...).
Darf ich mit Flip-Flops und Shorts ins Büro kommen? #
Für Bekleidungsvorschriften in der Firma gibt es keine allgemein gültige Regel, sie können aber im Dienstvertrag festgelegt sein. Werden kurze Hosen und Co. verboten oder Anzug und Kostüm vorgeschrieben, bedarf es allerdings eines guten Grundes – schließlich gilt das als Eingriff in die Privatsphäre. Nichtsdestotrotz darf der Arbeitgeber gewisse Kleidungsstücke verbieten, die er für unangebracht hält – Sandalen und kurze Hosen zum Beispiel.
Vorteil im Homeoffice: Hat man nicht gerade wichtige Videocalls, kann man sich so luftig anziehen, wie man will. Doch Vorsicht: Allzu legere Kleidung kann deine Leistung ebenfalls beeinträchtigen!
Tipps fürs Arbeiten bei großer Hitze #
Wie die hochsommerlichen Temperaturen in der Arbeit etwas erträglicher werden, erfährst du in diesem Artikel:
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Bildnachweis: shutterstock/Ellina Balioz, Africa Studio, Ekaterina Bagoutdinova
Redaktion
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