Zum Seiteninhalt springen
Zurück zu Weiterbildung
Selbstbewusst sprechen lernen

Podcast: Wie sag ich es gerade heraus? Selbstbewusst sprechen lernen

Weiterbildung Erstellt am: 29. Juni 2021 5 Min.

Du willst in Gesprächen selbstsicherer auftreten? Das kann man lernen. Moderatorin und Trainerin Jennifer Frank-Schagerl gibt in der neuen Podcastfolge Tipps für selbstbewusstes Sprechen ganz ohne zu stammeln und verrät, wie man mit Nervosität umzugehen lernt. Die wichtigsten Tipps haben wir im Blog zusammengefasst.

Ähm, vielleicht könnte ich ja, weil eigentlich … So ein Gestammel zeugt nicht gerade von Selbstbewusstsein. Dabei kommt es im Job oft genau darauf an – egal, ob du im Bewerbungsgespräch, bei der Gehaltsverhandlung oder im Feedbackgespräch glänzen willst. Wie du deine Nervosität ablegst, und deine vorbereiteten Argumente auch sicher über die Lippen bringst, erfährst du im Podcast.

Selbstsicher formulieren: Kleinmachende Wörter vermeiden #

„Eigentlich“, „vielleicht“, „eh“ und diverse Konjunktive solltest du aus deinem Wortschatz streichen, wenn du andere von deiner Leistung, deiner Meinung oder deinen Ideen überzeugen möchtest. „Vermeide alles, was dich klein macht“, empfiehlt Jennifer Frank-Schagerl, fügt jedoch hinzu: „Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Aber es gibt Tipps, um das zu lernen.“

„Vermeide alles, was dich klein macht.“

Jennifer Frank-Schagerl · Moderatorin und Trainerin
Jennifer Frank Schagerl 300x300

Sich selbst aufnehmen und Feedback einholen #

Eine gute Möglichkeit, um die eigene Unsicherheit im Gespräch festzustellen, ist, sich selbst aufzunehmen. „Stell dir vor, du bist im Vorstellungsgespräch und möchtest überzeugend erklären, warum du der oder die Richtige für den Job bist.“ Diesen Monolog nimmst du mit deinem Handy auf und siehst ihn dir danach an. Auch wenn es zu Beginn unangenehm ist, die eigene Stimme zu hören oder zu sehen, wie man beim Sprechen aussieht, probier es unbedingt aus! Du wirst erkennen, wo du unsicher wirkst und vor allem, was du dabei sagst und tust. Sobald du dir darüber bewusst bist, kannst du daran arbeiten.

Zusätzlich kannst du einen Freund oder eine Freundin um Feedback bitten: Wie wirkt das Video auf sie oder ihn? Auch Gesprächstrainings zur Vorbereitung sind eine gute Idee: Spiele mit einer dir nahestehenden Person zum Beispiel das Vorstellungsgespräch durch und lass dich in unangenehme Situationen bringen! In diesem geschützten Bereich kannst du gut an deiner mündlichen Kommunikationskompetenz arbeiten.

Nervosität ablegen: Denken und atmen nicht vergessen! #

Es klingt so banal, ist es aber nicht: Je wichtiger ein Gespräch ist, umso besser solltest du im Vorfeld darüber nachdenken. „Wenn es um etwas geht, bereite ich mich sehr genau auf das Gespräch vor: Was will ich sagen, was möchte ich erreichen und warum?“ Diese drei Dinge sollten auch im Gespräch selbst immer präsent sein. Um sie sich zu vergegenwärtigen, ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen. Doch auch das ist gar nicht so leicht, denn, so Jennifer: „Wenn wir nervös sind, tendieren wir oft dazu, ohne Punkt und Komma zu sprechen. Mein Tipp: durchatmen, ein, zwei Sekunden lang nachdenken und im Kopf formulieren, dann erst sprechen. Man hat oft die Befürchtung, solche Redepausen könnten unangenehm sein, aber das sind sie nicht. Ganz im Gegenteil: Sie helfen dir selbst bei der Formulierung und dem Gegenüber, sich zu merken, was du zuvor gesagt hast.“

Tipps für mehr Selbstsicherheit im Gespräch #

Achte auf deine Körpersprache #

„Selbstsicherheit fängt bei mir selbst an“, gibt Jennifer zu denken und ergänzt: „Mit der entsprechenden Körperhaltung strahlt man Selbstsicherheit aus – auch, wenn man sie innerlich nicht fühlt. Fake it, till you make it, sagt man so schön. Das kann man üben, indem man sich aufrecht hinsetzt, die Schultern nach hinten zieht, den Kopf leicht hebt und nach vorne richtet und die Beine schulterbreit aufstellt“. Auch Powerposing soll – vor allem vor Präsentationen oder Vorträgen – helfen, mehr Selbstsicherheit auszustrahlen, ist aber nicht jedermanns Sache.

Bleibe bei Ich-Botschaften #

Gerade in Kritik- oder Streitgesprächen fallen manchmal Worte, die man im Nachhinein bereut. Hier empfiehlt die Kommunikationstrainerin Ich-Botschaften: „Wie habe ich das wahrgenommen, was hat das mit mir gemacht?“ In der akuten Situation bzw. im Affekt schafft man es jedoch häufig nicht, so besonnen zu reagieren. Hier ist es sinnvoll, die Reißleine zu ziehen: „Bevor man sich etwas dauerhaft kaputt macht, weil man in einer emotional geladenen Stimmung etwas Unbedachtes gesagt hat, ist es besser, erst mal aus dem Drama auszusteigen.“ Hat man eine Nacht darüber geschlafen und darüber nachgedacht, kann man emotional gefestigter ins Gespräch gehen und die Ich-Botschaften senden.

Zeige deinem Gegenüber Respekt und Wertschätzung #

Selbstsicherheit beginnt zwar bei mir selbst, inkludiert jedoch auch meinen Umgang mit anderen Menschen, und ist nicht zu verwechseln mit Überheblichkeit. Je besser die Beziehung zwischen den Gesprächspartnern ist, umso offener und ehrlicher können sie sein. Jennifer empfiehlt daher: „Zeige den Menschen, die dir gegenübersitzen, dass du sie wertschätzt und respektierst. Dann kannst du auf Augenhöhe mit ihnen sprechen und deine Aussagen werden nicht persönlich genommen. Wenn die persönliche Ebene stimmt, können wir viel besser über die Sache sprechen.“

Podcastfolge 20 zum Anhören #

Über Jennifer Frank-Schagerl #

Reden ist ihr täglich Brot: Ob als Moderatorin bei ORF Niederösterreich, als Trainerin in ihrem Weiterbildungsinstitut NEVEREST Lifelong Learning oder als Unterrichtende an der FH Burgenland und der Donau Universität Krems: Jennifer Frank-Schagerl kennt alle Facetten der mündlichen Kommunikation. Seit den ersten Erfahrungen im Jugendradio mit 13 Jahren schlägt ihr Herz beruflich für die Themen Sprechen, Rhetorik und Auftreten. Privat liebt Jennifer es stiller: Kräuterwanderungen oder Rudern am See – Hauptsache Bewegung in der Natur.


Avatar Redaktion 2x

Redaktion
Mehr erfahren

Entdecke mehr zu diesem Thema

Ein Jobwechsel alle 5 Jahre: Warum Veränderung Sinn macht

Aktualisiert am: 03. Januar 2023 4 Min.

Zusammenbleiben aus Gewohnheit – was in zwischenmenschlichen Beziehungen nicht gut ist, macht auch im Berufsleben keinen Sinn. Denn statt die Karriere einschlafen zu lassen, sollte man alle drei bis fünf Jahre frischen Wind in den Arbeitsalltag bringen, raten Expert*innen. Wir verraten dir, warum dich regelmäßige Jobwechsel besser machen.

Marketing und Vertrieb: In welchen Bereichen sich Weiterbildung lohnt

Erstellt am: 23. Oktober 2019 3 Min.

Immer up to date sein heißt es in Marketing und Vertrieb. Da kommt man um regelmäßige Weiterbildung nicht herum. Aber in welchen Themenbereichen soll man sein Wissen vertiefen? Wir haben einen Marketingexperten gefragt, der selbst Weiterbildungen organisiert.

Gap Year: Einmal Auszeit, bitte!

Erstellt am: 27. Januar 2020 7 Min.

Du stehst zwischen Matura und Studium oder Bachelor und Master? Hast aber keine Ahnung, welcher Studiengang der richtige ist oder ob du nicht doch besser in der Arbeitswelt aufgehoben wärst? Kein Grund, die Hände verzweifelt über dem Kopf zusammenzuschlagen. Ein Gap Year kann für Klarheit sorgen.