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Smalltalk und Netzwerken

Smalltalk im Beruf: Tipps, Themen und Beispiele

Zusammenarbeit Aktualisiert am: 22. November 2024 11 Min.

Smalltalk gehört zum beruflichen Alltag und ist ein essenzielles Kommunikationsmittel. Ob in der Kaffeepause, beim Netzwerken oder im Gespräch mit Kolleg*innen – durch einen kurzen, lockeren Austausch entstehen oft wichtige Verbindungen. Doch was macht guten Smalltalk aus? Welche Themen sind angemessen, und wie kannst du auch in beruflichen Kontexten souverän Gespräche führen?

In diesem Artikel erfährst du, warum Smalltalk wichtig ist, wie du passende Themen findest, welche Stolperfallen du vermeiden solltest und wie du deine Fähigkeiten gezielt verbessern kannst.

Warum Smalltalk im Beruf eine große Rolle spielt #

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Was ist Smalltalk?

Smalltalk, auch bekannt als lockeres Gespräch, Plauderei oder Geplauder, bezeichnet den kurzen, oft unverfänglichen Austausch zwischen Menschen. Er dient dazu, Beziehungen aufzubauen, Vertrauen zu schaffen und Gespräche auf eine lockere Art zu beginnen.

Smalltalk ist weit mehr als ein beiläufiger Zeitvertreib. Gerade im Beruf kann ein lockerer Austausch eine entscheidende Rolle spielen. Er dient dazu, die zwischenmenschliche Ebene zu stärken, Sympathien aufzubauen und ein angenehmes Arbeitsklima zu schaffen. Besonders in neuen Situationen, wie beim Onboarding, auf Messen oder in Meetings mit externen Partner*innen, ist Smalltalk oft der Türöffner für produktive Gespräche.

Dabei geht es nicht nur darum, Gespräche zu führen, sondern auch darum, sich auf das Gegenüber einzustellen. Ein erfolgreiches Gespräch zeigt Interesse, signalisiert Offenheit und schafft Vertrauen. Es ermöglicht, berufliche Beziehungen auf einer positiven Basis aufzubauen – ein wichtiger Faktor für langfristige Zusammenarbeit.

Was macht guten Smalltalk aus? #

Ein gelungener Smalltalk hängt von mehreren Faktoren ab.

  • Kontext: Das Gespräch sollte immer zur Situation und zur Beziehung der Gesprächspartner*innen passen. Während ein lockerer Ton in der Kaffeepause mit Kolleg*innen passend ist, erfordert Smalltalk mit Kund*innen oder Vorgesetzten ein höheres Maß an Professionalität.
  • Themenwahl: Im beruflichen Kontext bieten sich sachliche und allgemein unverfängliche Themen an, wie berufliche Herausforderungen, Branchenentwicklungen oder aktuelle Ereignisse. Persönliche Themen, etwa zu Hobbys oder Freizeit, können den Austausch beleben, sollten aber nur oberflächlich angesprochen werden, um nicht zu privat zu wirken.

Ein gutes Gespräch zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:

  • Es entsteht ein natürlicher Dialog, bei dem beide Seiten zu Wort kommen.
  • Das Interesse am Gegenüber wird deutlich, etwa durch gezieltes Nachfragen.
  • Die Themenwahl bleibt respektvoll und der Situation angemessen.
  • Körpersprache und Tonfall unterstützen den positiven Verlauf des Gesprächs.

Wie du Smalltalk gezielt üben kannst #

Auch wenn Smalltalk für manche ganz natürlich wirkt, ist es eine Fähigkeit, die man lernen und verbessern kann. Der erste Schritt ist, sich bewusst Zeit zu nehmen, um Smalltalk zu praktizieren – sei es im Büro, bei Veranstaltungen oder in alltäglichen Situationen.

Hier sind 3 Tipps, wie du Smalltalk üben kannst:

  • Beobachtungen: Ein hilfreicher Ansatz ist, Gespräche zu beobachten: Wie beginnen andere Smalltalk? Welche Themen kommen gut an? Außerdem hilft es, auf dem Laufenden zu bleiben, etwa über Branchennews, lokale Ereignisse oder kulturelle Highlights, um immer ein passendes Gesprächsthema parat zu haben.
  • Übe aktiv zuzuhören. Smalltalk besteht nicht darin, möglichst viel zu reden, sondern darin, den Austausch zu fördern. Indem du interessiert reagierst und auf das Gesagte eingehst, bleibt das Gespräch lebendig und dynamisch.
  • Nicht nur Fragen stellen: Ein klassisches Gesprächsverhalten, das immer wieder vorkommt: Wenig sagen und dann sofort eine Frage nachschieben. Wenn ich von mir erzähle, erzählt der andere auch von sich. Die Frage "Wie geht's?" ist ein gutes Beispiel dafür. Darauf würde ich nicht einfach antworten: "Danke, gut und Ihnen?", sondern mehr erzählen. "Danke, es geht mir gut, weil das Wetter am Wochenende schön wird und ich mich auf eine geplante Wanderung freue." So bringe ich Themen auf den Tisch, in die andere sofort einsteigen können. Unbewusst fühlt sich der Gesprächspartner dann auch unter Druck gesetzt: Ich habe viel erlebt, jetzt muss ich auch etwas von mir erzählen. So wird Smalltalk schnell persönlich und führt schneller zu einem echten Gespräch.
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Was ist aktives Zuhören?

Aktives Zuhören bedeutet, der Gesprächsperson volle Aufmerksamkeit zu schenken und nicht nur die Worte, sondern auch die Botschaft dahinter zu verstehen. Ein einfacher Tipp: Stelle offene Fragen wie „Was meinst du genau damit?“, um Interesse zu zeigen und das Gespräch zu vertiefen.

Die Grundlagen des Smalltalks zusammengefasst: #

  • Zeige Interesse: Stelle offene Fragen und höre aktiv zu.
  • Vermeide Kontroversen: Halte dich von Themen wie Politik, Religion oder persönlichen Streitpunkten fern.
  • Sei authentisch: Erzwungene Höflichkeit wirkt unnatürlich – bleib du selbst.
  • Achte auf Körpersprache: Freundliches Lächeln, aufmerksames Nicken und ein entspannter Tonfall schaffen Vertrauen.
  • Übe dich in Zurückhaltung: Smalltalk ist ein Dialog, kein Monolog.

Themenvorschläge für Smalltalk im Beruf #

Die Wahl des richtigen Themas ist entscheidend. Im beruflichen Kontext bietet es sich an, mit unverfänglichen, sachlichen Themen zu starten und diese je nach Gesprächsverlauf zu vertiefen. Hier einige bewährte Vorschläge:

Welche Themen sind als Einstiegt beim Smalltalk immer möglich? #

Wetter ist besser als sein Ruf. Als Gesprächseinstieg ist ein Austausch über das Wetter gut, aber das Thema Wetter muss zu einem anderen Gesprächsthema führen. Zum Beispiel könnte man vom Wetter auf die Jahreszeit, dann auf den Urlaub und damit auf die Urlaubspläne kommen. Aber nicht zu lange verweilen. Wenn das Wetter mitten im Smalltalk wieder auftaucht, ist das kein gutes Zeichen: Wenn einem nichts mehr einfällt, kommt man in der Regel wieder auf das Wetter zu sprechen.

Grundsätzlich ist es immer gut, auf etwas Konkretes in der Umgebung Bezug zu nehmen. Auf einer Veranstaltung bietet es sich natürlich an, über das Event zu plaudern, über einen Vortrag, den man dort gerade gehört hat oder über das Buffet - was sich vor Ort eben so anbietet. Der Vorteil: Über Konkretes zu sprechen macht es dem Gegenüber einfach, auch etwas dazu beizusteuern.

Smalltalk zu berufliche Themen #

Berufliche Themen eignen sich besonders gut, da sie neutral und unverfänglich sind. Fragen wie „Wie bist du in diese Branche gekommen?“ oder „Was begeistert dich an deiner aktuellen Aufgabe?“ bieten einen guten Einstieg. Auch aktuelle Entwicklungen im Unternehmen oder in der Branche können Gesprächsstoff liefern.

„Hast du die Neuigkeiten aus der letzten Team-Besprechung schon gehört? Ich finde es spannend, wie wir das Projekt X voranbringen.“

Beispiel für eine Smalltalk Frage im beruflichen Kontext

Smalltalk zu aktuellen Ereignissen #

Themen aus der Welt oder aus der Region eignen sich hervorragend, um das Gespräch lebendig zu halten. Dabei kannst du zum Beispiel über kulturelle Events, sportliche Highlights oder technische Innovationen sprechen. Beispiele für Fragen sind:

  • Regionale News: „Hast du von der Veranstaltung in der Stadt gehört?“
  • Sport: „Hast du das letzte Spiel von [beliebtes Team] gesehen?“
  • Popkultur: „Kennst du die neue Serie, über die gerade alle sprechen?“

Smalltalk-Fragen zu Freizeit und Interessen #

Fragen zu Hobbys oder Freizeitaktivitäten sind nur in einem angemessenen Maß ratsam. Bleibe dabei allgemein und dezent. Beispielsweise kannst du fragen:

  • Freizeitgestaltung: „Hast du einen Tipp für eine gute Laufstrecke oder einen schönen Park in der Nähe?“
  • Lesen und Lernen: „Liest du gerade ein spannendes Buch oder hörst du Podcasts, die du empfehlen kannst?“
  • Kulinarik: „Hast du ein Lieblingscafé oder Restaurant, das man unbedingt ausprobieren sollte?“
  • Reisen: „Gibt es einen Ort, den du empfehlen würdest, wenn man mal ein Wochenende raus will?“
  • Kulturelle Aktivitäten: „Warst du schon mal in [Museum, Theater, Kino] in unserer Stadt? Würdest du es empfehlen?“

Vermeide jedoch zu detaillierte oder intime Fragen, die den beruflichen Rahmen sprengen könnten, wie zum Beispiel:

  • Beziehungsstatus: „Bist du verheiratet oder in einer Beziehung?“
  • Finanzielle Situation: „Wie viel verdienst du eigentlich?“
  • Gesundheit: „Warum warst du so lange krankgeschrieben?“
  • Familienplanung: „Hast du Kinder oder planst du welche?“

Schwierige Smalltalk-Situationen meistern #

Gesprächsflauten #

Nicht jeder Smalltalk läuft reibungslos. Manchmal gerät ein Gespräch ins Stocken, sei es durch ein ungeeignetes Thema oder mangelndes Interesse des Gegenübers. Wichtig ist, solche Situationen frühzeitig zu erkennen – etwa durch kurze, knappe Antworten oder eine abweisende Körpersprache.

Wenn das Gespräch stockt, lenke auf ein neues Thema um:

  • „Übrigens, hast du schon von [aktuelles Thema] gehört?“
  • „Ich habe letztens einen spannenden Artikel gelesen, der sagt...“
  • "Übrigens, ich habe gehört, dass die Abteilung X ein neues Projekt plant. Hast du davon etwas mitbekommen?"

Zurückhaltende Gesprächspartner*innen #

Manche Menschen sind eher introvertiert. Stelle Fragen, die einfach zu beantworten sind:

  • „Wie lange arbeitest du schon hier?“
  • „Was gefällt dir an unserem Standort besonders gut?“
  • "Wie findest du unser Mittagessen-Angebot?"

Unangenehme Themen #

Ein schwieriger Einstieg ins Gespräch sind konfliktträchtige Themen wie Politik oder Religion. In solchen Gesprächen wird dann auch nachgefragt: Wie findest du das? Jetzt muss man Farbe bekennen und sagen, ob man etwas gut oder weniger gut findet. Das birgt Konflikte, wenn die*der andere eine ganz andere Position einnimmt als man selbst. Deshalb im Smalltalk vorerst neutral bleiben. Falls jemand ein heikles Thema anspricht, leite höflich um:

  • „Das ist ein spannender Punkt, aber mich würde interessieren, was du über [neues Thema] denkst.“

Sich nur über Negatives austauschen #

Oft tendieren wir dazu, negative Bemerkungen zu machen: "Der Wein ist etwas zu warm". Positive Dinge anzusprechen macht uns hingegen sympathisch und bringt auch mehr Gesprächsbeiträge hervor - von allen Seiten. Menschen plaudern mehr, wenn es um angenehme Themen geht.

Klatsch & Tratsch #

Du möchtest im Smalltalk mit deinem Wissen über Personen und Vorgänge in der Branche glänzen? Dann halte dich an die Fakten und gib nicht der Versuchung nach, Klatsch und Tratsch zu verbreiten. Zum einen, weil deine Gesprächsperson andere Personen vielleicht gut kennt, zum anderen, weil Klatsch und Tratsch deinem eigenen Ruf schaden.

Nonverbale No-Gos im Smalltalk #

In gutes Umfeld schafft eine gute Grundlage für gelungene Gespräche. Neben verbalen Fettnäpfchen gibt es aber auch noch andere Faktoren, die ein Gespräch richtig unangenehm machen können:

  • Zu wenig Abstand, Eindringen in die persönliche Sphäre des anderen
  • Sich während des Gesprächs bereits nach anderen Personen umsehen
  • Zu wenig Blickkontakt halten
  • Griff zum Smartphone
  • Dazustoßenden Personen die kalte Schulter zeigen

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Gesprächseinstiege auf Video nachgestellt #

Hier sind Beispiele für gute und weniger gute Gesprächseinstiege:

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Fazit #

Smalltalk im Beruf ist eine Kunst, die Übung und Fingerspitzengefühl erfordert. Mit der richtigen Themenwahl und einer offenen, respektvollen Haltung kannst du Gespräche souverän führen und positive Verbindungen aufbauen. Dabei ist es wichtig, den Kontext und das berufliche Umfeld stets im Blick zu behalten und Themen wie Freizeit oder Persönliches nur in einem angemessenen Maß einzubringen.

Ob beim Netzwerken, in der Kaffeepause oder bei einem beruflichen Event – Smalltalk ist der Schlüssel, um Vertrauen und Sympathie aufzubauen und gleichzeitig deine Kommunikationsfähigkeiten zu stärken. Nutze jede Gelegenheit, um diese wertvolle Fähigkeit zu trainieren – du wirst schnell merken, wie bereichernd gute Gespräche sein können.

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Portrait Sarah

Sarah Chlebowski
Content Managerin
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