Studienabbruch? So bringst du ihn im Lebenslauf unter
Immer wieder brechen Studierende ihre Ausbildung an einer Hochschule ab. Das kann verschiedene Gründe haben und sich später als eine gute Entscheidung herausstellen. Aber wie verpackt man einen Studienabbruch im Lebenslauf, sodass er die Chance auf eine Jobzusage nicht schmälert? Das verraten wir dir im heutigen Artikel.
Gründe für den Studienabbruch #
Mit dem Studieren verhält es sich wie mit einer Partnerschaft: Manchmal will es einfach nicht so richtig funktionieren. Und wenn keine Besserung in Sicht ist, dann ist es besser, getrennte Wege zu gehen, anstatt sich selbst unnötigen Qualen auszusetzen. Dass man an einem Studium scheitert, ist übrigens oft Ursachen geschuldet, auf die man selbst keinen Einfluss nehmen kann. Daher solltest du dir, falls es mit dem Studieren doch nicht klappt, keine Vorwürfe machen.
Aber warum verabschieden sich junge Menschen von der Hochschule?
- Zu hohe Anforderungen: Studiengänge unterscheiden sich hinsichtlich ihres Schweregrades teilweise massiv. Wenn du stundenlang über Skripten und Mitschriften brütest, dich aber dennoch nur mühselig durch das Semester hantelst, musst du abwiegen, ob sich der Aufwand tatsächlich lohnt.
- Falsche Vorstellungen: Wenn du dich dazu entschließt, zu studieren, gehst du vermutlich mit einer gewissen Erwartungshaltung an die Sache heran. Drei Vorlesungen später findest du dich möglicherweise in einer ganz anderen, weniger rosigen Realität wieder.
- Andere Talente: Oft zeichnen sich mit dem fortschreitenden Verlauf des Studiums ganz andere Interessensschwerpunkte ab. Gerade dann, wenn du dein Talent in anderen Fachbereichen entdeckst, solltest du möglicherweise umschwenken und den Studiengang wechseln. Insbesondere dann, wenn du für die neu gefundene Richtung brennst!
- Private Gründe: Schwerwiegende Erkrankungen oder Schicksalsschläge kommen oft wie aus dem Nichts und machen die Fortsetzung eines Studiums unmöglich. Plötzliche Pflegefälle innerhalb der Familie lassen sich ebenfalls nicht vorhersehen, auch hier fehlt dann die Zeit und Kraft, die ein Studium benötigt.
Die Entscheidung für einen Studienabbruch sollte trotz allem nicht leichtfertig gefällt werden. Manchmal – und das weiß ich aus eigener Erfahrung – fühlt man sich, als würde man nur auf der Stelle treten und einfach nicht vorankommen. Oft vergeht dieses Gefühl von selbst. Ich hatte im vergangenen Semester selbst einen ordentlichen Hänger. Im folgenden Artikel findest du vier Tipps, deine Motivation (zumindest halbwegs) in Gang zu bekommen.
Solltest du dich aber nur noch plagen, ohne Freude aus deinem Studium zu beziehen, kann es Sinn machen, einen Wechsel oder einen Abbruch in Erwägung zu ziehen.
Ist ein Studienabbruch bei der Bewerbung ein Knock-out-Kriterium? #
Nein, ist er definitiv nicht. Letztlich kommt es nur darauf an, ihn gut zu verkaufen und plausibel erklären zu können, woran es gefehlt hat. Wie stark sich der Abbruch auf deine Chancen auswirkt, ist von dem Job abhängig, für den du dich bewirbst.
Keine Geheimniskrämerei #
Ein abgebrochenes Studium ist kein Grund, sich zu schämen. Zwar lassen sich kurzzeitige Ausflüge an die Hochschule gut unter den Teppich kehren (insbesondere, wenn du nebenbei gearbeitet hast). Solltest du jedoch länger als zwei Semester studiert haben, wird die Lücke im Lebenslauf größer. Erklärungsbedarf ahoi, die Recruiter*in wird in dem Fall sicherlich nachhaken. Bleibe daher lieber bei der Wahrheit und sprich deinen Studienabbruch offen an.
Eine Lücke, die gar keine Lücke ist #
Auch wenn du es nicht bis zum Abschluss geschafft hast: In der Zeit, in der du an der Uni oder FH studiert hast, hast du Kurse besucht, Menschen kennengelernt, an Projekten gearbeitet und dich insgesamt weitergebildet. De facto entsteht in deinem Lebenslauf durch einen Studienabbruch also eigentlich gar keine Lücke. Außerdem arbeiten viele Studierende nebenbei. Du bist nicht nur zu Hause gesessen und hast Däumchen gedreht. Auf dieser Basis lässt sich ein Abbruch im Bewerbungsgespräch gut argumentieren.
Abbruch in der Bewerbung vermerken #
Da der Studienabbruch im Lebenslauf nicht verschwiegen werden sollte, musst du ihn also angeben. Aber wie? Ganz einfach. Du ordnest ihn zeitlich unter der Rubrik Ausbildung ein und formulierst das Ganze beispielsweise so:
10/2020 bis 06/2021 – Studium der Psychologie an der Universität Wien (nicht abgeschlossen).
Ob du das Thema auch im Anschreiben mitnimmst, ist von der ausgeschriebenen Position abhängig. Fordert der Arbeitgeber explizit ein abgeschlossenes Studium und du bewirbst dich trotzdem? Dann erklärst du im Bewerbungsschreiben, warum du dennoch eine geeignete Kandidat*in bist. Das Statement sollte kurz ausfallen, im Bewerbungsgespräch kannst du dann ausführlicher berichten.
Grundsätzlich gilt, je länger ein Studienabbruch zurückliegt und je kürzer die Studiendauer, desto weniger relevant ist er.
Du willst mehr Infos zum Lebenslauf? #
Wenn du gerade dabei bist, deinen Lebenslauf auf Vordermann zu bringen, legen wir dir unseren Leitfaden zu diesem Thema ans Herz. Dort findest du alle Infos, die du brauchst.
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