Arbeitsmarktreport 2024: Anzahl an Teilzeitstellen steigt in Österreich
Unsere Analyse von mehr als 500.000 Stelleninseraten auf karriere.at zeigt: Die Attraktivität von Teilzeitstellen hat im vergangenen Jahr zwar nicht so stark, aber trotzdem zugenommen. Arbeitszeitreduktion ist für Arbeitnehmer*innen in Österreich also weiterhin ein wichtiges Thema.
Unsere Key Findings vorweg:
- Die Anzahl an Stellen, die auf karriere.at in Teilzeit ausgeschrieben werden, nimmt weiter zu.
- Die meisten Teilzeitstellen gibt es im Berufsfeld „Pharma, Gesundheit, Soziales”, die wenigsten in „Produktion, Handwerk” und „Technik, Ingenieurswesen”.
- Die meisten Teilzeitstellen werden in Wien, Oberösterreich und Salzburg ausgeschrieben.
Teilzeit-Trend weiterhin ein Thema #
Zwar machen Vollzeitstellen mit einem Anteil von 76 Prozent immer noch den Großteil der auf karriere.at geschalteten Inserate aus. Teilzeitstellen sind aber weiterhin im Zunehmen: Von 2021 auf 2022 gab es eine Steigerung von 10 auf 13 Prozent, 2023 erhöhte sich der Anteil auf 15 Prozent.
Gleichzeitig werden auch immer mehr Stellen in „Voll- und/oder Teilzeit” ausgeschrieben. 2021 betraf das nur 6 Prozent der Inserate, 2023 bereits 11 Prozent. Am häufigsten ist das im Berufsfeld „Pharma, Gesundheit, Soziales“ der Fall. Hier wird etwa jeder dritte Job (36 Prozent) in dieser Form ausgeschrieben.
Dieser Trend Richtung mehr Teilzeit ist im Kontext der Debatte rund um Arbeitszeitflexibilisierung und –reduktion zu betrachten – zwei Dinge, die sich viele Arbeitnehmer*innen in Österreich wünschen.
Berufsfelder mit den meisten Vollzeitstellen #
Die meisten Vollzeitstellen findet man auf karriere.at im Berufsfeld „Führung, Management”. 93 Prozent der Inserate in diesem Bereich sind in Vollzeit ausgeschrieben. Auf Platz 2 und 3 liegen „Technik, Ingenieurwesen” (84 Prozent) und „IT, EDV” (84 Prozent). Auffallend ist, dass die Top-3-Vollzeit-Berufsfelder eher Männerdomänen sind.
Es sind auch überwiegend männliche Berufsfelder, welche die wenigsten Teilzeitstellen beinhalten. Dieser Anteil beiträgt in „Produktion, Handwerk” und „Technik, Ingenieurwesen” jeweils 4 Prozent. In „Führung, Management” sind es 8 Prozent.
Berufsfelder mit den meisten Teilzeitstellen #
Bei den Teilzeitstellen liegt das Berufsfeld „Pharma, Gesundheit, Soziales” mit 40 Prozent auf dem ersten Platz. Das verwundert wenig, immerhin arbeiten in diesem Bereich überwiegend Frauen, welche gleichzeitig häufiger in Teilzeit arbeiten als Männer. Darauf folgen „Assistenz, Verwaltung” (29 Prozent) und „Coaching und Training” (28 Prozent), ebenfalls eher weiblich geprägte Berufe.
Wo gibt es die meisten Voll- und Teilzeitstellen? #
Im Zuge des Arbeitsmarktreports 2024 wurde außerdem eruiert, in welchen Bundesländern die meisten Inserate als Voll- oder Teilzeit veröffentlicht wurden.
Das sind die Top 3 Bundesländer mit den meisten Vollzeitstellen:
- Burgenland: 80 Prozent
- Wien: 78 Prozent
- Niederösterreich: 78 Prozent
Die Top 3 Bundesländer mit den meisten Teilzeitstellen sind:
- Wien: 17 Prozent
- Oberösterreich: 16 Prozent
- Salzburg: 15 Prozent
Was ist Care Arbeit?
Care Arbeit ist ein Sammelbegriff für unbezahlte Tätigkeiten im Bereich der Pflege und Fürsorge für andere Menschen, etwa die Kinderbetreuung und Unterstützung von Angehörigen, inklusive Hausarbeit.
Warum arbeiten Menschen in Teilzeit? #
Die Gründe für Teilzeit sind häufig geschlechtsabhängig. 36 Prozent der Frauen geben an, sich gegen eine Vollzeitbeschäftigung entschieden zu haben, weil sie Care Arbeit leisten müssen. Das ist hingegen nur bei 7 Prozent der Männer der Fall. Bei Männern sind die Hauptgründe der Wunsch nach mehr Freizeit (32 Prozent) oder die Tatsache, dass sie nebenbei studieren (25 Prozent).
Auch das Alter hat einen Einfluss auf die Wahl des Beschäftigungsausmaßes. Gerade ältere Arbeitnehmer*innen zwischen 50 und 60 Jahren geben vermehrt an, Teilzeit zu arbeiten, weil sie es sich finanziell leisten können.
Arbeitsmarktreport 2024
Einblicke in den österreichischen Arbeitsmarkt
- Gefragte Berufsfelder nach Bundesland
- Die beliebtesten Benefits
- Trends 2024 im Detail
Bianca Schedlberger
Content Managerin
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