Zum Seiteninhalt springen
Zurück zu Zusammenarbeit
Unhoeflichkeit

Unhöfliches Verhalten im Büro ist ansteckend

Zusammenarbeit Erstellt am: 04. Oktober 2018 2 Min.

Mit dem Herbst kommt die Erkältungswelle und damit auch die Ansteckungsgefahr. Allerdings kann nicht nur ein Schnupfen ansteckend sein, auch negative Verhaltensweisen wie Unhöflichkeit können sich im Büro von Kollege zu Kollege verbreiten.

Nicht nur Erkältungen können im Büro schnell die Runde machen, die Ansteckungsgefahr trifft auch auf Verhaltensweisen zu. Dass sich positives Verhalten von einer Person im Unternehmen auf andere Mitarbeiter übertragen kann, ist aus Forschungen bekannt. Interessant wird der Umkehrschluss: Kann auch extrem negatives Verhalten ansteckend sein? Trevor Foulk vom UF’s Warrington College of Business Administration in Florida und seine Kollegen vermuten, dass bereits geringfügig negatives Verhalten auf andere übergreifen kann. Schon das einmalige Erfahren von Unhöflichkeit könnte dazu führen, dass man zukünftig selbst auch solch ein Verhalten an den Tag legt. "Problematisch ist, dass wir negatives Verhalten tolerieren, tatsächlich ist es aber sehr schädlich. Unhöflichkeit hat einen sehr großen negativen Einfluss auf das Arbeitsumfeld", sagt Foulk.

Unhöflichkeit macht schnell die Runde #

Im Rahmen der Studie führten Studierende ein Semester lang Verhandlungen miteinander. Nach jeder Interaktion gaben sie an, ob sie ihr Gegenüber als unhöflich empfunden haben. Um zu prüfen, ob die Wahrnehmung der anderen Person auch Auswirkungen auf sich selbst hatte, mussten die Teilnehmer nach jeder Verhandlung eine Ressource zwischen sich und ihrem Gegenüber aufteilen. Sie konnten egoistisch entscheiden und sich selbst mehr zusprechen oder fair teilen. Zudem gab es eine dritte, böswillige Option: Sie nahmen selbst Verluste in Kauf, damit der anderen Person gar nichts zugesprochen wurde.

Wut

Es zeigte sich, dass Personen mit einem unhöflichen Verhandlungspartner dessen Verhalten übernahmen. Von späteren Diskussionspartnern wurden sie dann ebenfalls als unhöflicher wahrgenommen. Nach einer Diskussion mit einem ruppigen Gegenüber wurde häufig die böswillige Option zur Aufteilung der Ressource gewählt. Unhöfliches Verhalten ist also ansteckend und zieht negative Konsequenzen nach sich. Warum das so ist, erklären sich die Forschenden so: Je unhöflicher das Verhalten anderer ist, desto mehr achtet man darauf - und nimmt es verstärkt wahr. Ambivalente Situationen werden dann eher negativ interpretiert. Die Folge davon ist das Ändern des eigenen Verhaltens und unfreundlichere Reaktionen.

Für Organisationen ergibt sich daraus eine klare Handlungsempfehlung: Unhöfliches Verhalten nicht tolerieren und so verhindern, dass sich Arbeitnehmer mit negativen Verhaltensweisen untereinander anstecken. Gefragt ist aber auch die aktive Mitarbeit des Unternehmens: Die positive Gestaltung des Arbeitsumfeldes kann dazu beitragen, negatives Verhalten generell einzudämmen.


Avatar Redaktion 2x

Redaktion
Mehr erfahren

Entdecke mehr zu diesem Thema

Remote Onboarding: Wie gelingt die Einschulung im Homeoffice?

Erstellt am: 29. April 2021 13 Min.

Neue Mitarbeiter*innen im Homeoffice einzuschulen, funktioniert! Es braucht aber einige Veränderungen und viel Vorbereitung aller Beteiligten, so das Fazit unserer Personalverantwortlichen. Im Blog erfahren wir von ihren Erfahrungen mit Remote Onboarding.

Arbeiten mit Asperger-Syndrom: "Ablenkung ist wie ein Systemabsturz"

Erstellt am: 23. Januar 2017 6 Min.

Die Arbeitswelt ist voll von ungeschriebenen Gesetzen, definierten Ritualen und Regeln. Für Menschen mit Autismus machen sie die Jobsuche oder das Verweilen in einem Job oft schwer. Dabei können Teams und Arbeitgeber von den besonderen Fähigkeiten dieser Mitarbeiter profitieren - vorausgesetzt, sie lassen sich auf die Bedürfnisse dieser Arbeitnehmer ein. Leszek Chmielewski ist Software-Tester mit Asperger-Syndrom und kennt die Hürden als Bewerber aus eigener Erfahrung.

Flirts, Affären, Hochzeiten? Liebe am Arbeitsplatz und ihre Tücken

Erstellt am: 12. Februar 2016 2 Min.

Rund um den Valentinstag macht ein Thema auch vor der Arbeitswelt nicht halt: die Liebe! Flirts und Liebesbeweise im Büro - was die einen vielleicht freut, kann andere ziemlich nerven. Aber ist die Zeit rund um den 14. Februar wirklich DIE Gelegenheit, seinem Schwarm zwischen Kopierkammerl und Kaffeemaschine seine Liebe zu gestehen? Fakten über die Liebe am Arbeitsplatz und was Romantiker dabei beachten sollten.