Vorstellungsgespräch vorzeitig abbrechen: Warum und wie?
Du sitzt im Jobinterview, fühlst dich aber wie in einem schlechten Film? Dann solltest du in Erwägung ziehen, das Vorstellungsgespräch abzubrechen. Wann nichts mehr zu retten ist und wie du einen eleganten Abgang schaffst:
Es gibt Bewerbungsgespräche, die bleiben dir garantiert in Erinnerung - aber nicht im positiven Sinn. Als Bewerber musst du dir keineswegs alles gefallen lassen. Sobald ein Jobinterview nicht mehr wertschätzend und auf Augenhöhe stattfindet: Nix wie raus!
Gute Gründe für ein frühes "Servus" #
Stellenanzeige und Realität unterscheiden sich sehr stark
Zwischen dem Inserat und dem tatsächlichen Job darf es natürlich Abweichungen geben, Welten sollten dann aber keine dazwischen liegen. Vor allem dann, wenn die neue Tätigkeitsbeschreibung kein Upgrade zum ursprünglich inserierten Job darstellt. Bemerkst du gleich, dass dir das neue Jobprofil überhaupt nicht liegt, verabschiede dich lieber vorzeitig - vor allem dann, wenn für das Jobinterview ein langer Zeitraum angesetzt wurde und sich alle Beteiligten so Zeit sparen.
Dir werden verbotene Fragen gestellt
Rauchen Sie? Möchten sie mal Kinder haben? Sind sie schwul? Der Arbeitgeber möchte vielleicht alles über dich wissen, darf dich aber trotzdem nicht alles fragen. Wenn du mit unerlaubten Fragen konfrontiert wirst, musst du übrigens nicht ehrlich darauf antworten. Du solltest dich aber fragen, ob du für dieses Unternehmen überhaupt arbeiten möchtest.
Dein Gesprächspartner ist nicht vorbereitet
Du hast dich auf das Vorstellungsgespräch gut vorbereitet, dein Gegenüber nicht. Keine Unterlagen, kein Plan, wie du heißt und für welchen Job hast du dich nochmal beworben? Wenn du den Job wirklich willst und es ist die erste Gesprächsrunde, kannst du abwarten und sehen, ob sich das Gespräch vielleicht doch noch zum Guten entwickelt. Ein gutes Zeichen ist sicher, wenn dein Gesprächspartner sein Versäumnis einsieht und sich entschuldigt. Fehler passieren eben.
Sie wollen dich gar nicht
Manche Jobintervies werden geführt, obwohl der Wunschkandidat für den Job längst feststeht. Die übrigen "Bewerbungsgespräche" werden trotzdem durchgeführt - und zwar wie eine lästige Pflichtübung. Spar dir die Zeit und verabschiede dich.
Vorstellungsgespräch abbrechen, aber wie? #
- Auch wenn das Gespräch einen schlechten Start hinlegt: Warte ab, wie es sich weiterentwickelt und gib dem Jobinterview trotzdem eine Chance. Ein Vorstellungsgespräch abbrechen - das sollte wirklich der letzte Rettungsanker sein.
- Professionell bleiben: Freche Fragen, arrogante Antworten und du würdest am liebsten genauso kontern? Gib der Verlockung nicht nach und bleib professionell. Erstens, weil man sich im Leben vielleicht zwei Mal trifft und zweitens, weil du so Größe beweist. Außerdem kennen sich Personaler untereinander oft und tauschen sich vielleicht über Bewerber aus.
- Wenn du beschließt, das Gespräch vorzeitig zu beenden, teile deinem Gegenüber die Gründe dafür sachlich und höflich mit. "Danke für die Gelegenheit zum Gespräch. Ich sehe, Sie sind auf der Suche nach jemandem, der auch im Bereich XY tätig sein sollte. Das ging aus dem Stelleinserat so nicht hervor - in dieser Position sehe ich mich leider gar nicht." Das Gespräch ist danach entweder beendet oder dein Gesprächspartner sieht eine andere Möglichkeit, dir entgegenzukommen.
Gespräch vorbei und du willst raus aus dem Bewerbungsprozess? #
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Redaktion
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