Zum Seiteninhalt springen
Zurück zu Zusammenarbeit
Wahrheit verschweigen

Wahrheit verschweigen: Die verlockende Alternative zur Lüge?

Zusammenarbeit Erstellt am: 21. November 2016 1 Min.

Lügen - 6 von 10 Arbeitnehmern bedienen sich im Job kleiner und großer Schwindeleien: um einen Vorteil aus einer Situation zu ziehen oder, um Sanktionen nach einem Fehler zu entgehen. Und wie sieht es mit der kleinen Schwester der Lüge aus - der verschwiegenen Wahrheit? Forscher haben untersucht, ob Lügen und Verschweigen gleich einfach bzw. schwer fällt.

Was ist schlimmer: die Wahrheit verschweigen oder seinem Gegenüber eine Lüge aufzutischen? Kollege A erhält für seine gute Arbeit an einem Projekt einen Bonus. Bloß - er war für den Erfolg nicht alleine verantwortlich: Kollege B würde die monetäre Belohnung ebenfalls zustehen. Verschweigt Kollege A diesen Umstand einfach, kassiert er die volle Prämie. Fragt der Chef jedoch aktiv nach, ob noch jemand anderer am Erfolg beteiligt war, müsste der Betroffene verneinen und so bewusst lügen.

Das Verschweigen der Wahrheit wird allgemein als nicht so schlimm angesehen, wie eine Lüge - auch dann, wenn beides zum selben Ergebnis führt. Die Plattform Forschung erleben berichtet von Forschungen zur Frage, ob Personen ihren eigenen Nutzen eher erhöhen, wenn sie die Wahrheit verschweigen, als eine Lüge zu erzählen.

Der Weg zum eigenen Vorteil #

Folgendes Experiment wurde durchgeführt - ein Münzwurf am Computer: Lautet das Ergebnis "Kopf", können die Teilnehmer an einer Lotterie teilnehmen und dabei Geld gewinnen. Sie erhielten jedoch die Info, dass durch softwarebedingte Fehler manchmal die falsche Information zur Teilnahme ausgegeben wird.

Im Experiment erhielten alle Teilnehmer "Zahl" und waren somit nicht berechtigt, an der Lotterie teilzunehmen. Der Hälfte der Probanden erhielt fälschlicherweise trotzdem eine Teilnahmebestätigung, die andere Hälfte erhielt die korrekte Meldung: Leider keine Teilnahme an der Auslosung. Danach mussten sie das erhaltene Feedback als richtig oder falsch bewerten und hatten jetzt auch die Gelegenheit, die Wahrheit zu verschweigen oder bewusst zu lügen.

Es zeigte sich, dass in einer Gruppe viel häufiger geschummelt wurde: die Teilnehmer, die ihr falsches Feedback verschweigen konnten um an der Lotterie teilzunehmen. Wer aktiv lügen musste, um in die Lotterie zu kommen, tat das weniger häufig.

In Gesprächen nachhaken oder manche Dinge nochmals zu hinterfragen kann sich zur Wahrheitsfindung also auszahlen, denn: Wer nicht viel erzählen muss, kann auch viel verschweigen.

Bildnachweis: file404/Shutterstock


Avatar Redaktion 2x

Redaktion
Mehr erfahren

Entdecke mehr zu diesem Thema

Zu sensibel für den Job? - „Hochsensibilität ist eine Gabe“

Aktualisiert am: 09. Juni 2020 3 Min.

Schätzungsweise 15 bis 20 Prozent aller Arbeitnehmer*innen kann man als „hochsensibel“ bezeichnen, was bedeutet, dass ihr Nervensystem einfach weitaus empfindlicher und aufnahmefähiger ist als bei anderen Menschen. Was aber auch Probleme mit sich bringen kann. Ronald Lengyel, Experte auf diesem noch nicht breitenwirksam diskutierten Gebiet, im karriere.at-Interview.

Generationsübergreifendes Arbeiten: Vorurteile überwinden und Brücken bauen

Erstellt am: 02. Oktober 2023 10 Min.

In der heutigen Gesellschaft sind Vorurteile und Stereotype über verschiedene Generationen allgegenwärtig. Besonders die jüngere Generation, die sogenannte Generation Z, wird oft mit Klischees wie Faulheit, Selbstbezogenheit und dem Wunsch, nur Influencer*innen zu werden, konfrontiert. Doch Studien zeigen, dass diese Vorurteile oft nicht der Realität entsprechen. Gleichzeitig müssen sich auch ältere Generationen mit Vorurteilen auseinandersetzen. Doch wie viel Wahrheit steckt wirklich dahinter?

Happy Leaders, Happy People: Warum glückliche Menschen besser führen

Erstellt am: 28. Oktober 2019 4 Min.

Wie wird man eine gute Führungskraft? Dieser Frage geht Sabine Bredemeyer in ihrem Buch „Happy Leaders, Happy People, Great Results“ nach und stellt fest: Gute Führung gelingt nur, wenn man als Mensch zufrieden ist. Wir haben uns angesehen, wie man das „Menschsein“ mit der Rolle als Vorgesetzter vereinen kann.