Weiterbildung im Job: Selbstzweck oder sinnvolle Maßnahme?
Weiterbildung im Job ist nie reiner Selbstzweck, sondern sollte immer einen konkreten Nutzen haben. Wie du eine Weiterbildung sinnvoll auswählst und damit sowohl dein Potenzial als Fachkraft als auch die Wettbewerbsfähigkeit deines Unternehmens ausbaust, erfährst du im Artikel.
Weiterbildungen sind „in“ und zählen zu den am häufigsten gebotenen Benefits von Unternehmen – lebenslanges Lernen ist immerhin in aller Munde. Doch oft dienen die gebotenen Weiterbildungsmöglichkeiten eher dem schönen Schein und das erworbene Wissen nützt im Arbeitsalltag weder den jeweiligen Personen noch dem Betrieb. Damit die Weiterbildung im Job auch sinnvoll ist, sollten sich Arbeitgeber*innen und bildungshungrige Mitarbeitende zielgerichtete Fragen stellen.
Weiterbildung im Job sinnvoll wählen #
Eine Weiterbildungsmaßnahme ist immer nur der Weg zum Ziel. Die Frage ist: Welches Ziel will man mit dem erworbenen Wissen erreichen? Fachliche Spezialisierung, Persönliche Kompetenzen (etwa Führungskompetenz) ausbauen oder in ein neues Tätigkeitsfeld wechseln? Da Weiterbildung im Job meist Teil der Arbeitszeit ist und auch zumindest teilweise vom Unternehmen bezahlt wird, sollten die individuellen Ziele natürlich mit den Vorstellungen der Vorgesetzten beziehungsweise Arbeitgeber*in abgestimmt sein. Um dasselbe Ziel zu verfolgen (und bestenfalls auch zu erreichen) sind diese Fragen hilfreich:
Fragen zu betrieblichen Weiterbildungsmaßnahmen #
- Warum möchtest du an dieser Maßnahme teilnehmen?
- Welche Jobrelevanz hat diese Ausbildung in deiner Rolle? Welche Hard bzw. Soft Skills werden damit gefördert?
- Wie kannst du das erworbene Wissen im Arbeitsalltag sinnvoll einsetzen?
- Welches Ziel möchtest du mit Hilfe dieser Maßnahme erreichen?
- Welche Schritte sind nach der Weiterbildung nötig, um das Ziel zu erreichen?
Ansuchen um Weiterbildung: Je konkreter, desto besser #
Bevor du also konkret um die Weiterbildung ansuchst, beantworte diese Fragen und besprich sie mit deiner Führungskraft oder der Person, die die Weiterbildung genehmigt. Ganz grundsätzlich gilt: Je konkreter du werden kannst, umso besser! „Ich möchte eine Weiterbildung machen“ klingt beliebig und wird dir vermutlich nicht genehmigt. Du solltest bereits beim Ansuchen wissen, welche Weiterbildung du absolvieren willst und warum. Die oben genannten Fragen helfen dir dabei.
Klären solltest du außerdem noch:
- Wann findet die Weiterbildung statt und gilt das als Arbeitszeit?
- Gibt es ein bestimmtes Weiterbildungsbudget und was ist, wenn dein gewünschter Kurs es überschreitet?
- Unter welchen Voraussetzungen musst du die Kosten (zumindest teilweise) zurückzahlen?
Tipp: Mehr zu Ausbildungskostenrückersatz und rechtlichen Rahmenbedingungen für Weiterbildungsmaßnahmen findest du hier zusammengefasst.
- Wer bezahlt etwaige Reise- und Übernachtungskosten?
- Gibt es Alternativen zu deinem Vorschlag? Etwa ein ähnliches Thema bei einem anderen Bildungsinstitut?
- Betrifft der Weiterbildungsbedarf nur dich oder ist es auch für andere Kolleg*innen relevant? Ab einer bestimmten Personenanzahl kann es günstiger sein, sich die Vortragenden bzw. Seminarleiter*innen ins Unternehmen zu holen und die Weiterbildung inhouse anzubieten.
Expertenwissen nützen: Interne Weiterbildungsmaßnahmen #
Für gute Weiterbildung müssen übrigens nicht immer externe Expert*innen angeheuert werden. Eine gute zusätzliche Möglichkeit sind interne Weiterbildungsmaßnahmen, bei denen das bereits vorhandene Wissen im Unternehmen genützt wird. Bei karriere.at gibts dazu den "E.T.".
Redaktion
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